Abschlussreflexion

24. September 2020

Das Konzept der Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“, hat mir ermöglicht, verschiedene Aspekte auf das Thema der Heterogenität zu gewinnen und neue Einblicke zu erhalten. Es war sehr Interessant, Blogbeiträge zu schreiben und zu den Gelernten Beitragen ein Kommentar zu erhalten. Besonders wertvoll war für mich die Erkenntnis, dass Heterogenität vielfältig ist und in jedem Unterrichtsfach hervortritt.Das Spannungsfeld zwischen Heterogenisierung und Homogenisierung wird deutlich.

1. Aus den Vorlesungen ist mir besonders die „Fünf Achsen der Differenz“ von Maik Philipp aus dem Jahr 2011 in Gedanken geblieben. Selbst die Auswahl der Lektüre im Literaturunterricht spielt eine sehr große Rolle. Generell ist im Deutschunterricht eine bedachte Lektüreauswahl erforderlich, denn viele Lektüren beinhalten stereotypische Geschlechterrollen. Die SuS sollten die Möglichkeiten haben, eigene Schwerpunkte in der Lektüre zu finden, um ihre Selbstbestimmung und Diversität fördern zu können. In jedem Schulfach sollten Entstehungen von Klischees und Stereotypen unterbunden werden. Gerade im Sportunterricht viele annehmen, dass Jungen sportlicher sind, als die Mädchen. Dieser Aspekt ist aber nicht wahr. Es sollte also auch in Sport darauf geachtet werden, dass an die Interessen aller Kinder angeknüpft wird und die Interessen der Jungen hier nicht bevorzugt werden. „Die Herausbildung eines Interesses geht immer mit dem Aufbau einer inneren Bindung an das entsprechende Wissens- oder Tätigkeitsgebiet einher.“ (Maltzahn 2014, 114) Für mich ist es wichtig, die Fortschreibung von Genderklischees zu durchbrechen und für SuS diese Heterogenitätskategorie zu sensibilisieren. Ein weiteres der zentralsten theoretischen Erkenntnisse zu diesem Thema ist, die Sender Heterogenität. Den Geschlechtern werden derartige Eigenschaften zugeordnet, ohne dass diese immer übereinstimmen. Eine Art Vorurteil findet statt. Es gibt viele solcher Zuschreibenden von unserer Gesellschaft bezüglich der Geschlechter. Jungs seien sozialinkompetent und Mädchen ruhiger, disziplinierter und aufmerksamer. Die grundlegenden psychologischen Bedürfnisse nach Deci und Ryan, befassen die Selbstbestimmung der SuS. SuS dürfen ihre Ziele und Vorgehensweisen eigenständig bestimmen. Die soziale Anerkennung, spielt hierfür eine sehr wichtige Rolle. SuS verfolgen meist nicht ihre eigenen Interessen. Sie versuchen sich anzupassen, indem sie das machen, was die Mehrheit macht, da sie sonst das Gefühl bekommen nicht akzeptiert oder anerkannt zu werden. Ihnen ist jedoch nicht klar, dass genau das sie besonders machen würde.

2. In meinem Orientierungspraktikum beschäftigte ich mich mit der Forschungsfrage „Gelingt es der Lehrkraft, Kinder ohne Deutschkenntnisse in den Unterricht miteinzubeziehen?“. Ich war einer Klasse zugewiesen, in der sechs Kinder nicht die deutsche Sprache als Muttersprache besaßen. Einige SuS waren sicherer im Umgang mit der deutschen Sprache als andere. Während meiner Zeit in der Klasse, viel mir auf, dass es sehr wichtig ist, den Unterricht so zu gestalten, dass niemand überfordert beziehungsweise unterfordert wird. Es war Pflicht, im Unterricht deutsch zu sprechen. Drei der Kinder, besaßen die türkische Sprache als Muttersprache. Es viel ihnen leichter, untereinander türkisch zu sprechen um sich zu verständigen. Ich, als ebenso türkisch als Muttersprachliche, musste dazwischen gehen. Ich bestand darauf mit ihnen deutsch zu sprechen, um erstens die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und zweitens um ihnen die Möglichkeiten zu geben um mit der restlichen Klasse kommunizieren zu können. Den allgemeinsprachlichen Teil der deutschen Sprache als Zweitsprache haben aber definitiv alle Schüler*innen schon erreicht gehabt. Es galt also in dieser Klasse diese Kompetenzen weiter auszubauen und zu fördern, sodass im Laufe der Schulzeit im besten Fall auch die Bildungssprachliche Kenntnisse erreicht werden können

