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Gendersensible Pädagogik

  1. Jeder inszeniert sich heutzutage selbst auf eine andere Weise, wenn er in Kontakt mit anderen Menschen trifft. Er entscheidet selbst, wie er sich darstellt und wie er sich gibt. Gleichzeitig hat der Gegenüber aber auch schon eine Erwartungshaltung, die er aufgrund der bekannten Informationen, wie zum Beispiel das Geschlecht, der Person zuschreibt. Manchmal stimmen Zuschreibung der anderen und Inszenierung von sich selbst zwar überein, manchmal aber auch nicht. Manchmal schreiben Menschen anderen Menschen Dinge zu, die so pauschal nicht zwangsläufig richtig sind. Dies führt zu Spannungen zwischen Inszenierung und Zuschreibung. Beispielsweise führt das Fehlen von männlichen Lehrern in der Grundschule zu diversen Zuschreibungen seitens der SchülerInnen zu den einzelnen Geschlechtern, die dann im Nachhinein erst wieder bereinigt werden können. Problematisch können sie weiterhin auch sein. Es gab Jungen, die sagten, dass Frauen einfach schlauer sein. Dies könnte dazu führen, dass bei Jungs das Desinteresse an der Schule in der Grundschule höher ist als bei Mädchen. Gäbe es mehr männliche Lehrer könnte dies dem entgegenwirken. Auf jeden Fall hat man in den Videoausschnitten gemerkt, dass vor allem die Jungen es genießen auch mal einen männlichen Lehrer haben. Sie können dort wie sie selbst sagen auch mal über Männerthemen sprechen. Dies könnte auch insgesamt dazu führen, dass Jungen sich in der Grundschule eher öffnen und noch mehr Spaß an der Schule entwickeln.
  2. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, dann fallen mir kaum Situationen ein, bei denen in meiner Klasse aktiv auf das Geschlecht geachtet wurde. Trotzdem kann ich bestätigen, dass in meiner Grundschule auch nur 1 männlicher Lehrer angestellt war, doch damals habe ich mich kaum darüber gewundert, ich habe es tatsächlich einfach eher hingenommen.
    Auf meiner weiterführenden Schule gab es dann einen Mix zwischen männlichen und weiblichen Lehrern. Wenn ich daran zurückdenke, fällt mir besonders eine Situation ein, bei der das Geschlecht eine wichtige Rolle gespielt hat, und zwar im Bio Unterricht zum Thema Sexualkunde. Damals sollten wir eigentlich für dieses Thema innerhalb von mehreren Klassen in Mädchen und Jungs aufgeteilt werden und dann jeweils eine Lehrerin und einen Lehrer bekommen. Leider hat es dann nicht funktioniert, da es offiziell organisatorisch nicht möglich war. Grade in jungen Jahren ist dies natürlich ein Thema, bei dem man sich gegenüber dem gleichen Geschlecht eher öffnet und hier wäre es sicherlich sinnvoll die Geschlechter entsprechend einzusetzen. Zusätzlich wäre diese Aufteilung sicherlich hilfreich, wenn auch unterschiedliche soziokulturelle Hintergründe in der Klasse vertreten sind. Vielleicht hören ja manche SchülerInnen zu diesem Thema aufgrund ihrer Kultur oder ihres Elternhauses zum ersten Mal was davon. Dann ist es leichter, wenn das andere Geschlecht nicht vertreten ist.
    Ansonsten fällt mir kein Beispiel ein bei dem mir aufgefallen wäre das entweder aktiv männliche oder weibliche Lehrkräfte eingesetzt worden wären oder aber, dass das andere Geschlecht hier nun besser geeignet wäre. Ein Praktikum oder ähnliches hatte ich noch nicht, also kann ich dazu auch nichts sagen.
  3. Beteiligen sich Schülerinnen stärker bei männlichen oder weiblichen Lehrkräften? Und analog dazu: Beteiligen sich Schüler stärker bei männlichen oder weiblichen Lehrkräften?
    Damit soll beobachtet werden, ob das Geschlecht der Lehrperson einen Einfluss auf die mündliche Beteiligung im Unterricht und somit auf die Leistung der SchülerInnen hat. Je nach Beobachtung können dann entweder Rückschlüsse gezogen werden oder es wird festgestellt, dass kein Zusammenhang besteht. Ich vermute allerdings das Schüler bei Lehrern aktiver sind und Schülerinnen bei Lehrerinnen, da sie sich vermutlich sicherer und besser aufgehoben fühlen.
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Meint Inklusion wirklich alle? Teil 2

