Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

  1. In der dieswöchigen Vorlesung wurden Probleme und Chancen zum Thema Religionsunterricht thematisiert. Dies geschah unter anderem am Beispiel eines Frühstücks verschiedener Kulturen, welches einen Austausch zwischen Kultur und Religion ermöglicht. Jedoch sind auch viele weitere Szenarien denkbar, in welchen sich mit dem Glauben und der Lebensweise anderer SUS auseinandersetzen kann. Hierbei erscheint es immer sinnvoll, Gegenstände oder Materialien von den SUS mitbringen zu lassen, die sie mit ihrer Kultur verbinden. Dies fördert direkt den Austausch und entfacht möglicherweise auch direkt Interesse bei den anderen SUS.

Beim Auseinandersetzen mit verschiedenen Kulturen, Religionen oder allgemein heterogenen Dingen, kann es traditionell schnell zu Konflikten kommen. Durch die unterschiedliche Erziehung gibt es häufig Probleme, die Lebensweisen von anderen zu verstehen und anzuerkennen. Oftmals können die eigenen Sichtweisen als „richtig“ und die anderen als „falsch“ interpretiert werden. Sowohl der Aufbau von Verständnis als auch insbesondere von Respekt ist demnach besonders wichtig, wenn es zum kulturellen Austausch kommt.  

 

  1. Mein eigener Erfahrungsschatz mit interkulturellem Austausch in der Schule ist kaum vorhanden. Ich hatte lediglich bis zur 6. Klassenstufe Religionsunterricht und in diesem wurde meiner Erinnerung nach wenig auf unterschiedliche Kulturen eingegangen, was auch an meiner sehr homogenen Klasse gelegen haben könnte. In der Grundschule hatten wir in der 4. Klasse das Fach „biblische Geschichte“, in welchem dem Namen entsprechend lediglich christlicher Unterricht stattfand. Hierbei nahmen einige SUS mit anderen Religionen nicht am Unterricht teil. Ein Austausch fand leider nicht statt.

 

  1. Da meine Unterrichtsfächer Mathematik und Geschichte sind, werde ich speziellen Unterricht mit direktem Religionsbezug kaum betrachten können. Jedoch bin ist gerade im Fach Geschichte und im geschichtlichen Kontext interessant, wie der Umgang verschiedener Kulturen gehandhabt wird. Allgemein interessanter ist aber ja der direkte Umgang mit SUS anderer Kulturen und etwaige auftretende Probleme. Ich fände es äußerst spannend, darauf zu achten, welche religiösen Abläufe während der Schulzeit stattfinden und ob diese geregelt ablaufen und akzeptiert werden. Wie der Umgang der SUS untereinander ist und ob die Kultur von anderen bewusst wahrgenommen und eventuell auch beeinflusst wird.

Seiteneinsteiger und Sprachenlernen

1. Der Seiteneinstieg ist eine besondere Form des Schuleinstieges in Deutschland, da die SUS ohne oder mit sehr geringen Deutschkenntnissen direkt ins Unterrichtsgeschehen eingreifen müssen. Dies betrifft nachvollziehbarerweise vorrangig SUS mit Migrationshintergrund. Da der Anteil dieser SUS  in Bremen besonders hoch ist, muss dieses Thema insbesondere hier sehr genau behandelt werden.

Dies betrifft sowohl SUS mit vorheriger Schulbildung, welcher dennoch alphabetisiert und literarisiert werden müssen als auch im Besonderen SUS ohne Vorbildung. Der Spracherwerb kann und wird hier durch Vorkurse und Programme gefördert und insoweit fortgebildet, dass die Integration in den Schulalltag möglich ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die sprachliche Fortbildung der SUS dann abgeschlossen ist. In der VL wurden verschiedene Audiodateien abgespielt, welche zeigen, dass häufig Probleme auftreten können, was die Verknüpfung von Wörtern angeht. Das Verständnis ist also nur sehr eingeschränkt gegeben.

 

2. Ich selber habe nur sehr wenig an eigenen Erfahrungen mit Seiteneinsteigern vorzuweisen. SUS, die meine Klassen besuchten, hatten in der Regel keine Probleme mit der deutschen Sprache, da sie diese von klein auf sprachen. Der einzige Seiteneinsteiger, wenn man es denn so nennen mag, war ein Freund von mir, welcher mit 10 Jahren aus Großbritannien nach Deutschland kam und noch keine Kenntnisse dieser Sprache besaß. Von Vorkursen oder ähnlichem ist mir zwar nichts bekannt, jedoch eignete er sich sehr viel eigenständig und durch Gespräche mit Mitschülern an. Dadurch, dass diese wie er Englischkenntnisse vorzuweisen hatten, war dies gut machbar. Damit kann ich bedauerlicherweise keine speziellen Programme benennen.

 

3. Eine sinnvolle Aufgabe zur Überbrückung von Sprachschwierigkeiten sehe ich Arbeiten mit bildlichen Konstrukten. Beispielsweise Mind-Maps sind hervorragend, um Verknüpfungen leichter auszumachen und Zusammenhänge zu verstehen. Das gesprochene Wort wird hierbei leider weniger entwickelt, kann jedoch durch Vorstellungen und Ähnliches ergänzend gefördert werden. Konkret wäre hier eine Verknüpfung geschichtlicher Ereignisse zum Beispiel zum ersten Weltkrieg, welchen man sehr gut gliedern kann (Ursachen, Folgen, etc.) Eine Mind-Map erspart ein wenig Probleme mit Verben und ganzen Sätzen. Diese werden nun natürlich auch nicht gefördert, was zu bemängeln wäre. Daher wäre eine Vorstellung des Ergebnisses in eigenen Worten sinnvoll.