3. Ein sehr interessantes Thema meiner Meinung wäre, die religiöse Heterogenität. Wie die meisten aus unseren Orientierungspraktika entnehmen konnten, haben wir sowohl SuS beobachtet, aus verschiedenen Religionen als auch aus den verschiedensten Kulturen. Meiner Meinung nach, bessert es die Klassengemeinschaft, dass SuS unterschiedliche Kulturen haben. Sie versuchen ihre Klassenkameraden in ihre eigene „Kultur“ oder auch „Gewohnheiten“ mit einzubringen. Sie kommunizieren mehr. SuS die die deutsche Sprache nicht wirklich beherrschen, versuchen mit anderen SuS auf ihre Art und Weise zu kommunizieren. Lehrkräfte sollten mehr über die unterschiedlichsten Religionen erfahren um ihren SuS keinen „Stempel zu verfassen“. Sie sollten versuchen ihre Vorstellung von der Welt zu verstehen. Oft habe ich es miterlebt, sei es zu meiner eigenen Schulzeit oder auch in meinem Orientierungspraktikum, dass Lehrkräfte es gar nicht verstanden haben wenn Eltern einige Sachen nicht erlaubt hatten oder es kritisierten. 

Deci, Edward; Ryan, Richard 1993: Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und die Bedeutung für die Pädagogik. In: Zeitschrift für Pädagogik 39, S. 223-238.

Maltzahn, Katharina von 2014: Mädchen und Naturwissenschaften. Zur Entwicklung von Interessen nach der Grundschule. Weinheim und Basel: Beltz Juventa.

Philipp, Maik (2011): Lesen und Geschlecht 2.0. Fünf empirisch beobachtbare Achsen der Differenz neu betrachtet.

Abschlussreflexion

27. August 2020

1.  Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf:

a.) die unterschiedlichen, fachdidaktischen Aspekte und übertragen Sie diese in der Ringvorlesung gewonnenen Erkenntnisse auf die Didaktiken der von Ihnen studierten Fächer. Beziehen Sie sich hierbei auch auf didaktische Erkenntnisse mindestens eines Fachs, das Sie nicht selbst studieren.

b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht.

In der Vorlesung „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ wurden sehr viele Aspekte der Heterogenität vorgestellt. Heterogenität kann vielfältig sein. Man muss sie fördern und wahrnehmen. 

Besonders spannend war für mich die Vorlesung von Elisabeth Hollerweger über das gendersensible Unterrichts. Da ich selber vor kurzem eine Klausur zum Thema Literatur im Unterricht geschrieben habe und gemerkt habe wie wichtig es ist, dass man dieser gendergeeignet unterscheidet.  Aus der Vorlesung ist mir besonders die fünf Achsen Differenz von Maik Philipp aus dem Jahr 2011 in Gedanken geblieben. Mir hat es sehr geholfen, dass ich noch mehr auf dieses Thema sensibilisiert wurde für die Klausur und auch im allgemeinen für meine Zukunft als Deutschlehrerin. Wir kennen es bestimmt alle, dass Jungen meist schwer, sich für das Lesen motivierten. Die Wahl der Literatur ist aufgrund dessen sehr von Bedeutung. 

Die Gendersensibilität meint auch die Sensibilität dafür zu haben, dass manche Mädchen und Jungen sich kaum in Schubladen einordnen lassen und jedes Interesse individuell ist. Ein Interesse entsteht durch einen Aufbau einer inneren Bindung – dem Kompetenzerleben, die Selbstbestimmung und die soziale Eingebundenheit (vgl. Maltzahn, 2014)

Literatur: Maltzahn, Katharina (2014). Mädchen und Naturwissenschaften. Zur Entwicklung von Interessen nach der Grundschule. Weinheim und Basel: Beltz Juventa

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben.

Im Rahmen der gesamten Vorlesung ist mir bewusst geworden, welche Einfluss Lehrkräfte auf die Entwicklung der SuS haben. Die Lehrkraft hat einen Anteil von 20-25 % bezüglich des schulischen Bildungserfolges der SuS. Zwar argumentieren viele, dass auch das Umfeld und die Eltern einen Einfluss haben, jedoch die Lehrkräfte am meisten. Unterrichtsgestaltung, Lernmethoden, Lerntechniken aber auch die Motivation, die eine Lehrkraft mitbringt wirkt auf den Lernerfolg der SuS ein.Meiner Meinung nach, spielten Lehrkräfte immer eine besonders wichtige Rolle. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, die Freude am Lernen und die Stärkung der Leistungen der SuS zu unterstützen. 

