Abschlussreflexion

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Die Vorlesung hat mir viele unterschiedliche Sichtweisen auf Unterricht und Schule gegeben. Probleme, mit denen ich teilweise nichts zu tun hatte, oder von denen ich teilweise in meiner Schulzeit sogar Kern des Problems war. An meiner alten Schule spielte die Leistungsheterogenität im Mathematikunterricht rückblickend eine sehr große Rolle. In fachdidaktischer Hinsicht habe ich vor allem durch das Bewusstsein über doppelte Heterogenität gelernt, dass es wichtig ist, den Dialog mit SuS zu suchen. Es kommt häufig vor, dass SuS und LuL unterschiedliche Konzeptideen oder Begriffsdefinitionen haben. Die von den LuL sollten immer fachlich korrekt und fundiert sein. Die von den SuS knüpfen meistens an Erfahrungen aus dem Alltag an. Prof. Dr. Andreas Klee thematisierte in seiner Vorlesung, wie wichtig es ist, dass SuS und LuL dieselbe Vorstellung vom gleichen Begriff haben. Ansonsten kann es zu schwerwiegenden Missverständnissen kommen und es kann kein effektiver Unterricht mehr gewährleistet werden. Vor allem bezogen auf meine beiden Fächer Mathe und Physik ist es für mich sehr hilfreich gewesen, mich mit dem Thema der doppelten Heterogenität auseinanderzusetzen. In beiden Fächern ist es zwingend notwendig, dass SuS die korrekten Definitionen kennen, da viele Begriffs- und Konzeptideen fundamental sind für die folgenden Unterrichtseinheiten. Generelle Erkenntnisse über erziehungswissenschaftliche Themen habe ich vor allem in den Vorlesungen 6 und 7 erlangt. In diesen beiden Vorlesungen ging es um Inklusion und die verschiedenen Förderschwerpunkte, um den SuS Chancengleichheit zu ermöglichen. In meiner Schulzeit und auch in meinem Praktikum habe ich keine Erfahrungen mit Inklusion gemacht. Aus diesem Grund war es für mich umso interessanter, mich mit Lernkonzepten auseinanderzusetzen und zu erfahren, woran man als Lehrkraft erkennen kann, ob ein Kind förderbedürftig ist oder nicht. Außerdem war es sehr interessant, sich damit zu befassen, inwiefern diese Konzepte in Schule umgesetzt werden, bzw. wo die Probleme bei der Umsetzung liegen. Passend dazu hat es mir sehr geholfen, sich differenziert mit dem Begriff der Heterogenität auseinanderzusetzen, der in der gesamten Ringvorlesungen immer wieder aus anderen Perspektiven beleuchtet worden ist. Ich denke ich kann durch die Ringvorlesung gut vorbereitet in meine PoE´s starten.

  1. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Es ist bei der Beantwortung der Frage 1. denke ich klar geworden, dass mich die Themenbereiche der Inklusion und Förderung von SuS mit Lernschwächen aus der gesamten Ringvorlesung am meisten interessiert haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich während meines Praktikums gemerkt habe, wie groß die Leistungsheterogenität vor allem im Mathematikunterricht sein kann. Nehmen wir als Beispiel die 8. Klasse, in der ich lineare Funktionen unterrichtet habe. Ein drittel der Klasse hat das Thema, das meiner Meinung nach auf GK Niveau nicht allzu komplex ist, direkt verstanden. Ein Drittel muss die eigene Begriffsvorstellung durch Bearbeitung von Aufgaben festigen und ein Drittel hat nichts von dem verstanden, was ich zuvor erzählt habe. Für mich als Lehrer war diese Situation, mit der ich häufiger zu tun hatte, etwas Neues. Hinzu kam, dass in der Klasse drei SuS mit leichten Behinderungen oder Lernschwächen saßen, die zwar von einer Sonderpädagogin betreut worden sind, die aber keine Ausbildung im mathematischen Bereich hatte. Hätte ich die Vorlesung BAUMHET zu diesem Zeitpunkt schon besucht, hätte mich diese Situation wahrscheinlich nicht so überfordert, wie damals. Aus diesem Grund finde ich es sehr wichtig und sehr interessant, sich mit dem Themengebiet Chancengleichheit und wie man diese schaffen kann auseinanderzusetzen. Vor allem hinsichtlich Inklusion gibt es an den Bremer Schulen in diesem Bereich noch viel zu lernen und das kommt vor allem durch gut ausgebildete und informierte Lehrkräfte. Aus diesem Grund würde ich in den kommenden UMHET Vorlesungen und Seminaren gerne mehr darüber erfahren, woran man Förderbedarf erkennt und was man tun kann, um betroffenen SuS ein möglichst angenehmes Lernklima und vor allem gleiche Chancen zu bieten.

