Finale

Das Finale: Versuch eines letzten Rundumschlags

Zu welchem Schluss ist mein Lernprojekt gekommen (falls noch nicht beendet: Wie ist der aktuelle Stand)?: Mit dem Ende der Vorstellung der verschiedenen Methoden und Mittel des E-Learnings, endet auch meine Reflexion über deren Sinnhaftigkeit und Praktikabilität. Es hat viel Spaß gemacht, darüber nachzusinnen, welche Vorteile in den neuen Techniken liegen können, aber auch, ob durch deren „Entmenschlichung“ nicht irgendwo etwas Positives verloren geht. Ich war über ein abschließendes Urteil meist zwiespältig und fasse das als gesundes Fazit für das Gesamtseminar auf: Man sollte unter kritischem Blick die Nützlichkeit jedes Angebots genau prüfen und dann je nach Urteil deren konkrete Verwendung erwägen.

Wie haben mir die vorgestellten Werkzeuge und Methoden speziell in meinem Lernprojekt geholfen?: Freilich war ich mit meiner Fragestellung darauf angewiesen, dass vielerlei Werkzeuge und Methoden vorgestellt wurden. Ich war sehr dankbar darüber, dass auch schon in den Lehrvideos selbst teilweise deren Funktionalität hinterfragt wurde und allgemein ein kritisch-konstruktiver Umgang gepflegt wurde. Trotzdem meine ich, bisweilen noch gewisse Punkte gefunden zu haben, die keine Erwähnung fanden; speziell dann, wenn es über die technischen Funktionalitäten hinausging und es sich etwa um eine Hinterfragung der sozialen Aspekte des E-Learnings (und damit dann um dessen gesellschaftlichen Einfluss im Falle einer vollständingen Durchdringung der Lernkultur) handelte.

Welche der vorgestellten Werkzeuge und Methoden werden ich insbesondere in meinem Studium weiter einsetzen?: Mir persönlich haben ganz besonders 2 Dienste etwas Nachhaltiges gebracht. Zum einen Remember The Milk, weil ich ein absoluter Fan von To-Do-Listen bin. Sie signalisieren Agenda, Prozess und Erfolg. Sie sind ein toller Motivator und durch RTM nun unverlierbar, von jedem Computer aus zugänglich und außerdem zu einem gewissen Grad intelligent (vgl. Mitteilungen bei nahenden Deadlines!). Die zweite Sache, die ohne das Seminar an mir vorbeigegangen wäre, ist Google Scholar. Das ist eine tolle Suchmaske, die tatsächlich zu großen Teilen sehr nützliche Dokumente liefert, deren Zitation sich niemand schämen muss. Danke dafür, das wird mir im Studium noch das ein oder andere mal helfen!

Das Selbstlernangebot würde ich anderen empfehlen/nicht empfehlen, weil… ich der Meinung bin, dass jeder moderne Mensch den Anspruch haben sollte, sich offen und vorurteilsfrei mit den technischen Errungenschaften und Möglichkeiten seiner Zeit zu beschäftigen. Das gilt besonders für Lerntechniken, da ja für jeden von uns die gesamte Existenz ein lebenslanges Lernen ist. Dieses Seminar bot die Möglichkeit, sich selbst fortzubilden und zu schauen, wo die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Wissensvermittlung liegen. Man kommt gar nicht umher etwas zu lernen — auch wenn es nur ist um für sich selbst festzustellen, dass man mit dem analogen Lernen besser klarkommt!

Dankeschön an das ganze Team der Uni Bremen. Dieses Seminar war mal was anderes!

Es ist vollbracht.

Die Leine, Teil V

Gibt es für Sie einen Unterschied zwischen Freunden auf Facebook und Freunden im realen Leben? Warum?

