Abschlussreflexion

24. September 2020

Das Konzept der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“, hat mir ermöglicht, verschiedene Aspekte auf das Thema der Heterogenität zu gewinnen und neue Einblicke zu erhalten. Es war sehr Interessant, Blogbeiträge zu schreiben und zu den Gelernten Beitragen ein Kommentar zu erhalten. Besonders wertvoll war für mich die Erkenntnis, dass Heterogenität vielfältig ist und in jedem Unterrichtsfach hervortritt.Das Spannungsfeld zwischen Heterogenisierung und Homogenisierung wird deutlich.

1. Aus den Vorlesungen ist mir besonders die „Fünf Achsen der Differenz“ von Maik Philipp aus dem Jahr 2011 in Gedanken geblieben. Selbst die Auswahl der Lektüre im Literaturunterricht spielt eine sehr große Rolle. Generell ist im Deutschunterricht eine bedachte Lektüreauswahl erforderlich, denn viele Lektüren beinhalten stereotypische Geschlechterrollen. Die SuS sollten die Möglichkeiten haben, eigene Schwerpunkte in der Lektüre zu finden, um ihre Selbstbestimmung und Diversität fördern zu können. In jedem Schulfach sollten Entstehungen von Klischees und Stereotypen unterbunden werden. Gerade im Sportunterricht viele annehmen, dass Jungen sportlicher sind, als die Mädchen. Dieser Aspekt ist aber nicht wahr. Es sollte also auch in Sport darauf geachtet werden, dass an die Interessen aller Kinder angeknüpft wird und die Interessen der Jungen hier nicht bevorzugt werden. „Die Herausbildung eines Interesses geht immer mit dem Aufbau einer inneren Bindung an das entsprechende Wissens- oder Tätigkeitsgebiet einher.“ (Maltzahn 2014, 114) Für mich ist es wichtig, die Fortschreibung von Genderklischees zu durchbrechen und für SuS diese Heterogenitätskategorie zu sensibilisieren. Ein weiteres der zentralsten theoretischen Erkenntnisse zu diesem Thema ist, die Sender Heterogenität. Den Geschlechtern werden derartige Eigenschaften zugeordnet, ohne dass diese immer übereinstimmen. Eine Art Vorurteil findet statt. Es gibt viele solcher Zuschreibenden von unserer Gesellschaft bezüglich der Geschlechter. Jungs seien sozialinkompetent und Mädchen ruhiger, disziplinierter und aufmerksamer. Die grundlegenden psychologischen Bedürfnisse nach Deci und Ryan, befassen die Selbstbestimmung der SuS. SuS dürfen ihre Ziele und Vorgehensweisen eigenständig bestimmen. Die soziale Anerkennung, spielt hierfür eine sehr wichtige Rolle. SuS verfolgen meist nicht ihre eigenen Interessen. Sie versuchen sich anzupassen, indem sie das machen, was die Mehrheit macht, da sie sonst das Gefühl bekommen nicht akzeptiert oder anerkannt zu werden. Ihnen ist jedoch nicht klar, dass genau das sie besonders machen würde.

2. In meinem Orientierungspraktikum beschäftigte ich mich mit der Forschungsfrage „Gelingt es der Lehrkraft, Kinder ohne Deutschkenntnisse in den Unterricht miteinzubeziehen?“. Ich war einer Klasse zugewiesen, in der sechs Kinder nicht die deutsche Sprache als Muttersprache besaßen. Einige SuS waren sicherer im Umgang mit der deutschen Sprache als andere. Während meiner Zeit in der Klasse, viel mir auf, dass es sehr wichtig ist, den Unterricht so zu gestalten, dass niemand überfordert beziehungsweise unterfordert wird. Es war Pflicht, im Unterricht deutsch zu sprechen. Drei der Kinder, besaßen die türkische Sprache als Muttersprache. Es viel ihnen leichter, untereinander türkisch zu sprechen um sich zu verständigen. Ich, als ebenso türkisch als Muttersprachliche, musste dazwischen gehen. Ich bestand darauf mit ihnen deutsch zu sprechen, um erstens die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und zweitens um ihnen die Möglichkeiten zu geben um mit der restlichen Klasse kommunizieren zu können. Den allgemeinsprachlichen Teil der deutschen Sprache als Zweitsprache haben aber definitiv alle Schüler*innen schon erreicht gehabt. Es galt also in dieser Klasse diese Kompetenzen weiter auszubauen und zu fördern, sodass im Laufe der Schulzeit im besten Fall auch die Bildungssprachliche Kenntnisse erreicht werden können

3. Ein sehr interessantes Thema meiner Meinung wäre, die religiöse Heterogenität. Wie die meisten aus unseren Orientierungspraktika entnehmen konnten, haben wir sowohl SuS beobachtet, aus verschiedenen Religionen als auch aus den verschiedensten Kulturen. Meiner Meinung nach, bessert es die Klassengemeinschaft, dass SuS unterschiedliche Kulturen haben. Sie versuchen ihre Klassenkameraden in ihre eigene „Kultur“ oder auch „Gewohnheiten“ mit einzubringen. Sie kommunizieren mehr. SuS die die deutsche Sprache nicht wirklich beherrschen, versuchen mit anderen SuS auf ihre Art und Weise zu kommunizieren. Lehrkräfte sollten mehr über die unterschiedlichsten Religionen erfahren um ihren SuS keinen „Stempel zu verfassen“. Sie sollten versuchen ihre Vorstellung von der Welt zu verstehen. Oft habe ich es miterlebt, sei es zu meiner eigenen Schulzeit oder auch in meinem Orientierungspraktikum, dass Lehrkräfte es gar nicht verstanden haben wenn Eltern einige Sachen nicht erlaubt hatten oder es kritisierten. 