Wenn ich auf meine eigene Grundschulzeit zurückblicke, kann ich mich daran erinnern, dass meine Klassenlehrerin kurz vor ihrer Rente stand wohingegen meine ganzen anderen Lehrerinnen, jünger waren. Meiner Meinung nach, sogar kurz davor mit ihrem Studium fertig geworden sind. Meine Klassenlehrerin ist mir so in Gedanken geblieben, dass sie eher die strengere Lehrkraft war. Meine damalige Deutschlehrerin, zur Grundschulzeit, war definitiv die jüngste zwischen den Lehrkräften. Sie war voller Motivation an ihrem neuen Job und hat den Unterricht immer sehr spannend gestaltet. Wenn man als Schüler mal einen Fehler gemacht hat, wurde man nicht wie von meiner Klassenlehrerin „bestraft“, sondern hat gesagt bekommen, dass es in Ordnung ist mal Fehler zu machen, solange man sie nicht wiederholt. So sollte eine „lehrende“ Person sein. 

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ein sehr interessantes Thema meiner Meinung wäre, die religiöse Heterogenität. Wie die meisten aus unseren Orientierungspraktika entnehmen konnten, haben wir sowohl SuS beobachtet, aus verschiedenen Religionen als auch aus den verschiedensten Kulturen. Meiner Meinung nach, bessert es die Klassengemeinschaft, dass SuS unterschiedliche Kulturen haben. Sie versuchen ihre Klassenkameraden in ihre eigene „Kultur“ oder auch „Gewohnheiten“ mit einzubringen. Sie kommunizieren mehr. SuS die die deutsche Sprache nicht wirklich beherrschen, versuchen mit anderen SuS auf ihre Art und Weise zu kommunizieren. Lehrkräfte sollten mehr über die unterschiedlichsten Religionen erfahren um ihren SuS keinen „Stempel zu verfassen“. Sie sollten versuchen ihre Vorstellung von der Welt zu verstehen. Oft habe ich es miterlebt, sei es zu meiner eigenen Schulzeit oder auch in meinem Orientierungspraktikum, dass Lehrkräfte es gar nicht verstanden haben wenn Eltern einige Sachen nicht erlaubt hatten oder es kritisierten. 

  1. Welche Zusammenhänge zwischen der Leistungsheterogenität der Kinder und dem Einfluss von Lehrerinnen und Lehrern auf den Bildungserfolg unter Berücksichtigung der pädagogischen Forderungen sind für sie heute deutlich geworden?

Die Lehrkraft hat einen Anteil von 20-25 % bezüglich des schulischen Bildungserfolges der SuS. Unterrichtsgestaltung, Lernmethoden, Lerntechniken aber auch die Motivation, die eine Lehrkraft mitbringt wirkt auf den Lernerfolg der SuS ein.Meiner Meinung nach, spielten Lehrkräfte immer eine besonders wichtige Rolle. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, die Freude am Lernen und die Stärkung der Leistungen der SuS zu unterstützen.

2. Welche Herausforderungen im Bereich Leistungswahrnehmung, -rückmeldung und -beurteilung haben Sie in Ihren bisherigen Praxisphasen kennengelernt und wie haben Sie oder die Lehrperson in der schulischen Praxis darauf reagiert?

Durch mein Orientierungspraktikum, hatte ich die Gelegenheit sowohl die SuS als auch die Lehrkraft zu beobachten. Lehrkräfte sind meist darauf fokussiert die Unterrichtsleitung zu machen und sich mit jedem einzelnen Kind zu beschäftigen. Besonders fiel mir dies bei einem Kind mit wenig Deutschkenntnissen auf. Schüchtern in einer Ecke sitzend, versuchte er die Stunde zu überstehen. Der Lehrkraft ist dies meistens gar nicht aufgefallen weil es noch 17 weitere Kinder gibt mit unterschiedlichsten Fragen zu den „Aufgaben“. 

Gerade Kinder der Art gingen oft in der Klasse unter und die jeweiligen Kompetenzen und Leistungen wären im Klassenalltag nur im geringen Maß festzustellen.

3. Wie positionieren Sie sich zu der Aussage von Hiller selbst als angehende Lehrer*in und welche möglichen Forschungsfragen wären für Sie relevant, um die getroffene Aussage empirisch weiter zu verfolgen?