1. Viele Kinder lernen nicht nur von den Lehrern, sondern eben auch von den anderen Schülern. Macht ein/eine Schüler*in etwas was den anderen gefällt, so wollen sie es nachahmen und machen es dann dementsprechend auch. Wenn Schüler*innen mit Förderbedarf ausgesondert werden, so entstehen Klassen in denen nur noch Schüler*innen mit Förderbedarf sind. Meist sind die ausgesonderten Schüler*innen auch diejenigen, die einen großen Förderbedarf haben, weshalb in den Klassen in denen dann nur noch Schüler*innen mit Förderbedarf sind kaum noch bzw. keine anderen Schüler*innen durch die es eine Weiterentwicklung gibt, wenn sie als Vorbild nachgeahmt werden. Anstatt dessen gewöhnen sie sich zusätzlich andere auffällige Verhaltensweisen an. Es ist quasi eine ein Kreislauf, der für die Schüler*innen mit Förderbedarf kaum noch unterbrochen werden kann, da sich so die Sprachentwicklung, die motorische Entwicklung, die Lernentwicklung und die emotionale-soziale Entwicklung nicht weiter entwickelt.

2. Die Förderschwerpunkte Wahrnehmung & Entwicklung und Lernen sind beides Schwerpunkte, die zieldifferent behandelt werden. Das bedeutet, dass der Unterricht mit einer anderen Zielsetzung durchgeführt wird und dass die Schüler*innen am Ende nicht den gleichen Abschluss bekommen. Wenn Schüler*innen mit Förderbedarf in die Klasse kommen ist diese Info, ob zieldifferent unterrichtet werden muss wichtig, da die Aufgaben dann natürlich angepasst werden müssten. Bei anderen Förderschwerpunkten gilt, dass zielgleich unterrichtet wird. Es sollen also die gleichen Inhalte vermittelt und der gleiche Abschluss erworben werden. Der Förderschwerpunkt ist also essentiell, um den Unterricht vernünftig planen zu können.

3. Im Unterricht muss und sollte man nicht ausschließlich auf Frontalunterricht zurückgreifen. Es gibt viele Möglichkeiten den Unterricht interessant zu gestalten. Dabei kann sich herausstellen, welche Lehrmethoden für Schüler*innen besser bzw. schlechter funktionieren, denn, auch unabhängig von den Förderschwerpunkten, lernt nicht jeder Schüler gleich. Man kann visuell arbeiten und viele Bilder mit einbeziehen und auch Videos zeigen. Man kann auch auditiv arbeiten. Manche können sich beispielsweise Dinge über ein Lied merken. In der Art des Unterrichts kann variiert werden. Es können Gruppenarbeiten oder Präsentationen durchgeführt werden, um Abwechslung zu bekommen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Falls man aber selbst mal keine Idee mehr hat, so gibt es auch Hilfe. Man kann verschiedene Konzepte mit seinen Kollegen teilen, um den Schülern bestmöglichen Unterricht zu bieten. Vielleicht gibt es ja sogar einen Pool der Schule aus dem man sich bedienen kann. Und falls man bei einem Schüler nicht so recht weiß welche Methode die beste wäre, so kann man sich auch immer Hilfe bei den Eltern holen, denn die sind jeweils Experte für das eigene Kind und können dann sicher Tipps geben.

4. Ich habe mir das Video zum Thema Zusammenarbeit im Team angeschaut, da mich dies besonders interessiert hat. Ich finde Teamarbeit ist wichtig, denn gemeinsam lässt sich mehr erreichen als allein. Es war interessant die verschiedenen Ansätze zu hören, vor allem weil auch von einigen Problemen berichtet worden ist, die mir so bisher nicht bewusst waren. Es ist spannend über Problematiken zu diskutieren, um Lösungen zu finden und Zusammenarbeit im Team zu fördern, so wie es Reinhard Stähling und Barbara Wenders im Video getan haben.