Für mich besteht zwischen den Definitionen für „Facebook-Freund“ und „(Reallife-)Freund“ ein himmelweiter Unterschied. Wenn man das Glück hat Menschen zu kennen, die man im Leben „echte Freunde“ nennt, so ist diese Bezeichnung kein einmalig verliehenes Label, sondern vor allem eine Verpflichtung. Der Aufbau und Erhalt einer Freundschaft ist ein langwieriger Prozess, der auch darauf basiert, dass man gemeinsam Dinge erlebt und unternimmt, dass man den anderen in all seinen Charakteristiken kennen lernt und aufgrund der so erlangten Erinnerungen und emotionalen Bindungen dazu bereit ist, ihn in Notlangen zu unterstützen und in Zeiten der Freunde mit ihm zu feiern. Wie gesagt: Das sind Dinge, die Zeit brauchen und erst spät so gefestigt sind, dass kein Streit und kein falsches Wort imstande wäre, diese Verbindung zu zerstören. Aber jeder Mensch hat nur begrenzt Zeit, und weil ich behaupte, dass echte Freundschaften Zeit brauchen, ist die logische Konsequenz, dass jeder Mensch nur eine geringe Zahl wahrer Freunde haben kann. Optimistisch geschätzt vielleicht 5-6. Alle anderen Menschen, mit denen man sich versteht, lassen sich vielleicht eher als Kollegen oder gute Bekannte bezeichnen.Bei Facebook hingegen, ist man ja schon so weit, jeden Menschen als Freund hinzuzufügen, mit dem man 1-2 gesprochen hat oder mit dem man zufällig einen gleichen Kurs in der Universität teilt. Oder ganz ohne Grund. Nur so ist es auch zu erklären, dass manche Leute bei Facebook 300-500 Freunde haben. Auf ein Jahr gerechnet, wie viel Zeit würde man für so einen Freund haben? Aber ich denke, dass der wahre Grund für die Benennung „Freund“ in FB eh dazu dient, dass sich das Netzwerk etabliert und sich die (vermeintlichen) sozialen Verbindungen offenlegen, ohne dabei Unterschiede im „Grad der Freundschaft“ kenntlich zu machen. „Freund“ ist hier vielmehr eine Metapher für „schonmal gesehen“, „kenne ich flüchtig“ oder „brauchte nochn paar hübsche Gesichter in meiner Friendlist“.

Ergebnisse darstellen mit Google.docs

Man hätte es sich auch denken können, aber spätestens nach dem Lernvideo in F-2 ist bekannt, dass Google auch bei der Herstellung von Präsentationen mitmischen will. Ein berechtigtes Anliegen, zumal dieser Bereich sowohl in Schule, Universität und Beruf einen derart hohen Stellenwert einnimmt. Es wird wohl keiner unter uns sein, der nicht schon mal vor einem Publikum stand und etwas vortragen und darstellen musste. Ein großer Vorteil bei Google.docs ist dessen Online-Affinität. Eine hier erstelle Präsentation kann über einen Link aufgerufen werden, da dem Dokument eine eigene URL zugewiesen wird, die den Zugriff schützt. Google.docs unterscheidet sich also von Programmen wie PowerPoint, deren Vorführung immer auf dem Mitbringen der erstellen Datei beruht. Eine online gespeicherte Präsentation ist somit durchaus eine Erleichterung, gleichzeitig aber auch immer auf den Internetzugang bzw. die vorherrschende Konnektivität angewiesen. Gegen diese Gefahr kann nur ein Herunterladen Abhilfe schaffen.  Ferner sieht man in dem Lernvideo anhand eines spielerischen Projektes (450 Slides), welch große Bandbreite an Möglichkeiten und Designs Google.docs bietet. Das Projekt selbst ist zwar reine Spielerei, aber doch recht eindrucksvoll und schafft Interesse am Vorgehen. Beim Testdurchlauf innerhalb von Google.docs habe ich keine Mängel feststellen können, die ausgereicht hätten, um Kritik an der Programmqualität anzubringen. Doch stattdessen ein anderer Gedanke: Wie so viele Programme und Services von Google, ergibt sich ihr Erfolg und Popularität bereits aus dem Erfolg und der Popularität vorheriger Produkte. Das ist für Google ein erfreulicher Teufelskreis. Wenn nun aber ein Nutzer nach einer Möglichkeit sucht, Präsentationen anzufertigen, so wird er – genau wie ich! – zuerst einmal auf Google schauen. Und wenn ihm das Produkt gefällt, wird er dabei bleiben. Viele andere Produkte unbekannter Herkunft erhalten so zunehmend gar nicht die Chance, sich durch Qualität und Innovation auszuzeichnen. Das ist eine bedenkliche Tendenz, die es zu beachten gilt. Ich werde diesem Gedanken treu bleiben und versuchen, bei der nächsten Gelegenheit ein google-fremdes Programm zu beaugapfeln – sofern ich mich der Verführung entziehen kann…

