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Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht

1. Kategorisierungsdilemma: Ich persönlich sehe beide Sichten, zum Einen das eine präzise Individualdiagnostik und Individualforderung und zum Anderen, dass die Inklusion durch eine Kategorisierung durch inklusive Bildung beeinflusst wird, als sehr wichtig an.

Ich sehe die Risiken, dass eine Klasse unterteilt werden könnte in leistungsstarke und leistungsschwache Schüler*innen um sie individuell fördern zu können. Ich sehe auch die Folgen, dass durch diese Kategorisierung Gruppen entstehen und dies die Gemeinschaft einer Klasse nicht fördert. Meiner Meinung nach, sollten es grundsätzlich ein adaptives Lehren geben, nach dem Wissensstand der Schüler*innen angepasst. Jedoch sollte, wenn eine individuelle Förderung/Forderung gewünscht wird, auch eine angeboten werden. Es sei dann nicht die Entscheidung der Lehrerkraft die Schüler*innen Lerngruppen zuzuordnen. Die Schüler*innen hätten die Wahl diese individuelle Förderung anzunehmen und zu nutzen, um ihren Wissensstand dem der Klasse anzugleichen. Bei Extremfällen habe der Lehrer jedoch die Aufgabe einzugreifen und Situationsgebunden zu agieren.

 

>Als ob<-Dilemma: Meines Erachtens habe die Lehrinstanz die Aufgabe alle Schüler*innen, welche gemessen an ihrem Lernniveau, eine besondere Leistung erbringen klassenöffentlich zu würdigen und ernst zu nehmen, oder dies nicht zu tuen. Ich finde die Schüler*innen haben das Recht darauf für ihre errungenen Leistungen gelobt zu werden. Wenn dies jedoch immer nur auf die leistungsstärksten Schüler*innen zurückfällt, sollte der Lehrer dies möglichst unterlassen, oder wenigsten einschränken, sodass sich niemand benachteiligt fühlt. Möglich wäre auch ein allgemeines Lob an die Klasse auszusprechen, wodurch alle gleich wertgeschätzt werden.

 

Autonomiedilemma: Die Problematik liegt darin, dass autonomes Lernen die Selbstregulationsfähigkeiten eines jeden Schülers zwar stärkt, jedoch nur bei den „leistungs“stärkeren Schüler*innen anwendbar ist. Im inklusiven Unterricht sollen die Ziele durch strukturierte Wege erzielt werden oder mit Hilfestellung des Lehrers.

Meiner Meinung nach sollte auch autonomes Lernen beim inklusiven Unterricht eingebracht werden. Auch falls dies erstmal schwierig erscheint, ist es doch notwendig, damit die Schüler*innen andere Arten von Aufgaben autonom bewältigen können und nicht mehr auf Hilfestellungen angewiesen sein müssten. Möglich wären Gruppenarbeiten zu nutzen, um auf eine gemeinsam erarbeitete Lösung kommen zu können.

 

2. a. Da mein Erstfach Musik ist, gäbe es verschiedene Möglichkeiten andere Kulturen, Sprachen mit der Musik in Verbindung zu bringen. Z.B. könnte man Lieder aus verschiedenen Ländern nehmen und bestimmte musikalische Merkmale analysieren und vergleichen mit anderen Ländern. Darüber hinaus könnte man eine traditionelle Instrumentierung einem Land zuordnen und deren Hintergründe aufgreifen. Außerdem kann man musikalische Subkulturen aus verschiedenen Ländern analysieren und deren Sprachterminus übersetzen und in Verbindung mit dem Notentext setzen. Hierdurch könne man ein genaueres Bild bestimmter Subkulturen und deren Verarbeitung in der Musik erlangen.

Auch könne man gewisse Tonsysteme und Harmoniken in Verbindung mit der Sprache setzen, wodurch manche Schüler*innen, durch ihre Vielsprachigkeit, anderen Schüler die Sprache näherbringen könnten, woraufhin diese die Aufgabenstellung bearbeiten können. Auch ein gutes Thema könnte die Oper sein, da die Oper in verschiedensten Ländern und in verschiedensten Sprachen aufgeführt wird.