Deci, Edward; Ryan, Richard 1993: Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und die Bedeutung für die Pädagogik. In: Zeitschrift für Pädagogik 39, S. 223-238.

Maltzahn, Katharina von 2014: Mädchen und Naturwissenschaften. Zur Entwicklung von Interessen nach der Grundschule. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.

Philipp, Maik (2011): Lesen und Geschlecht 2.0. Fünf empirisch beobachtbare Achsen der Differenz neu betrachtet.

Abschlussreflexion

27. August 2020

1.  Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf:

a.) die unterschiedlichen, fachdidaktischen Aspekte und übertragen Sie diese in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer. Beziehen Sie sich hierbei auch auf didaktische Erkenntnisse mindestens eines Fachs, das Sie nicht selbst studieren.

b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht.

In der Vorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ wurden sehr viele Aspekte der Heterogenität vorgestellt. Heterogenität kann vielfältig sein. Man muss sie fördern und wahrnehmen. 

Besonders spannend war für mich die Vorlesung von Elisabeth Hollerweger über das gendersensible Unterrichts. Da ich selber vor kurzem eine Klausur zum Thema Literatur im Unterricht geschrieben habe und gemerkt habe wie wichtig es ist, dass man dieser gendergeeignet unterscheidet.  Aus der Vorlesung ist mir besonders die fünf Achsen Differenz von Maik Philipp aus dem Jahr 2011 in Gedanken geblieben. Mir hat es sehr geholfen, dass ich noch mehr auf dieses Thema sensibilisiert wurde für die Klausur und auch im allgemeinen für meine Zukunft als Deutschlehrerin. Wir kennen es bestimmt alle, dass Jungen meist schwer, sich für das Lesen motivierten. Die Wahl der Literatur ist aufgrund dessen sehr von Bedeutung. 

Die Gendersensibilität meint auch die Sensibilität dafür zu haben, dass manche Mädchen und Jungen sich kaum in Schubladen einordnen lassen und jedes Interesse individuell ist. Ein Interesse entsteht durch einen Aufbau einer inneren Bindung – dem Kompetenzerleben, die Selbstbestimmung und die soziale Eingebundenheit (vgl. Maltzahn, 2014)

Literatur: Maltzahn, Katharina (2014). Mädchen und Naturwissenschaften. Zur Entwicklung von Interessen nach der Grundschule. Weinheim und Basel: Beltz Juventa

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Im Rahmen der gesamten Vorlesung ist mir bewusst geworden, welche Einfluss Lehrkräfte auf die Entwicklung der SuS haben. Die Lehrkraft hat einen Anteil von 20-25 % bezüglich des schulischen Bildungserfolges der SuS. Zwar argumentieren viele, dass auch das Umfeld und die Eltern einen Einfluss haben, jedoch die Lehrkräfte am meisten. Unterrichtsgestaltung, Lernmethoden, Lerntechniken aber auch die Motivation, die eine Lehrkraft mitbringt wirkt auf den Lernerfolg der SuS ein.Meiner Meinung nach, spielten Lehrkräfte immer eine besonders wichtige Rolle. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, die Freude am Lernen und die Stärkung der Leistungen der SuS zu unterstützen. 

Wenn ich auf meine eigene Grundschulzeit zurückblicke, kann ich mich daran erinnern, dass meine Klassenlehrerin kurz vor ihrer Rente stand wohingegen meine ganzen anderen Lehrerinnen, jünger waren. Meiner Meinung nach, sogar kurz davor mit ihrem Studium fertig geworden sind. Meine Klassenlehrerin ist mir so in Gedanken geblieben, dass sie eher die strengere Lehrkraft war. Meine damalige Deutschlehrerin, zur Grundschulzeit, war definitiv die jüngste zwischen den Lehrkräften. Sie war voller Motivation an ihrem neuen Job und hat den Unterricht immer sehr spannend gestaltet. Wenn man als Schüler mal einen Fehler gemacht hat, wurde man nicht wie von meiner Klassenlehrerin „bestraft“, sondern hat gesagt bekommen, dass es in Ordnung ist mal Fehler zu machen, solange man sie nicht wiederholt. So sollte eine „lehrende“ Person sein. 

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ein sehr interessantes Thema meiner Meinung wäre, die religiöse Heterogenität. Wie die meisten aus unseren Orientierungspraktika entnehmen konnten, haben wir sowohl SuS beobachtet, aus verschiedenen Religionen als auch aus den verschiedensten Kulturen. Meiner Meinung nach, bessert es die Klassengemeinschaft, dass SuS unterschiedliche Kulturen haben. Sie versuchen ihre Klassenkameraden in ihre eigene „Kultur“ oder auch „Gewohnheiten“ mit einzubringen. Sie kommunizieren mehr. SuS die die deutsche Sprache nicht wirklich beherrschen, versuchen mit anderen SuS auf ihre Art und Weise zu kommunizieren. Lehrkräfte sollten mehr über die unterschiedlichsten Religionen erfahren um ihren SuS keinen „Stempel zu verfassen“. Sie sollten versuchen ihre Vorstellung von der Welt zu verstehen. Oft habe ich es miterlebt, sei es zu meiner eigenen Schulzeit oder auch in meinem Orientierungspraktikum, dass Lehrkräfte es gar nicht verstanden haben wenn Eltern einige Sachen nicht erlaubt hatten oder es kritisierten.