Die Leine, Teil IV

Was macht für Sie eine gute Präsentation aus? Worauf kommt es für Sie an, damit sie begeistert einem Vortrag folgen?

Wie bereits in meinem ersten Beitrag zu den Reflexionsaufgaben beschrieben, basiert eine gelungene Präsentation auf der Einbindung der verschiedenen Sinne des Publikums. Nach ca. 20 Minuten lässt jede normale Konzentration — das bedeutet hier die Fixierung auf eine Wahrnehmungsart — zwangsläufig nach. Das kennt jeder, der sich schon mal eine Vorlesung im ursprünglichsten Sinne angetan hat; oder jeder, der den Versuch unternahm, aufmerksam einem vollständigen Radiohörspiel zu lauschen. In beiden Fällen unterliegt der Hörer dem Drang, sich (noch) anderweitig zu beschäftigen, sei es mit sinnlosem Gekritzel auf dem Collegeblock, oder mit einer Surf-Tour im Internet. Wenn eine Präsentation also länger als 20 Minuten dauern muss, so sollte sich der Vortragende vornehmen, vielerlei Sinne anzusprechen. Bei einem Referat mit Powerpoint können starke Bilder einen besonderen Stellenwert einnehmen, denn niemand empfindet die verschrifteten Worte des Vortragenden auf den Folien als großartige Neuigkeit; Schaubilder, Grafiken und Fotograhien jedoch schon. Zusätzlich kann ein Präsentator durchaus das Fühlen ansprechen. Das ist ein Element der Rhetorik, bei dem darauf geachtet werden kann, die Stimme vielseitig einzusetzen. Man kann Betonungen setzen, man kann Gesten den Worten beimischen und auch das Senken der Stimme in einen Flüsterton kann Ausmerksamkeit schüren, weil es mit etwas Mystischem und Geheimnisumwobenem konnotiert wird. Das Wort „Eindruck“ verweist auf eine solche Körperlichkeit: Jemandes Körper wird durch einen bestimmten Input verformt, wenn dieser Input nur signifikant genug ist. Das kann durch synpathisches Auftreten geschehen, das Zu-Neigung, aber auch durch geringere Schockmomente, die den Körper in ihrem Erleben beugen. Freilich fällt es schwer, für jegliches Thema derart weitreichende Präsentationsformen zu finden und es mangelt oft an Zeit und Motivation. Doch wenn die Präsentation richtig gut werden muss — Eindruck hinterlassen soll — ist es den Versuch wert.

