Die in der Vorlesung vorgestellten Konzepte (Creative Commons, Internetsperren, Kulturflatrate) sind je sehr unterschiedlicher Natur und dementsprechend habe ich sehr unterschiedliche Meinungen zu ihrer Sinnhaftigkeit.
Zunächst erscheint mir der Sinn von Creative Commons indiskutabel. Das System hat sich mittlerweile bewährt und ist ein wesentlicher Bestandteil bei der legitimen Verwendung fremder Inhalte aus dem Internet geworden. Ich denke vor allem in Deutschland ist eine solche eingeschränkte Lizenz sehr wichtig, da hier im Gegensatz zu den USA (noch) nicht der Grundsatz des ‚Fair Use‘ gilt. Künstler profitieren durch den Werbe- bzw. Imageeffekt, den ihre Bilder oder Musikstücke durch die Bereitstellung für die Commons-Lizenz bewirken. Da die Bereitstellung freiwillig ist und somit der Künstler noch immer letztlich der Entscheidungsträger, sehe ich persönlich keine Nachteile in diesem Konzept.
Die Idee einer Kulturflatrate ist da schon schwieriger zu bewerten. Die Grundidee einer pauschalen Abgabe ist zugegebenermaßen ein großer Fortschritt für den Konsumenten von Medieninhalten im Internet und auch für den Produzenten, würden doch damit illegale Downloads letztlich obsolet. Auf der anderen Seite beschneidet dieser einheitliche Vertriebsweg sicher die Individualität der Künstler, beziehungsweise wären diese noch stärker abhängig vom Geschmack der breiten Masse. Wenn ein recht unbekannter Künstler nur einem einzelnen Internetnutzer gefällt, kann letzterer dessen Songs momentan gegen eine Gebühr von vielleicht 5€ digital kaufen, wovon der Künstler am anderen Ende der Verwertungskette schon nur wenig sieht. Wenn derselbe Künstler durch die Kulturflatrate nur einen Anteil an der Gesamtgebühr erhält, dürfte sein Ertrag noch wesentlich darunter liegen. Ich denke eine Kulturflatrate würde es für viele kleinere Künstler unmöglich machen, mit ihrem Beruf oder Hobby noch genügend Geld zu verdienen.
Internetsperren halte ich für eine drastische Bestrafung. Trotzdem sind Sperren vielleicht die beste Maßnahme, weiteren Schaden durch einen sehr aktiven Raubkopierer zu verhindern. Das illegale Kopieren (und vor allem Anbieten) von Medieninhalten ist kein Kavalliersdelikt, vor allem in einem Web das nach und nach alte Vertriebswege durch günstige Flatrates oder Werbefinanzierung ersetzt und Raubkopieren beinahe unnötig macht.
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