Vorlesung 11 Doppelte Heterogenität

1)

Die letzten Vorlesung von Prof. Dr. Klee handelte von der „doppelten Heterogenität“, welche beschreibt,dass viele Worte, von denen der Lehrer im Vorfeld annimmt es gäbe unter den Schülern hierfür eine einheitliche Assoziation, oftmals ganz unterschiedlich interpretiert und gedeutet werden. In der Vorlesung wurden Beispielbegriffe wie Tisch und Gerechtigkeit angeführt, wobei das Wort Tisch von vielen ähnlich assoziiert wurde, während für Gerechtigkeit jeder seine eigene Definition hatte. Dies zeigt, dass man oft mit Schülern im Vorfeld Begriffsdefinitionen klären sollte, bevor man in die Diskussion, oder Bearbeitung einer Aufgabe, in der bestimmte Begriffe von Bedeutung sind, einsteigt. 

Ich habe die Fächerkombination Musik und Religion. In Musik gibt es eher wenig Begriffe, die man unterschiedlich deuten kann und oftmals spielen Begriffe keine große Rolle für eine Aufgabe, nur bei einigen Fremdwörtern die in Musikstücken auftauchen können sollte man die korrekte Übersetzung im Vorfeld klären, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Im Fach Religion hingegen stößt man auf genau das oben beschriebene Problem, da man mit vielen Begriffen konfrontiert wird, die im Vorfeld nicht einseitig und unumstritten zu deuten sind. Es kann hierbei sehr spannend sein, in eine Diskussion mit den Schülern einzusteigen, um zu erfahren, was sie mit bestimmten religiösen Begriffen assoziieren und wie sie ihr Wissen gegenseitig erweitern können. 

2)

Man könnte im Fach Religion eine Diskussionsrunde mit allen Schülern starten, in dem man z.B. jeden Schüler der Reihe nach fragt, was er/sie zu einem bestimmten Begriff denkt. Hierbei kann es vorkommen, dass der eine sehr viel zu dem Begriff sagen kann, während ein anderer nicht weiss, was er zu dem Begriff sagen soll, oder nur antwortet, dass alles schon gesagt wurde. Hierbei können sich die Schüler gegenseitig im Lernen unterstützen und es können neue Begriffsassoziationen aufkommen, die einen neuen Blickwinkel auf bestimmte Worte zeigen. Weiterhin könnte man eine Gruppenarbeit durchführen, in der bestimmte Begriffe gegeben werden zu denen sich die Schüler austauschen sollen und letztendlich eine gemeinsame Definition für diese Begriffe finden sollen. Dies stärkt die Gemeinschaft der Schüler untereinander und fördert ihr Diskussions- und Austauschverhalten. Man könnte weiterhin im Fach Religion eine religiöse Geschichte z.B. aus der Bibel vorlesen und darüber diskutieren, ob es in der Geschichte gerecht zugeht,oder ob z.B. eine Verurteilung innerhalb der Geschichte rechtens ist, bzw. ob man selber in der Situation genauso handeln würde, oder andere Vorschläge hat.

3)

Klärt die Lehrkraft im Vorfeld unklare Begriffe, wenn ja wie? Lässt sie die Schüler zu Wort kommen wenn es um die Assoziation bestimmter Begriffe geht? Wie verhält sie sich dabei, wertet sie Assoziationen ab, die für sie nicht mit dem Begriff übereinstimmen? Lässt sie eine Diskussion über Definitionen eines Begriffs zu, oder gibt sie die Definition direkt selber vor?

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