Auf dem Weg zu einer Schule

  1. Die Probleme der Aussonderung von Schülern mit Förderbedarf sind vielfältig. Dies ergibt sich unter anderem daraus, dass sowohl Schwierigkeiten auftreten, die auch bei Mischung von SUS mit und SUS ohne Förderbedarf auftreten, da der Förderbedarf Unterschiede aufweist. Wenn bei einer Mischung also Kritik aufkommt, dass eine heterogene Klasse durch einzelne Kinder mit einer zwanghaften Aufmerksamkeitsstörung nicht vernünftig unterrichtet werden kann und andere Kinder darunter leiden, so werden auch SUS mit anderen Einschränkungen durch diese einzelnen „Problem-Kinder“ beeinflusst. Selbst wenn nur SUS mit ähnlichen Problemen gemeinsam unterrichtet würden, könnte dies eine steigernde Wirkung haben, da auf alle sehr viel eingegangen werden muss, was bei einer relativ großen Anzahl nicht mehr leistbar ist.

Zudem kann eine negative Beeinflussung durch die gemeinsame „Aussonderung“ hervorgerufen. So geht Schubladendenken nicht nur von anderen Menschen aus, sondern auch die Selbsteinschätzung basiert darauf, dass man anders ist und manche Dinge nicht erreichen kann. Man lernt keine Alternative kennen und bekommt wenig Anreiz, die eigenen Einschränkungen zu überwinden. Im schlimmsten Fall nimmt man sogar zusätzlich die Probleme anderer an.

2. Die Informationen aus den Diagnosen „Förderschwerpunkt Wahrnehmung & Entwicklung“ beziehungsweise „Förderschwerpunkt Lernen“ sind äußerst begrenzt. So besitzt erstere ein sehr breites Spektrum an unterschiedlichen geistigen Einschränkungen, welche das Kind besitzen könnte. Auch der „Förderschwerpunkt Lernen“ tritt bei gänzlich unterschiedlichen Schwächen auf, die möglicherweise auch nur einzelne Fächer oder Themen betreffen. SUS mit Dyskalkulie werden wenig gesteigerte Probleme in Fächern wie Deutsch oder Geschichte haben. Andere Einschränkungen führen hier jedoch zu Problemen. Auch der eigene Umgang mit den SUS hängt gänzlich von der Art der Problematik ab. Daher ist es in jedem Fall zwingend notwendig genauere Erkundigungen über das Kind einzuholen, um seine Art der Förderung richtig anzupassen.

3. Mit der Vielfalt der SUS gerecht zu werden, ist im Allgemeinen ein nahezu unlösbares Problem. Auf die einzelnen Personen muss recht individuell eingegangen werden und ihre Motivation und Selbstwahrnehmung muss gesteigert werden, um ihnen die Möglichkeit zur Entfaltung zu geben. Dies ist häufig mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden, da man selten gleichzeitig auf unterschiedliche SUS mit unterschiedlichen Problemen eingehen kann. Neben einer guten Zusammenarbeit mit anderen Lehrern und Pädagogen steht natürlich die Einbindung der Eltern an erster Stelle. Hier liegt das gemeinsame Interesse der Einbindung des Kindes in ein vernünftiges Leben und diese bilden natürlich in der Regel ein festes Zentrum der Entwicklung und Lebensweise, die das Kind nimmt. Damit ist ein enger Austausch und Kontakt zwingend notwendig.

Ein Gedanke zu „Auf dem Weg zu einer Schule“

  1. Hallo Torge,
    ich finde deinen Beitrag sehr interessant und ich pflichte dir absolut bei, wenn du sagst, dass es viele Probleme bei der Aussonderung von SuS mit Förderbedarf gibt und dass der Förderbedarf Unterschiede aufweist. Auf Grund der Tatsache, dass es viele individuelle Förderschwierigkeiten gibt, denke ich, dass es eine unumgängliche Tatsache ist, dass es mehr Personal in einem Klassenverband geben muss. Meiner Meinung nach sollte es in jedem Klassenverband mindestens zwei Lehrer geben. Dies hätte zur Folge, dass es einen ganz normalen Unterricht gibt an dem jeder nach seinem eigenen Ermessen teilnehmen kann und wenn es über den „normalen“ Förderbedarf hinaus geht, ist der zweite Lehrer da, um eine individuelle Hilfestellung geben zu können. Du hast Recht, wenn du sagst, dass Motivation Fortschritte zu machen ein sehr wichtiger Teil der Arbeit der Pädagogen ist.

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