Twitter ist allgegenwärtig, das Microblogging-Konzept mehr als nur ein kurzlebiger Trend. Neuigkeiten lassen sich so interkontinental in wenigen Sekunden zwischen einer Unmenge an Usern verbreiten – natürlich auch falsche, so sind doch mittlerweile mehrere bekannte Persönlichkeiten angeblich gestorben, obwohl sie sich in Wahrheit bester Gesundheit erfreuen. Gerade in der Unzuverlässigkeit und unüberschaubaren Dimension des Netzwerkes sehe ich Nachteile für eine sinnvolle Nutzung als Werkzeug im Studium.
Auch ich besitze einen Twitter-Account. Hauptsächlich verwende ich ihn aber nicht um geistige Ergüsse in 140 Zeichen in die Welt zu posaunen, sondern um die weitaus interessanteren Postings bekannterer Twitter-Nutzer verfolgen zu können. Da ich so gut wie keine Person kenne, die Twitter ebenfalls regelmäßig und angemessen nutzt, kann ich mir kaum vorstellen es als Mittel zur Kommunikation zu nutzen – höchstens, wie in der Vorlesung vorgeschlagen, um andere Konversationen (wenn man sie denn so nennen darf) zu beobachten und daraus Rückschlüsse zu ziehen.
Praktisch ausgedrückt bedeutet dies: Möglicherweise benötige ich Literatur für ein Referat. Ich benutze die Feed-Suche von Twitter und gebe ein Stichwort ein, dass mir eine Menge verschiedener Postings als Ergebnis ausspuckt. In diesen Ergebnissen sehe ich, dass sich jemand an einem ähnlichen Thema wie ich versucht hat, und von einem seiner Follower einen Link zu einem hilfreichen Ebook als Antwort bekommen hat.
Mehr Potential sehe ich allerdings nicht in Twitter – die Begrenzung auf 140-Zeichen-Kurznachrichten macht es unmöglich, echte wissenschaftliche oder wenigstens leidenschaftliche Diskussionen auf der Plattform zu führen. Twitter ist für mich ein Sammelsurium an Verlinkungen – im besten Fall zu Stellen des Internets, die von Anfang an besser als Werkzeug für mein Studium geeignet sind.
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