Kollaboratives Arbeiten im Projekt

Wie leicht nachzulesen ist, beschäftigt sich der Großteil der hiesigen Lernprojekte mit Hausarbeiten, Klausurvorbereitungen oder einzelnen Lernthemen. Erstere sind zumeist per se eine individuelle Einzelleistung. (Gemeinschaftliche Hausarbeiten bilden die Ausnahme im universitären Alltag und sind — falls sie erlaubt sind — meist mit einer proportionalen Umfangssteigerung verbunden, welche durchaus nicht immer sinnvoll ist, um ein Thema treffend abzuarbeiten.) Da ich mich mit der kollaborativen Arbeit beschäftigen möchte, klammere ich die Hausarbeiten kurzerhand einmal aus. Lernen für eine Klausur oder für einen bestimmten Themenbereich ist hingegen in kooperativer Arbeit möglich. Alle Projekte, die darauf zielen, können enorm von den in E-2 vorgestellten Tools und Methoden profitieren. Dabei ist es nicht einmal notwendig, dass alle Lernpartner die Kenntnisse aus den Lehrvideos haben; Einer genügt. Betrachten wir TeamViewer, so wird deutlich, dass die Benutzer-Oberfläche sehr übersichtlich ist. Unter Windows benötigt das Tool nur einen Start und eine Authentifizierung, um dessen Funktionalitäten (Dokumentenarbeit, Präsentationen, Online-Suchen, …) zu eröffnen. Im Prinzip ist diese Methode eine logische Konsequenz der ‚Domestizierung‘ des (universitären) Wissenserwerbs. Während vor der Blüte des Internets alle Studenten in der Bibliothek lernen mussten, tun es jetzt nur noch ein Bruchteil: Fast alles ist Online zugänglich oder bestellbar. Freilich ist das kollaborative Arbeiten mittels mehrerer Home-PCs (Laptops) bequem und effektiv, doch ohne zu sentimental klingen zu wollen, muss ich fragen, ob hier nicht zusehends der unmittelbare menschliche Austausch verloren geht: Zusammen an einem Tisch zu sitzen und mit einem Kaffee in der Hand gemeinsam über Papierbergen zu tüfteln; das schafft Verbundenheit und Hingabe, Grundvoraussetzungen für effektives Lernen. Digitale Tools können eine große Hilfe sein, kooperatives Arbeiten zu ermöglichen, falls ein ‚analoges Treffen‘ nicht zustande kommen kann. Mal ehrlich: Wer ist bei sich daheim alleine vorm Rechner immer 100%ig bei der Sache, wenn Facebook und Twitter locken?

Die Leine, Teil III

Für was nutzen Sie die Wikipedia? Prüfen Sie die in der Wikipedia gesammelten Inhalte? Wenn ja, wie?

Ich benutze Wikipedia, um mir über unbekannte oder unklare Themen, die im Zuge des Studiums oder außeruniversitär auftauchen, einen Überblick zu verschaffen. Der Umfang der kritischen Hinterfragung der dargebotenen Inhalte schwankt je nach dem, ob ich ein rein interessensmotiviertes Motiv habe, oder ob ihnen eine wissenschaftliche Auseinandersetzung nachfolgen soll. Im ersteren Fall findet eine Hinterfragung der Fakten quasi nicht statt, da ihre Verifizierung einen beträchtlichen Aufwand darstellt. Insbesondere vertraue ich darauf, dass etwa Artikel zu Themen wie „Nähgarn“ oder „Kuppelachse“ so spezifisch sind, dass sich dort wirklich nur Personen beteiligt haben, denen es um wahre Fakten geht. Bei Artikeln wie „Durchfall“ oder „Sex“ sollte man jedoch vorsichtig sein, da hier auch gerne mal Schabernack getrieben wird. Im zweiteren Falle der universitären Nutzung werden die Artikel als reine Orientierung benutzt. Die Literaturangaben können dabei sehr hilfreich sein. Auch empfielt es sich nachzuschauen, ob vielleicht auch einige der Angaben auf frei zugängliche Ebooks referieren, um den Wahrheitsgehalt direkt zu überprüfen. Insgesamt betrachtet ist Wikipedia immer mit Vorsicht zu genießen, doch finde ich, dass die universitär-elitäre Verteufelung trotzdem falsch ist. Meiner Meinung nach schimpfen so viele Professoren auf die Unzuverlässigkeit von Wikipedia nur aus dem Grund, dass sie zusehen müssen, wie sich ihr eigener Kompetenzbereich der Wissensakkumulation auflöst. Wenn viel mehr Leute — insbesondere diese Professoren — lieber mithelfen würden, Wiki-Inhalte zu überprüfen und mitzubearbeiten, könnte die Verlässigkeit des Lexikons erheblich verbessert werden.