  1. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

Im Folgenden werde ich mich ausschließlich mit den für mich relevanten Erfahrungen auseinandersetzen, die ich im Hinblick auf den Mathe-, bzw. den Physikunterricht gemacht habe. In meiner eigenen Schulzeit hat unser Lehrer im Mathematikunterricht vor allem mit sprachlichen Barrieren zu tun gehabt. Ich weiß natürlich nicht, ob es dem Lehrer bewusst war, aber in meiner Klasse hatten viele SuS damit zu kämpfen Begriffsdefinitionen und Aufgabenstellungen zu verstehen. Mir wurde das auch erst klar, nachdem mich einer meiner Mitschüler gefragt hat, wie die Aufgabe zu verstehen sei, ich versuchte ihm das mathematische Konzept hinter der Aufgabe zu erläutern, er mich aber unterbrach und mich um eine Umformulierung der Aufgabe bat. Diese Sprachbarrieren habe ich in 1. zwar nicht thematisiert, aber das Themengebiet wurde auch in der Ringvorlesung behandelt. Dadurch lässt sich teilweise auch die große Leistungsheterogenität in meiner damaligen Klasse erklären. Der Lehrer hat häufig nicht darauf geachtet, ob jeder in seinem Unterricht mitkommt. Er hat auch wenn ich das rückblickend mit den erlernten erziehungswissenschaftlichen Konzepten vergleiche, nicht wirklich gut verhalten. Seine Philosophie war eher leistungsorientiert. Wer bei ihm den Anschluss verlor, der hatte selbst Schuld. Man sah nicht einmal im Ansatz die Motivation, SuS Förderkonzepte anzubieten, oder auf Bedürfnisse einzelner SuS einzugehen. Von den in 3. genannten Dritteln erreichte er zumeist nur das Erste. In meinem Schulpraktikum hatte ich auch mit Leistungsheterogenität zu kämpfen, die allerdings ihren Ursprung nicht in Sprachbarrieren hatte, sondern meistens an frühere Probleme anknüpfte. Viele der SuS, die ich unterrichtet habe, hatten gar keine oder falsche Vorstellungen eines bestimmten Begriffs. Vor allem in Physik waren diese Unterschiede in den Definitionen so groß, dass es fast nicht möglich war effektiven Unterricht zu gestalten, da es nicht nur für mich schwierig war Lösungen von SuS nachzuvollziehen, sondern auch unter den SuS herrschte ein Kommunikationsproblem. Dies lässt sich durch den in 1. benannten Begriff der doppelten Heterogenität beschreiben. Viele der in der Vorlesung benannten Aspekte ließen sich eins zu eins auf meine Erfahrungen aus dem Schulpraktikum übertragen. Auch die soziokulturellen Aspekte spielten an meiner Praktikumsschule eine große Rolle. Neben den Vorklassen waren auch in den Schulklassen viele SuS mit Migrationshintergrund. Für die Lehrkraft war es unabdingbar kulturelle Fragestellungen zu thematisieren und auf jeden Schüler und jede Schülerin individuell einzugehen. Meiner Meinung nach hat das individuelle Arbeiten an meiner Schule sehr gut funktioniert und es wurden häufig Förderangebote in sprachlichen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereichen angeboten. Nicht unbedingt nur um Defizite auszugleichen, sondern auch um motivierten SuS etwas über den normalen Unterricht hinaus anzubieten.

