In der Vorlesung ging es um die Unterteilung der SUS in Geschlechterrollen. Es werden Klischees angenommen und danach geurteilt. So passiert es zwar inzwischen seltener, dass beispielsweise Mädchen generell Fähigkeiten im Bereich der Mathematik abgesprochen werden, vorhanden ist es jedoch noch immer. Auch die meisten SUS selbst haben die Geschlechterrollen im Kopf verankert. So wurde in der Vorlesung thematisiert, dass Grundschüler gar wissenschaftlich bewiesen glauben, dass Mädchen tendenziell etwas schlauer seien und Jungs kräftiger. Auch habe ich noch gut in Erinnerung, wie von Spielen wie „Jungs jagen die Mädchen“ oder umgekehrt gesprochen wurde, womit zwar gemeinsam gespielt, jedoch im Spiel automatisch getrennt wurde.
In meiner eigenen Schulzeit wurde recht wenig über diese Geschlechterrollen argumentiert. Tendenziell wurden viele Aktivitäten entweder primär von Jungs oder eben Mädchen ausgeführt (so seien hier der „Kampf“ mit Stöckern oder das Fußballspiel als typische Jungs-Aktivität genannt), eine Ablehnung des anderen Geschlechts fand allerdings nicht statt. Jedoch muss natürlich beachtet werden, dass auch in den Köpfen der SUS selber diese Klischees eine Rolle spielen. So will ein Mädchen aus solchen Gründen möglicherweise gar nicht die „Jungsspiele“ spielen, weil sie sich dort nicht zugehörig fühlt (oder dies glaubt).
In meinem Praktikum würde ich vermehrt darauf achten, wie Lehrer oder andere SUS mit dem Kontrast von Geschlecht und Leistung interagieren. Wenn sowohl ein Junge als auch ein Mädchen einen ähnlichen Leistungsstand in einem Fach haben: Wer wird gebeten, etwas zu erklären? Wird die Meinung des Lehrers offenkundig durch das Geschlecht beeinflusst? Verändert sich die Kritik oder gibt es gar offene Bevorzugung oder Benachteiligung?