Die digitale Verwaltung

diigo.com ist eine Webside, die mittels einer Toolbar verschiedene Funktionen für die Arbeit an Online-Texten anbietet. Dies umfasst einerseits, dass aufgefundene Bilder und Dokumente sowie eigene Notizen zu diesen Dateien in der sogenannten „Cloud“ abgespeichert werden können, woraufhin der Nutzer selbige von jedem beliebigen Gerät aus (PC, Smartphone, iPad etc.) aufrufen kann. Im Grunde ist diese Funktion mit anderen bereits bekannten Services gleichzusetzen, die sich auf die schrankenlose Datei-Verwaltung konzentrieren, und deshalb für die fokussierte Betrachtung neuer Funktionalitäten eher nebensächlich . Was andererseits viel interessanter an diigo.com ist, sind die Werkzeuge „Markieren“, „Notizzettel“ und „Lesezeichen“. Diese versetzen den Nutzer in die Lage, Online-Texte mittels virtuellen Stiften einzufärben und zu markieren, sie mit Randnotizen zu behaften und sie mittels Lesezeichen zu ordnen. Da diese Bearbeitungen ebenfalls in die Cloud aufgenommen und damit abgespeichert werden, weisen sie eine ähnliche Persistenz auf, wie echte Textbearbeitungen via Stift und Haftnotiz. Es ist faszinierend, wie sehr hier versucht wird, die manuellen, haptischen Tätigkeiten einer analogen Textbearbeitung 1:1 auf das Digitale zu übertragen. Es ist davon auszugehen, dass diese Werkzeuge vor allem auf die Habitualität der Nutzer zugeschnitten sind. Dies ist ein schlauer Gedanke, da so eingeübte Verhaltensmuster angesprochen werden und intuitiv zugänglich sind. Wenn man jedoch dem digitalen Text einen inhärenten Mehrwert gegenüber einem analogen Text zugesteht – welcher sich allein dadurch ergibt, dass der Online-Text in einer Maschinensprache kodiert ist, während der Analog-Text tatsächlich lediglich aus Farbflecken auf einem Blatt Papier besteht – so muss man sich die Frage stellen, ob die unmittelbare Übertragung analoger Bearbeitungsmethoden auf das Digitale der Weisheit letzter Schluss sein kann. Wäre es nicht etwa denkbar, dass eine „intelligente“ Maschine (Software) selbstständig die vom Nutzer markierten Textstellen zu Sinneseinheiten zusammenfügt, Thematiken erkennt und weitere Vorschläge anbietet? diigo.com gibt dazu den Leisatz aus: „Towards your dream information management tool!“

Die Leine, Teil II

Wie haben Sie bisher die Literatur für eine Hausarbeit verwaltet? Welche Erfahrungen haben Sie mit der Methode gemacht?

Ich verwalte meine Hausarbeitsliteratur mit dem Programm Citavi. Hier können die verschiedenen Bücher, Zeitschriften oder Artikel meist sehr bequem anhand von ISBN-Nummern oder anhand ihrer Titel gefunden und in die Software übernommen werden. Markante Textstellen und Zitate können im Anschluss daran direkt in das Programm geschrieben werden, woraufhin man sie dann per One-Klick fertig und zitiert in den Fließtext hinzufügen kann. Ein weiterer Vorteil besteht in der automatischen Erstellung der Literaturliste (deren Erstellung vor Citavi eine wahrhaftige Last war). Die Liste weist, sofern alle Quellenangaben vorhanden sind, keine Unregelmäßigkeiten auf und die konsequente Verwendung der Satzzeichen ist ebenfalls gegeben.

