Aufgabe1:
Die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ hat mir die grundlegende Einsicht verliehen, wie vielfältig und wichtig der Umgang mit Heterogenität innerhalb der Schule ist. Vor dem Belegen dieses Moduls, war mir die Vielfalt und folglich auch die Schwierigkeit im Hinblick auf den Umgang mit dieser Thematik nur bis zu einem gewissen Maße bewusst gewesen. Beispielsweise die thematische Auseinandersetzung mit den MINT Fächern war für mich sehr interessant, da ich nur wenig Zugang zu diesen Fächern habe und auch im Bezug auf das Thema Heterogenität nicht an diese gedacht habe. Dementsprechend hat mich die Vielfalt des Auftretens von Heterogenität überrascht. Auch ist mir bewusst geworden, dass es noch einen enormen Diskussionsbedarf im Bezug auf das jetzige Schulsystem und dem Umgang mit Heterogenität besteht. Bei der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Blogbeiträgen meiner Kommilitonen*innen habe ich festgestellt, dass auch hier die Erfahrungen und Meinungen sehr weit auseinander gehen können und man somit das eine System im Umgang mit Heterogenität nicht unbedingt festlegen kann und vieles individuell gehandhabt werden muss. Der Grund dafür ist unsere vielfältige Gesellschaft. Der Umgang Heterogenität lässt sich meiner Meinung nach als eine sehr komplexe Thematik beschreiben und gehört zum Alltag von Lehrkräften dazu. Diese müssen demnach genauso individuell und vielfältig mit dieser Thematik umgehen können.
Grundlegend denke ich, dass die Vorlesung „Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der gymnasialen Oberstufe“ von Prof. Dr. Andrea Daase, auf jegliche Fächerkombination bezogen werden kann und daher eine der zentralsten Thematiken innerhalb des Moduls darstellt. Hier wurde deutlich, dass Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache Schwierigkeiten und Differenzen im Sprachgebrauch aufweisen, denn diese benutzen nur selten oder wenig die deutsche Sprache im Elternhaus. Eine spezielle Förderung muss für diese Schüler*innen gewährleistet sein, um Schwächen aufzuarbeiten. Förderungen der deutschen Sprache sollten aus diesem Grund Teil jedes Unterrichtfaches sein. Gleiches gilt auch für die Dilemmata nach Greiner (2019), die in der Vorlesung von Prof. Dr. Matthis Kepser im Bezug auf „Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht“ genannt wurden. Im Kontext von Heterogenität ist besonders das Kategorisierungsdilemma zu nennen. Auf der einen Seite behandelt man das „Inklusionskind“ mit gewisser Vorsicht und andererseits muss man darauf achten, wie sich das Kind mit dem Titel „Inklusionskind“ fühlt, denn viele Kinder wünschen sich nicht anders als die anderen Kinder behandelt zu werden.
Als angehende Französischlehrerin die Vorlesung von Bàrbara Roviró über den Fremdsprachenunterricht sehr interessant und aufschlussreich. Besonders die genannte Stereotypenfalle fand ich besonders wichtig, denn auch in meiner Schulzeit wurde ich mit Stereotypen zu Frankreich im Französischunterricht konfrontiert, um zu zeugen was Frankreich ist und was nicht. Deutlich wurde durch die (Inter)kulturelle Bedeutung des Fremdsprachenunterrichts auch, dass innerhalb des Fremdsprachenunterrichts gewisse Spannungsverhältnisse herrschen.
Ebenfalls wichtig war für mich als angehende Geschichtslehrerin die Vorlesung Dr. Sabine Horn und Clara Suchodolski. Gerade im Geschichtsunterricht wird man mit der Thematik Antisemitismus konfrontiert. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, wie der Begriff zu kategorisieren ist und wie man mit antisemitischen Beleidigungen umzugehen hat und auch mit anderen Fächerkombinationen sollte man einen gewissen Wissensstand besitzen, da dieses Thema eine äußerst hohe Relevanz hat.
Wichtige Literatur:
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Aleida Assmann: Der lange Schatten der Vergangenheit, Erinnerungskultur und Geschichtspolitik (2018)
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Greiner (2019) aus RV08 „Heterogenität und Inklusion im Deutschunterricht“
Aufgabe 2:
In meiner Schulzeit habe ich sehr viele positive Ansätze, wie das konkrete Aufklären über Stereotypen; aber auch viele negative Ansätze erfahren dürfen. In der achten Klasse bekamen wir einen neuen Mitschüler, der aus Litauen zu uns kam. Er sprach wenig bis gar kein deutsch und bekam dennoch die gleichen Aufgaben wie alle anderen Schüler*innen auch. Selbstverständlich konnte er diese nicht bearbeiten, da er der deutschen Sprache nicht mächtig war, jedoch konnte er allen Schüler*innen auf Englisch erklären, um was es in dieser Aufgabe ging. Er wurde in eine Schublade gesteckt und besondere Förderung erhielt er innerhalb des Unterrichts auch nicht. Heterogenität wurde in diesem Fall zu einem Hindernis und man gab dem Schüler keine Chance sich zu beweisen. Der Schüler verließ unsere Klasse. Durch die Ringvorlesung konnte ich viele Ansätze kennen lernen, wie man als Lehrer*in mit solchen Situationen umgehen kann und welche Lösungen es gibt. Mir ist klar geworden, dass Heterogenität in den seltensten Fällen ein Hindernis ist sondern eher eine Möglichkeit für alle Beteiligten.
Aufgabe 3:
Schon in anderen Reflektionen habe ich angegeben, dass ich gerne mehr über den Umgang von Rassismus, Antisemitismus und Mobbing erfahren würde, da die Thematiken für mich, gerade als Geschichtslehrerin, von großer Bedeutung sind. Aus diesem Grund möchte ich mich noch mehr mit der Fragestellung „über jüdisches Leben reden (k)ein Tabu?“ beschäftigen.
Außerdem halte ich es für besonders wichtig, sich mehr mit dem Thema Deutsch als Fremdsprache auseinander zu setzen, denn die Gesellschaft ist in einem stetigen Wandel und früher oder später wird man als Lehrkraft mit einem*einer Schüler*in Kontakt haben, der*die nicht so gut Deutsch spricht. Ich möchte immer eine Methode zu Hand haben, um diese Person niemals auszugrenzen und in den Klassenverbund integrieren zu können.
Eine Antwort auf „Abschlussreflektion“
LIebe Tjorvin,
Ihr Abschlussblog , der alle Anforderungen an die Breite der Vorlesungs-Bezüge und den Hinweis auf theoretische Konzepte mit Literatur beinhaltet, verweist darauf, dass die Vorlesung Ihnen über den Horizont ihrer beiden Fächer – Geschichte und Franszösisch – hinaus hat Anregungen zur Auseinandersetzung mit Heterogenität als Konstruktion, die für die Didaktik aller Fächer von Bedeutung ist, geben können (Ihr Verweis auf MINT). Sie haben die Bedeutsamkeit von DaZ für alle Fachgebiete als wichtige Erkenntnis aufgegriffen.
Der Fall aus Ihrer Schulzeit und ihre Reflexion zu dem Umgang der Lehrkräfte mit dem ausländischen Schüler zeigt, dass Ihnen die Vorlesung hier entsprechende Denkanstösse für die Bedeutsamkeit des Lehrer*innenhandelns aber auch alternative Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt hat.
Sowohl zu Rassismus wie auch zu DaZ hält das Modul noch viele Vertiefungsmöglichkeiten bereit.
Bestanden.
Yasemin Karakasoglu