Kategorien
Allgemein

RV 12

1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: Nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Ein Fakt, der sich empirisch überprüfen lässt, ist dass Gruppen eingeteilt nach Leistungsniveaus keine Vorteile für alle Schüler*innen erweisen.

Die Arbeit in leistungsheterogenen Gruppen fördert sowohl leistungsstarke als auch leistungsschwache Schüler*innen. Leistungsschwache Schüler*innen werden durch diese Gruppenarbeit motiviert. Ein Nebeneffekt von der Arbeit in leistungsheterogenen Gruppen ist das „Lernen durch Lehren“. Dieses Prinzip entlastet nicht nur die Lehrkraft sondern fördert und festigt auch das Wissen der leistungsstarken Schüler*innen.

Ein weiterer Fakt ist, dass es unter Schüler*innen verschiedene Lerntypen gibt, die unbedingt von Lehrer*innen zu beachten sind. Diese sind: auditiv, optisch, haptisch, theoretisch. Das heißt man kann Schüler*innen nicht einfach so in Leistungskategorien einteilen, sondern muss vorerst diese vier Lerntypen beachten.

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das Wirkungvollste erlebt haben! Diskutieren Sie ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Die positivsten Erfahrungen habe ich durch das Lernen und Arbeiten in leistungsheterogenen Gruppen und das Lernen durch Lehren gemacht. Gerade im Lateinunterricht konnte ich durch die Methode profitieren. Als eine Art Klausurersatzleistung wurde und Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, eine Klasse zu unterrichten und den Schüler*innen eine neue Thematik beizubringen. Dieser Vorgang festigte nicht nur mein eigenes Wissen sondern förderte auch mein Selbstbewusstsein und offenbarte mir mein Wunsch Lehrerin zu werden. Auch für die jüngeren und leistungsschwächeren Schüler*innen gab es Vorteile. Ich hatte selbstverständlich einen ganz anderen Blick auf den Unterricht und konnte folglich anders auf die Schüler*innen eingehen als es die Lehrkraft getan hätte.

3. Eine Kollegin sagt: „Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschule nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für eine Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium von den besten SuS besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr, dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Zunächst würde ich die Kollegin fragen, auf welche Forschung sie sich stützt. Außerdem würde ich sie darauf hinweisen, dass der Begriff Ideologie in diesem Kontext eher fragwürdig ist. Ich würde versuchen ihr zu erklären, dass das Kategorisieren von Schüler*innen eher wenig fördert ist und dass es unsere Aufgabe als Lehrkraft ist, alle Schüler*innen in dem richtigen Maße zu fördern und fordern. Zuletzt würde ich sie zu einer meiner Unterrichtsstunden einladen, in der ich ihr zeige, dass das Arbeiten in leistungsheterogenen Gruppen für alle Parteien positiv ausfällt und sie so vielleicht umstimme und inspiriere.