 

2. b. Da aus der empirischen Erhebung, aus der Präsentation, gezeigt wird, dass die Medienpräferenz Spielfilm bei Mädchen, als auch bei Jungen gut ankommen, wäre es eine Möglichkeit die Spielfilmmusik zu analysieren auf Harmonik, Rhythmik und Melodik. Eine weitere Aufgabe könnte sein zu erklären, warum diese Musik einen evtl. Ohrwurm Charakter haben könnte oder warum die Musik einfach sei sich einzuprägen? Auch könnte man diesen Film auf verschiedenen Sprachen sehen und die verschiedensten Sprachtermini vergleichen. Da wir es hier mit einem Spielfilm zu tun haben, welcher nicht nur dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden könnte, wäre dies eine gendersensibele Aufgabe.

 

 

 

 

Eine Antwort auf „Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht“

Antwort auf rv08 Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht

Hallo Benjamin,
Zunächst möchte ich dich dazu motivieren, die genderneutrale Sprache häufiger zu verwenden, da du oftmals von Lehrern sprichst, wenn eigentlich alle Lehrenden gemeint sind.
Meiner Meinung nach hast du die Dilemmata gut zusammengefasst. Ich stimme dir zu, dass es beim Kategorisierungsdilemma sehr wichtig ist, nicht wieder in dieses Schubladendenken zu verfallen und die Schüler*innen zum Beispiel nur nach leistungsstarken und leistungsschwachen Schüler*innen zu unterteilen. Ich vertrete auch die Auffassung, dass die SuS individuell gefördert werden sollten, zum Beispiel indem jede/r SuS eigene Lernziele gesetzt bekommt. Dabei ist es aber als Lehrer*in wichtig, mit den Kolleg*innen, Eltern und Mitschüler*innen in Kontakt zu treten, damit die individuellen Lernziele so fair und gerecht wie nur möglich gesetzt werden.
Bei dem Als-Ob-Dilemma stimme ich dir auch voll und ganz zu, dass es nicht ausreichend ist, alle „guten“ Schüler*innen zu loben. Viele der leistungsschwächeren SuS könnten sich benachteiligt fühlen oder ihr Selbstwertgefühl könnte darunter leiden. Deinen Vorschlag, einfach der gesamten Klasse ein Lob auszusprechen finde ich gut. Das ist bestimmt auch eine gute Methode, um das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Klasse zu stärken.
Das Autonomiedilemma hast du auch sehr gut erklärt. Es stimmt, dass es hierbei vor allem schwerer für SuS wäre, die Probleme damit haben alleine und autonom zu lernen. Allerdings müssen dies nicht unbedingt leistungsschwache Schüler*innen sein. Es gibt sicherlich auch leistungsstarke SuS, die besser in Gruppenarbeiten oder im Austausch mit der Lehrkraft lernen. Des weiteren muss man als Lehrer*in selbst abwägen, inwiefern die eigene Unterstützung für die Schüler*innen notwendig ist und dabei aber aufpassen, dass die SuS sich immer noch selbstentfalten können.
Die Art und Weise, wie du im Musikunterricht die Vielsprachigkeit nutzen möchtest klingt wirklich interessant.
Deine Ideen für die gendersensiblen Unterrichtsgegenstände im Musikunterricht gefallen mir auch sehr. Ich hatte tatsächlich eine ähnliche Idee. Mein Erstfach ist Kunst und viele Menschen verbinden mit dem Kunstunterricht ja nur das Malen bzw. Zeichnen von Bildern, sowie die Analyse von berühmten Gemälden. Ich hatte, wie du, auch die Idee, das Medium Spielfilm im Unterricht miteinzubauen, da die Filmindustrie einen großen Teil der Kunstwelt darstellt. So könnte man beispielsweise Filmszenen analysieren oder sich sogar selber ans Filmen und Schneiden trauen.
Liebe Grüße.
Pauline

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