„Kinder und Jugendliche aus den unteren Statusgruppen scheitern in den Schulen an der Starrheit institutioneller Gegebenheiten und Zwänge, der Borniertheit vieler Curricula sowie an gedankenloser Routine und der Arroganz eines Personals gegenüber nichtbürgerlichen, bildungsfernen Milieus, dessen Attitüden Pierre Bourdieu als „Rassismus der Intelligenz“ (1993) bezeichnet hat.“ (Hiller 2019, S. 148).

Meiner Meinung nach beschreibt dieses Zitat immer noch aktuelle Gegebenheiten an deutschen Schulen. Zwar ist sie hart und sehr verallgemeinernd jedoch konnte ich solch ein Verhalten der Lehrkräfte, während meines Orientierungspraktiums und auch selber während meine Schullaufbahn beobachten bzw. miterleben. Ich wurde meistens „demotiviert“ an meine Arbeiten heranzugehen. „Du solltest lieber dein Hauptschulabschluss machen“, „Dein Abitur schaffst du doch sowieso nicht“, derartige Aussagen müssen sich viele SuS der „unteren Statusgruppen“ anhören. Solche Vorurteile fangen bei den Lehrkräften schon bei dem Namen an. Sie werden automatisch als „schwierige Schüler*innen“ eingestuft. 

4. (Optionale Frage) In wie fern lässt sich die Position von H. Fend „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten“ vom aktuellen Bildungssystem her ableiten und aus heutiger Sicht diskutieren?

Wie können Lehrkräfte den Bildungserfolg von Schüler*innen mit Migrationshintergrund steigern?

Das Förderkonzept „Entdecken und Erzählen“ (Enter) wurde für die KiTa konzipiert und zielt auf eine Verknüpfung sprachlicher und mathematischer Förderung.Sie lässt sich ebenso auf den schulischen Kontext beziehen. Spiele, Bilderbücher und Begelitmaterialen sollen dazu dienen, Interessen für Mathematik und Sprache zu entwickeln. Dies vor allem gemeinsam mit den Eltern. Das Förderkonzept kann ich mir gut vorstellen, in angepasster Form auch im Grundschulkonzept zu integrieren und SuS aus der Reserve zu locken. Jedoch könnte es der Schule an den nötigen Gelder fehlen, um die Materialien zu finanzieren. Ebenso würde es mit dem wöchentlichen Treffen der Eltern-Kind Nachmittage nicht klappen, da es ihnen an Zeit fehlt. Eine Möglichkeit wäre es, dies auf zweimal die Woche zu erhöhen. Die Ausleihoption findet heutzutage in fast allen Klassen statt. Im Klassenraum steht ein Bücherregal, die von der Lehrkraft didaktisch begutachtet wurden, für SuS leihweise zur Verfügung. Wobei hier Ausleihtermine eingehalten werden müssen. 

Im Mathematikunterricht wird über Gedankengänge und Lösungswege kommuniziert.. Im Mathematikunterricht wird auch kommuniziert, wenn Aufgaben erklärt werden. Die Kinder müssen dies verstehen, aufnehmen und umsetzen. Vor allem müssen SuS die Textaufgaben verstehen und umsetzen. Die sprachliche Fähigkeit ist hier besonders wichtig. Ich bin türkisch aufgewachsen und beherrschte die deutsche Sprache nicht besonders. Ich kann mich daran erinnern, dass ich Textaufgaben nie verstanden habe weil sie zumeist fachsprachlich und mit  fachlichen mathematischen Operatoren verwendet wurden. 

  • Im Regal stehen die Schuhe von 8 Personen. Ein Schuh fehlt, weil er gerade repariert wird. Wie viele Schuhe stehen im Regal ?
  • Auf den Tisch stehen acht Teller mit je vier Äpfeln. Erstelle hierzu eine Frage.

Anhand dieser Fragestellung wird klar, dass die SuS in der Lage sein müssen, konkrete sprachliche Äußerungen zu leisten und einen gewissen Abstand zur Alltagssprache zu berücksichtigen. 

Forschungsfrage:

Wie lässt sich vorhandenes Vorwissen in den Unterricht integrieren ?

Inwiefern fördern die Lehrkräfte die Sprachentwicklung SuS mit Deutsch als Muttersprache und SuS mit Deutsch als Zweitsprache?