 

Zusammenfassend kann man das Konzept der Ringvorlesung als sehr erfolgreich ansehen. Es werden viele Themengebiete abgedeckt, die auch im tatsächlichen Schulalltag eine große Rolle spielen. Durch diese Abschlussreflexion konnte ich mich detailliert damit auseinandersetzen, mit welchen dieser Aspekte ich in meiner eigenen Schulzeit, oder in der Zeit meines Orientierungspraktikums bereits auseinandergesetzt habe. Viele Formen der Heterogenität waren mir zu der Zeit nicht bekannt und aus diesem Grund habe ich sie auch nicht erkannt. Umso wichtiger finde ich es deshalb, dass diese Gründe für Heterogenität in der Vorlesung behandelt werden, um für kommende Praktika und später auch für den Lehrer_innenberuf differenziert auf Anzeichen zu achten, damit jedem Schüler und jeder Schülerin die gleichen Chancen zu eröffnet werden.

What’s the Difference

Ein guter Fremdsprachenlehrer muss in der Lage sein, die Sprache, die er unterrichtet nicht nur grammatikalisch korrekt zu beherrschen, sondern er muss für diese Sprache auch begeistert sein und diese Begeisterung an die SuS übermitteln. Guter Fremdsprachenunterricht besteht darin, die SuS für die Sprache zu begeistern und ein Klima herzustellen, in dem die SuS keine Angst haben Fehler zu machen, denn jede Fremdsprache kann nur erlernt werden, indem sie gesprochen wird. Des Weiteren ist es wichtig, sich nicht nur mit der Sprache allein zu beschäftigen, sondern auch mit kulturellen Thematiken. Denn für die Kommunikation mit anderen Kulturen ist es zwar wichtig, die Sprache zu beherrschen, man sollte allerdings auch über wichtige geschichtliche Ereignisse im Bilde sein, die diese Kultur geprägt haben.

Für den Englischunterricht der Zukunft ist es unabdingbar, dass die Lehrkraft den SuS klar macht, welch wichtige Rolle die englische Sprache in der mehr und mehr globalisierten Welt spielt. Diese könnte den SuS eine größere Motivation geben, die Sprache zu erlernen. Um auf die Heterogenität einzugehen ist es wichtig, den SuS die Angst vor dem Sprechen zu nehmen und die Angst davor Fehler zu machen. Dabei kann es helfen die SuS in kleinere Lerngruppen einzuteilen. Diese Lerngruppen sollten so gebildet werden, dass in jeder Lerngruppe mindestens eine Person ist, die relativ gut Englisch spricht. Zusätzlich muss darauf geachtet werden, dass die SuS einer Lerngruppe gut befreundet sind, da das dazu beitragen kann die Ängste abzubauen.

Um den obigen Entwurf umsetzen zu können muss an dem herkömmlichen Englischunterricht nicht viel verändert werden. Ich bleibe dabei, dass es wichtig ist den SuS neben Grammatik und Syntax auch kulturelle Aspekte mit auf den Weg zu geben. Das wichtigste ist und bleibt, dass die SuS sprechen, denn so lernt man die Sprache am besten. Was verändert werden muss, ist die generelle Einstellung zur englischen Sprache. Es ist zwar wichtig, die Grammatik zu kennen und darauf zu achten sie richtig anzuwenden, aber es sollte in Zukunft im Englischunterricht die Atmosphäre aufgebaut werden, dass es wichtiger ist, sich zu unterhalten, als alles 100prozentig korrekt zu artikulieren. In der heutigen Welt kommen häufig Menschen zusammen, die Englisch beide nur als Zweitsprache gelernt haben und da ist es wichtig keine Angst davor zu haben sich mit dem Gegenüber zu unterhalten.

Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

Ich halte es nicht für sinnvoll, SuS, die eigentlich die Bedingungen für den Regelunterricht an einem Gymnasium erfüllen, auf eine Realschule zu schicken, nur weil ihre Sprachkenntnisse noch nicht wirklich ausreichend sind. Zum einen  lernen die SuS auch während ihrer Teilnahme am Regelunterricht Deutsch, da sie aktiv am Unterrichtsgeschehen teilnehmen. Zum anderen ist es für die betroffenen SuS keine Motivation, nach ihren Bemühungen dann doch auf die Realschule geschickt werden, obwohl sie gerne auf der Schule bleiben möchten. Es ist viel eher sinnvoll, die Deutschkenntnisse durch Begleitseminare zu verbessern.

Ich habe aus meiner eigenen Schulzeit keine Erfahrungen mitbringen können zum Thema Mehrsprachigkeit, da es an meiner ehemaligen Schule noch keine Vorklassen gab Jedoch habe ich einige Eindrücke aus meiner Zeit an der Praktikumsschule des Orientierungspraktikums sammeln können. Häufig war es so, dass SuS schon während ihrer Zeit in der Vorklasse im Regelunterricht hospitiert haben, um in der Praxis zu testen, wie gut ihre Deutschkurse helfen und welche Defizite sie noch aufweisen. So konnten die SuS selbst darüber reflektieren, was sie noch effektiver lernen müssen und was sie vielleicht schon können. Diese Methode erachte ich als sehr sinnvoll.

Es ist wichtig, Probleme von SuS, die Probleme mit der Sprache haben zu erkennen und gezielt zu fördern. Ansonsten haben die betroffenen SuS ein Problem dem Unterricht zu folgen und werden auf lange Sicht nicht mit dem Unterrichtsstoff zurechtkommen. Ein Konzept und voraussichtlich auch ein Gewinn für andere Mitschüler und Mitschülerinnen  ist der bilinguale Unterricht. Damit werden Sprachkenntnis und Sachkenntnis verknüpft und ich könnte mir vorstellen, dass das regelmäßige Einbringen bilingualer Elemente in den Unterricht eine gute Lösung für Sprachbarrieren darstellen könnte.

Die Mehrsprachigkeit in Schule geht auch mit multikultureller Schülerschaft einher. Das sollte nicht als Problem gesehen werden, sondern als Herausforderung, die bewältigt werden kann. Außerdem ist kultureller Austausch eine Bereicherung an jeder Schule, denn das Näherkommen von verschiedenen Kulturen hilft dabei, Rassismus vorzubeugen. Die Herausforderung der Mehrsprachigkeit muss durch Sprachkurse, die sowohl vorbereitend, als auch begleitend zum Regelunterricht gemeistert werden.

Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

Der Begriff der „doppelten Heterogenität“ beschreibt die unterschiedlichen Vorstellungen, die man von einem bestimmten Begriff haben kann. Die LuL haben meistens eine fachlich fundierte Meinung, wohingegen die SuS zumeist Vorstellungen bilden, ohne über detailliertes Vorwissen verfügen. Die Aufgabe der Lehrkraft ist es, die Vorstellung des Begriffs zu vereinheitlichen und fachlich möglichst korrekt zu bleiben. In Mathe und Physik gibt es sehr viele Beispiele, in denen die Beachtung der doppelten Heterogenität eine sehr große Rolle spielt. Es ist allseits bekannt, dass die Definitionen von Mathematikern penibel genau sein müssen, da das gesamte Konstrukt auf bereits bewiesenen Sätzen und Lemmata aufbaut. Nehmen wir als Beispiel den Begriff der Steigung. Viele SuS nehmen an, dass, wenn die Steigung der Ableitung einer Funktion negativ ist, auch die Steigung der Funktion negativ sein muss. Die Lehrkraft weiß allerdings, dass die Steigung der eigentlichen Funktion in dem Fall einfach nur schwächer wird und erst, wenn der Graph der Ableitungsfunktion in einen negativen Quadranten kommt, die Steigung der Funktion negativ wird. Wenn dieses Missverständnis nicht geklärt wird, dann hat das fatale Folgen. Denn wie schon oben beschrieben ist die Mathematik ein Konstrukt aus vielen aufeinander aufbauenden Definitionen.

