Zentrale Aspekte von Hetero- und Homogenität

Jeder Mensch ist individuell und jeder Mensch hat seine ganz persönlichen Stärken und Schwächen. Aus diesem Grund spielt Heterogenität im Alltag immer wieder eine große Rolle. Vor allem als angehender Lehrer muss man sich bewusst sein, dass jeder Schüler und jede Schülerin individuelle Unterstützung benötigt. Homogenität ist das Wunschdenken, das bewusst oder unbewusst in den meisten Köpfen verankert ist. Es ist das Ziel jedem Schüler und jeder Schülerin die gleichen Möglichkeiten zu eröffnen, auch wenn alle mit unterschiedlichen Voraussetzungen beginnen. Jede dieser Ausgangssituationen sollte von der Lehrkraft differenziert bewertet und die passenden Maßnahmen eingeleitet werden.

Wenn man vom Konstruktionscharakter von Heterogenität spricht, bezeichnet man damit die Entstehung von Heterogenität in der Vorstellung des Menschen. Jeder Mensch hat eine andere Vorgeschichte, kommt aus unterschiedlichen sozialen Schichten und hat individuelle Fähigkeiten. Das führt dazu, dass jeder Mensch eine eigene Vorstellung von „normal“ hat. Jegliche Abweichung von dieser entstandenen Norm wird dann als Heterogenität betrachtet. Da diese Heterogenität auf jeden individuell wirken spricht man von einer konstruierten Heterogenität.

Wie aktuell die angesprochenen Kernaspekte der Heterogenität im Schul- und Bildungssystem sind wird deutlich, wenn man den Alltag an einer Bremer Schule beobachtet. Folgendes Beispiel wird die Herausforderungen mit der sich die Lehrkraft auseinandersetzen muss verdeutlichen.

An einer Bremer Oberschule habe ich in einer 9. Klasse mit ungefähr 30 Schülerinnen und Schüler. Von diesen 30 Schülerinnen und Schülern waren ca. 10 auf dem Weg zum Abitur, 14 auf dem Weg zum MSA und ca. 6 waren versetzungsgefährdet.  Hinzu kam, dass diese Klasse eine Inklusionsklasse war, das heißt 3 Schülerinnen und Schüler hatten eine Lernschwäche und eine Schülerin eine leichte geistige Behinderung. Man muss sich also einen Lehrer vorstellen, der ganz allein mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen hatte, die diese Heterogenität in der Klasse mit sich brachte. Natürlich versuchte der Lehrer die individuellen Möglichkeiten jedes einzelnen differenziert abzuwägen und somit die größtmögliche Homogenität herzustellen, allerdings kann man sich leicht vorstellen, dass einige seiner Schülerinnen und Schüler auf der Strecke geblieben sind.  Dies ist nur eine von vielen Erfahrungen, die ich während meines Orientierungspraktikums gemacht habe, bei der die Lehrkraft mit Heterogenität im Schulalltag zu kämpfen hatte.

1 Kommentar

  1. Marie

    Dieser Beitrag macht deutlich, dass bei den Klassengrössen keiner allen Schülern gerecht werden kann. Gibt es schon Modelle, wie Schüler motiviert werden können, sich untereinander zu helfen und auf diese Weise etwas „Homogenität“ hergestellt werden kann? Allerdings liegt in der Berücksichtigung der Heterogenität auch die Chance, einen spannenden Austausch herzustellen
    Vielen Dank für den interessanten Beitrag.

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