  1. Erläutern Sie das in der Vorlesung thematisierte Spannungsfeld zwischen Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Genderdynamiken und -pädagogik in der Schule.. Nehmen Sie dafür Bezug auf die in der Vorlesung genannten theoretischen Ansätze.

Ein Spannungsfeld zwischen Selbstinszenierung und Zuschreiben ergibt sich  durch Stereotype von Genderdynamiken und Genderpädagogik. Den Geschlechtern wird in unserer Gesellschaft bestimmte Kriterien zugeordnet. Bei SuS lauten sie meistens wie folgt: „Mädchen sind disziplinierter und aufmerksamer“. Somit werden stereotypische Eigenschaften und Rollenbilder von der Gesellschaft an die „Mädchen“ zugeteilt. Die Fähigkeiten und Verhaltensweisen von Jungen und Mädchen sind hierbei betroffen. Jedoch sind Aussagen der Art nicht immer zutreffend. Jeder Schüler (in diesem Fall) ist individuell mit seinen Stärken und Schwächen. Eine sehr wichtige Rolle hierbei spielt die Lehrkraft. Die Lehrkraft muss im Unterricht auf Stereotypen der Art entgegenwirken.

2. Reflektieren Sie ihre bisherigen Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion.

Rückblickend auf mein Orientierungspraktikum fallen mir einige Aspekte ein, bei denen schulischer „Genderplay“ vorgekommen sind. Die erste Klasse hat am ersten Schultag das „Ampelsystem“ von der Lehrkraft vorgestellt bekommen. Die Namensschilder der SuS die stören, werden von Grün auf Gelb gesetzt. Falls sich an dem Verhalten für den Tag nichts ändert werden sie von Gelb auf Rot gesetzt. Hier folgt eine x-beliebige Strafe (1 Stunde in einer anderen Klasse verbringen). Ich hatte oftmals das Gefühl, dass die Lehrkräfte auf die Störungen von Jungen schneller reagiert haben als auf die der Mädchen. Mädchen bekamen meistens eine zweite Chance wohingegen Jungs keine bekamen. Alle Jungs in der Klasse waren am Ende des Tages meistens auf Gelb. 

Ein Stereotyp den viele von uns kennen, der ebenso in der Schule widergespiegelt wird, ist der Sportunterricht. Die sportlichen Ansprüche an die Jungen sind höher als die an die Mädchen. Rückblickend auf meine eigene Schulzeit, während der Bundesjugendspiele, wurden für die Erreichung dementsprechenden Stufen der Urkunden differenziert zwischen der Leistung von Mädchen Jungen.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, auch hier möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung, Inklusion, um deutlich zu machen, dass die Kategorie Gender nicht für sich steht, sondern andere Dimensionen von Heterogenität oftmals wesentlich mit beeinflusst.

Ich würde in einem kommenden Praktikum gerne beobachten, wie Mädchen und Jungen bei gleicher Erwartung bei einem sportlichen Test abschneiden. Die Reaktion der SuS ist für mich hierbei besonders wichtig. Stellen sich die Mädchen mehr unter Beweis wenn sie wissen, dass sie genau gleich wie mit den Jungs bewertet werden ?

Um beide Geschlechter gleichmäßig während des Literaturunterrichtes anzusprechen, ist die Wahl  der Lektüre von großer Bedeutung. Die weibliche Rolle des Vermittlers steht meistens im Vordergrund jedoch verlieren männliche Schüler somit das Interesse am Lesen und ebenso wirkt sich das auf ihre Identifikationsangebote aus. Es tauchen Stereotype auf, wie dass Lesen weiblich sei. Somit haben die Vermittler*innen einen großen Einfluss auf die Rezipient*innen. Es ist es hilfreich und von großer Bedeutung, dass auch Väter vorlesen und dadurch auch als Lesevorbilder angesehen werden können.

Rezipient*’innen sollten auch bei der Auswahl von Lektüren teilhaben um die Interessen aller SuS zu berücksichtigen. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass die Kompetenzziele und die unterschiedlichen Lerngegenstände beachtet und passend ausgewählt werden. 

„Jungen sind Lesemuffel und Mädchen sind Leseratten !“ Dieser Annahme muss man entgegenwirken.

