Im Rahmen der eSTUDI-Modulreihe wurde nun auch das sogenannte „Getting Things Done-System“, kurz GTD, als Mittel zur Planung von (Lern-)Projekten und Aufgaben vorgestellt. Zwar mag Erfinder David Allen angesichts großer finanzieller Erfolge seiner Veröffentlichungen sicher anderer Meinung sein, ich aber halte dieses System für unnütz, zumindest als durchschnittlicher Student.
Auf den ersten Blick scheint es legitim: Aufgaben, die im Verlauf des Semesters oder sogar Studiums noch zu erledigen sind, sollten mir nicht nur im Gedächtnis bleiben, sondern zur Sicherheit auch notiert werden. In der Realität aber ist dies für mich in weniger als 5 Minuten durchgeführt: Ich nehme mir meinen Notizblock, liste meine Aufgaben inklusive Deadline auf, hefte diese Liste an meine Pinnwand. Diese Liste zu digitalisieren und online verfügbar zu machen, sollte zudem auch kein großes Problem sein.
Dem entgegen steht ein langwieriger, schon beim ersten Durchlesen nervig dogmatischer Plan á la GTD: Jede noch so banale Aufgabe, jeder einzelne Termin soll kategorisiert und katalogisiert werden. Wenn in einer einführenden Beschreibung des Systems davon die Rede ist, dass ein harmloser Besprechungstermin in einer Bar schon als Projekt mit verschiedenen Arbeitsschritten definiert wird, stellt sich bei mir schon direkte Ermüdung ein.
Natürlich, auch im Alltag erfordern viele Projekte und Aufgaben einen gewissenhaften und selbstdisziplinierten Umgang, das gilt besonders für Menschen die in ihrem Berufsleben stark gefordert werden und vor Arbeit kaum zur Ruhe kommen. Besagte Selbstdisziplin ist aber meiner Meinung nach nichts, was man durch ein vorgefertiges System wie GTD einfach erzwingen kann. Funktioniert das System nämlich einmal nicht, läuft man Gefahr die Verantwortung für den eigenen Fauxpas bequem auf ein solches System abzuschieben.
Wichtig ist, sich ein eigenes System zu schaffen, welches den eigenen Ansprüchen entspricht und dessen Planung und erste Ausführung nicht die Zeit in Anspruch nimmt, die man sich letztendlich zu sparen erhofft. Für mich ist das nunmal ein einfaches Blatt Papier.
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