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Über jüdisches Leben reden- (k)ein Tabu? Zum Umgang mit Antisemitismus im Bildungsinstitut

  1. Welche Berührpunkte hatten sie bereits mit dem Thema Antisemitismus?

Da viele Jugendliche an meiner ehemaligen Schule Serien verfolgt haben, unter anderem auch „South Park“ in welchen Äußerungen wie „du Drecks Jude“ getätigt werden, wurden diese Äußerungen auch als „Spaß“ an der Schule zur Normalität unter Schülern. Meistens kam dieser Ausruf von Schülern, welche nicht unbedingt zu einer leistungsschwachen Gruppe angehören, sondern Schüler*innen welche den ernst dieser Aussage nicht hinterfragen. Jeder an unserer Schule hatte das Thema Holocaust und Antisemitismus, jedoch ist anscheinend das Hinterfragen von solchen Aussagen verloren gegangen bei so manchen Schüler*innen. Man muss jedoch sagen, dass es sich hier nur um Einzelfälle handelte, und sehr viele Schüler ihm auch reflektiert ihre Meinung zu diesen Aussagen kundtaten, woraufhin er seine Aussagen auch zurücknahm.

Eines aus meiner Sicht sehr wichtiges Ereignis, da es zeigt, wie bedeutsam Antisemitismus auch in der heutigen doch sehr toleranten Gesellschaft ist und nicht als Tabuthema gehandelt werden sollte. In dem Beispiel haben es die anderen Schüler*innen nicht toleriert, dass solche Aussagen einfach unkommentiert hingenommen werden, woraus resultiert, dass der Schüler seine eigenen Aussagen reflektiert und merkt, dass diese nicht als Spaß deklariert werden sollten.

 

  1. Welche Fragen haben sich für Sie durch den Vortrag ergeben? In welchen Bereich fühlen Sie sich noch unzureichend informiert oder vorbereitet, um sich mit Antisemitismus in der Schule als Lehrkraft zu befassen.

Aus thematischer Sicht fühle mich sehr gut vorbereitete, falls das Thema im Unterricht aufkommen sollte. Aber es gibt natürlich immer Einzelfälle die individueller Lösung verlangen.

Mich würde interessieren: Wie kann ich in Fächern wie Musik und Mathe Antisemitismus behandeln, mithilfe von bestimmten Unterrichtskonzepten?

 

  1. Beschäftigen Sie sich mit folgendem Szenario: Ein Elternteil spricht Sie persönlich als Lehrkraft darauf an, dass ein Schüler Ihrer Klasse von verbalen antisemitischen Übergriffen betroffen war. Überlegen sie, wie ein konstruktiver Umgang mit dieser Situation aussehen könne.

Ich würde vertraulich ein Gespräch unter 4 Augen mit diesem Schüler aufsuchen und mit ihm über die verbalen Übergriffe reden. In diesem Moment braucht dieser Schüler eine Bezugsperson, welcher er vertrauen kann. Wenn sich dann aus dem Gespräch herauskristallisiert, welche Schüler*innen die Übergriffe ausgeübt haben, dann müsse man daraufhin Konsequenzen ziehen. Bedeutet erstmal mit den Tätern Gespräche führen, ihnen Referate über Antisemitismus halten lassen, sodass sie sich mehr mit ihren Taten konfrontiert fühlen, als sich mit Ihnen zu identifizieren. Natürlich müsste auch der Kontakt, sowohl zu den Eltern der Täter, als auch zu den Eltern des betreffenden Schülers aufgebaut werden, um über die Übergriffe zu reden. Falls sich dann daraufhin etwas ändern sollte, müssen sich die Täter*innen bei dem Schüler entschuldigen und ihre Aussagen nach erklären, warum ihre verbalen Aussagen antisemitisch seien und nicht toleriert werden sollten.

Falls dann daraufhin die Situation nicht geklärt sei und die Täter*innen weiterhin verbale antisemitische Übergriffe ausüben, müsste über eine Konferenz und evtl. Schulverweis gedroht werden.

Weiterhin sollte man mit dem betreffenden Schüler eine oder mehrere Sprechstunden vereinbaren und fragen, ob die Übergriffe nun aufgehört haben und ansonsten Lösungsansätze besprechen.

 

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Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht

1. Kategorisierungsdilemma: Ich persönlich sehe beide Sichten, zum Einen das eine präzise Individualdiagnostik und Individualforderung und zum Anderen, dass die Inklusion durch eine Kategorisierung durch inklusive Bildung beeinflusst wird, als sehr wichtig an.