Während meines Orientierungspraktikums konnte ich leider keine Erfahrungen mit Gendersensiblen Literaturunterricht machen, da ich in einer 1. Klasse war. Dort lag der Fokus eher am Kennenlernen der Buchstaben und deren Aussprache. Allerdings hatte die Grundschule, an der ich mein Orientierungspraktikum absolvierte, die Gelegenheit während einer Lesepause sich etwas von den Erziehern etwas vorlesen zu lassen. Oft kam ein Junge zu mir, der sich eine „Prinzessinengeschichte“ vorlesen lassen wollte. Hierbei wurde mir klar, dass SuS in der ersten Klasse nicht nach genderorientierten Literaturen gehen. 

Es gibt literarische Werke, die explizite und implizite Genderkonstruktionen beinhalten. Bei der expliziten Konstruktion beschäftigt man sich mit der geschlechtlichen Identität. Bei den Impliziten Konstruktionen wird die Genderthematik nicht direkt thematisiert, sondern höchstens durch Gender-Zeichen dargestellt. 

Forschungsfragen: 

Inwiefern erkennen die SuS die Konstruktion von Gender in der Lektüre „Adrian hat gar kein Pferd.“ ? – implizite Genderkonstruktion

Welche Reaktion zeigen die Kinder beim Lesen von „Alles rosa“’? – explizite Genderkonstruktion 

1 . Versuchen Sie Maßnahmen, Projekte oder Initiativen, die Sie im schulischen Umfeld zum Umgang mit soziokultureller Heterogenität, inklusive der Vielfalt von Weltanschauungen und sozialen Lebenslagen, kennen gelernt haben (in Praktika, Arbeit, eigener Schulzeit o.ä.) zu charakterisieren, entsprechend dem theoretischen Vergleichsmodel aus der Vorlesung (Ausländerpädagogik/Interkulturelle Bildung/Antirassistische Pädagogik/Diversity Education). Begründen Sie die Einordnung und bewerten Sie die jeweilige Wirkung

Während meiner Schulzeit wurde eine freiwillige Sprachförderung für ausländische Kinder, nach der Schule, angeboten. Bei der Schule, an der ich mein Orientierungspraktikum gemacht habe, war dies auch der Fall. Dieses Förderungsprogramm sollte sowohl ausländischen Schülern als auch Schülern mit wenig bis kaum Deutschkenntnissen, dazu dienen sich am Unterricht beteiligen zu können um somit nicht „hinterher hängen“ zu müssen. Die Lehrkraft, zu meiner Schulzeit, hatte sowohl türkisch Kenntnisse als auch deutsch. Ich persönlich, konnte kein Wort Deutsch und das war ein klares Vorteil für mich. Die Lehrkraft nahm sich nach der regulären Schulzeit eine Stunde Zeit. In einer kleinen Gruppe brach sie den Schülern auf spielerischer Art und Weise, die Deutsche Sprache näher.

Wie bereits erwähnt, nahm auch ich an solch eines Förderungsprogramms teil und meine Leistungen während des Unterrichtes nahm deutlich zu. Ebenso konnte ich mich leichter in der Klassengemeinschaft integrieren.

Hier wurde also das „Hybrid-Konzept“ angewendet. Dies zählt meiner Meinung nach, zur Diversity Education, da dieses Bildungskonzept das Ziel verfolgt die Heterogenität anzuerkennen. Weder ich, noch mein Schüler X, wurden von den „Regelkassenkameraden“ ausgeschlossen obwohl wir länger in der Schule blieben. Die „Regelkassenkameraden“ haben es ja nichtmal mitbekommen, dass wir länger blieben.

2. Welche Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika könnte man aus dieser durch Theorie geleiteten Reflexion zu 1. ableiten

Beim nächsten Praktikum, möchte ich mein Stundenplan so erstellen, dass ich auch mal die Stunden des Förderungsprogramms öfter besuche um die Entwicklung der SüS genauer beobachten zu können. Außerdem möchte ich beobachten, wie sich das Verhältnis gegenüber ihren SuS verändert.

3. Sehen Sie durch die Reflexion dieser Maßnahmen und Projekte Ansatzpunkte für mögliche Programme zur grundsätzlichen Weiterentwicklung von Schule und/oder Unterricht

Meiner Meinung nach, sollte jede Grundschule solch ein Förderungsprogramm anbieten. Viele Familien können, aus unterschiedlichsten Gründen, keine Nachhilfe leisten, geschweige denn selber eine Hilfe sein. Die Erfolge der SuS ist abhängig von den Familien aus denen sie stammen. Dies ist ein Grund, die Eltern der SuS einzubeziehen und auch Ihnen ein Förderungsprogramm gemeinsam mit ihren Kindern anzubieten.