Somit habe ich mit Citavi bisher nur gute Erfahrungen gemacht und kann das Programm ohne Vorbehalt weiterempfehlen.

Die Suche

Die in den Lehrvideos vorgestellten Methoden zur Informationssuche (C-2) waren im allgemeinen gesprochen sehr hilfreich. Insbesondere sei „google scholar“ als eine wirklich sinnvolle Suchmaschine für die universitäre Praxis der digitalen (!) Informationssuche herausgestellt. Auf C-1 und C-3 möchte ich mich indes nicht weiter beziehen, da ersteres (die Vorlesungsbesuche) nicht unmittelbar in den Bereich der digitalen Wissenskommunikation fällt, über die ich reflektieren möchte, und weil zweiterem (den Informationsströmen) ja per definitionem eine gewisse Flüchtigkeit innewohnt, die nur schwer mit dem Postulat einer fundierten und autorisierten Informationsgewinnung zu vereinbaren ist.

Auf meiner digitalen Suche zum Thema E-Learning ist mir jedenfalls besonders aufgefallen, dass dieses Konzept mitnichten ein neues ist; bereits 1994 titelte z.B. der Focus „Nie wieder Schule“ ( http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/lernen-nie-wieder-schule_aid_145174.html ) und bezog sich damit auf die Vision der vollständigen Ersetzung des Präsenzunterrichts mithilfe von digitalen Lernangeboten. Ein vorsichtiger Umgang und eine genaue Bewertung der Vor- und Nachteile dieser Art der Wissensvermittlung erscheint mir deshalb für die effiziente Nutzbarmachung dieser Technologie weiterhin als sehr zuträglich.

Die Leine

Wie effektiv gestalten sich Ihre Vorlesungsbesuche? Nehmen Sie viel mit? Was könnten Sie verbessern?

Die Effektivität meiner Vorlesungsbesuche beginnt grundlegend bei der Auswahl der Veranstaltungen anhand gestalterischer Faktoren, die zum größten Teil durch den Dozenten bestimmt sind: Es handelt sich dabei besonders um die Eloquenz und den medialen Umgang der Lehrenden. Ich habe festgestellt, dass die Einbindung möglichst vieler Sinne für die Wissensaufnahme zuträglich ist; das bedeutet, dass z.B. eine Vorlesung im wortwörtlichen Sinne kaum einen spürbaren Effekt auf den Zuhörer hat, weil einerseits die Vorteile eines freien, dynamischen Vortrags fehlen (der Dozent liest nur ab) und einem gleichzeitig andererseits die Vorteile eines geschrieben Textes (welcher vorgelesen wird) abgehen, da es nicht möglich ist, im Text zurückzuspringen oder übergeordnete Strukturen zu markieren.

In einer effektiven Veranstaltung sollte neben dem Hörsinn auch der visuelle Sinn angesprochen werden, z.B. durch begleitende Schaubilder und Übersichten. Trotzdem ist die Vorlesung mitnichten ein einseitiger Vorgang, da die aktive Teilnahme — wie in den Lehrvideos bereits angesprochen — des Studenten ebenso Bedingung ist. Man sollte versuchen, das gesprochene Wort körperlich auf sich wirken zu lassen; man muss sein Gewicht fühlen, sich unter seinem Ton beugen. Sind allein die drei angesprochenen Sinne involviert, bedarf es — meiner Erfahrung nach — neben der bewussten Anwesenheit nur eines Stiftes und Schreibblocks, um die Essenz der Sitzung fixieren zu können. Was jederzeit verbesserbar ist, ist die eigene Disziplin, denn die beschriebenen Sinnesinvolvierungen sind anstrengend. Ein kleiner Trick ist, sich stets bewusst zu machen, dass man für seine Anwesenheit bezahlt hat — jetzt gilt es, jeden Cent wieder rauszuholen.