Ich sehe die Risiken, dass eine Klasse unterteilt werden könnte in leistungsstarke und leistungsschwache Schüler*innen um sie individuell fördern zu können. Ich sehe auch die Folgen, dass durch diese Kategorisierung Gruppen entstehen und dies die Gemeinschaft einer Klasse nicht fördert. Meiner Meinung nach, sollten es grundsätzlich ein adaptives Lehren geben, nach dem Wissensstand der Schüler*innen angepasst. Jedoch sollte, wenn eine individuelle Förderung/Forderung gewünscht wird, auch eine angeboten werden. Es sei dann nicht die Entscheidung der Lehrerkraft die Schüler*innen Lerngruppen zuzuordnen. Die Schüler*innen hätten die Wahl diese individuelle Förderung anzunehmen und zu nutzen, um ihren Wissensstand dem der Klasse anzugleichen. Bei Extremfällen habe der Lehrer jedoch die Aufgabe einzugreifen und Situationsgebunden zu agieren.

 

>Als ob<-Dilemma: Meines Erachtens habe die Lehrinstanz die Aufgabe alle Schüler*innen, welche gemessen an ihrem Lernniveau, eine besondere Leistung erbringen klassenöffentlich zu würdigen und ernst zu nehmen, oder dies nicht zu tuen. Ich finde die Schüler*innen haben das Recht darauf für ihre errungenen Leistungen gelobt zu werden. Wenn dies jedoch immer nur auf die leistungsstärksten Schüler*innen zurückfällt, sollte der Lehrer dies möglichst unterlassen, oder wenigsten einschränken, sodass sich niemand benachteiligt fühlt. Möglich wäre auch ein allgemeines Lob an die Klasse auszusprechen, wodurch alle gleich wertgeschätzt werden.

 

Autonomiedilemma: Die Problematik liegt darin, dass autonomes Lernen die Selbstregulationsfähigkeiten eines jeden Schülers zwar stärkt, jedoch nur bei den „leistungs“stärkeren Schüler*innen anwendbar ist. Im inklusiven Unterricht sollen die Ziele durch strukturierte Wege erzielt werden oder mit Hilfestellung des Lehrers.

Meiner Meinung nach sollte auch autonomes Lernen beim inklusiven Unterricht eingebracht werden. Auch falls dies erstmal schwierig erscheint, ist es doch notwendig, damit die Schüler*innen andere Arten von Aufgaben autonom bewältigen können und nicht mehr auf Hilfestellungen angewiesen sein müssten. Möglich wären Gruppenarbeiten zu nutzen, um auf eine gemeinsam erarbeitete Lösung kommen zu können.

 

2. a. Da mein Erstfach Musik ist, gäbe es verschiedene Möglichkeiten andere Kulturen, Sprachen mit der Musik in Verbindung zu bringen. Z.B. könnte man Lieder aus verschiedenen Ländern nehmen und bestimmte musikalische Merkmale analysieren und vergleichen mit anderen Ländern. Darüber hinaus könnte man eine traditionelle Instrumentierung einem Land zuordnen und deren Hintergründe aufgreifen. Außerdem kann man musikalische Subkulturen aus verschiedenen Ländern analysieren und deren Sprachterminus übersetzen und in Verbindung mit dem Notentext setzen. Hierdurch könne man ein genaueres Bild bestimmter Subkulturen und deren Verarbeitung in der Musik erlangen.

Auch könne man gewisse Tonsysteme und Harmoniken in Verbindung mit der Sprache setzen, wodurch manche Schüler*innen, durch ihre Vielsprachigkeit, anderen Schüler die Sprache näherbringen könnten, woraufhin diese die Aufgabenstellung bearbeiten können. Auch ein gutes Thema könnte die Oper sein, da die Oper in verschiedensten Ländern und in verschiedensten Sprachen aufgeführt wird.

 

2. b. Da aus der empirischen Erhebung, aus der Präsentation, gezeigt wird, dass die Medienpräferenz Spielfilm bei Mädchen, als auch bei Jungen gut ankommen, wäre es eine Möglichkeit die Spielfilmmusik zu analysieren auf Harmonik, Rhythmik und Melodik. Eine weitere Aufgabe könnte sein zu erklären, warum diese Musik einen evtl. Ohrwurm Charakter haben könnte oder warum die Musik einfach sei sich einzuprägen? Auch könnte man diesen Film auf verschiedenen Sprachen sehen und die verschiedensten Sprachtermini vergleichen. Da wir es hier mit einem Spielfilm zu tun haben, welcher nicht nur dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet werden könnte, wäre dies eine gendersensibele Aufgabe.