Bleiben wir beim Steigungsbegriff. Als methodische Varianten, die der doppelten Heterogenität entgegenwirken, könnte man die folgende Unterrichtspraktik wählen.  Zuerst sollte man mit den SuS gemeinsam versuchen eine Definition des Begriffs zu finden, indem man an der Tafel Begriffe sammelt, die die SuS mit dem Begriff verbinden. Zum Beispiel Steigung einer Straße, oder einer Achterbahn. Im zweiten Schritt, sollte man den SuS Material geben, um diese Definition zu vertiefen und anzufangen, das Modell zu mathematisieren. Im letzten Schritt sammelt man die Ergebnisse,  bespricht Fehler und Fehlvorstellungen, die während der Ausarbeitung entstanden sind. Außerdem wird im letzten Schritt das zuvor durch anschauliche Beispiele definierte Modell formalisiert und mathematisch korrekt modelliert. Nach diesen drei methodischen Schritten sollten die SuS alle dieselbe Vorstellung des Steigungsbegriffs gebildet haben.

Eine interessante Fragestellung zum Thema „doppelte Heterogenität“ wäre zuerst, wie oft Missverständnisse zwischen LuL und SuS aufgrund einer unterschiedlichen Vorstellung eines Begriffs passieren.  Wie oft werden diese Missverständisse von den LuL bemerkt? Und was wird von der Lehrkraft dagegen unternommen?

 

Meint Inklusion wirklich alle?

Das Konzept der Inklusion ist ein Konzept, dass der Heterogenität in der Schule entgegenwirken soll. Es ist eine Reaktion darauf, dass körperlich, geistig und lernbehinderte, sowie verhaltensauffällige Kinder in vergangener Zeit häufig benachteiligt und sogar diskriminiert wurden.  Inklusion bezeichnet aber nicht nur die Einbindung solcher Kinder in Regelschulen, sondern auch die Weiterbildung von Lehrkräften, Aufklärungsarbeit in der Schülerschaft etc. Deswegen erfordert Inklusion die Einbindung aller beteiligten Akteure in der Schule und im Bildungsministerium.

In meiner damaligen Schule gab es keine Inklusion. Von daher kann ich aus eigener Erfahrung nur von der Schule berichten, an der ich mein Praktikum gemacht habe. An dieser Schule wurde unter Inklusion nur das Einbinden von Menschen mit körperlicher, oder geistiger Behinderung verstanden. Es gab in fast jeder Klasse ein bis zwei solcher Kinder. Diese Kinder wurden von SuS und LuL „Inklusionskinder“ genannt. Dadurch wurden diese Kinder zwar in den Unterricht eingebunden, aus dem Gesamtgesellschaftlichen allerdings weitestgehend ausgeschlossen.

Die Meinung, die ich von den meisten LuL über die Inklusion gehört habe war Folgende. Es ist ein großer Aufwand, der von der Lehrkraft betrieben werden muss, um diese Herausforderung zu schaffen. Häufig waren sie allein in einem so oder so schon sehr leistungsheterogenen Umfeld und mussten in ihrem Unterricht zusätzlich explizit auf den Förderbedarf der „Inklusionskinder“ eingehen. Dies ist laut Meinungsbild der Lehrerschaft nicht möglich.

Meiner Meinung nach ist das Konzept der Inklusion essentiell wichtig und notwendig für die Entwicklung der Gesellschaft. Es darf nicht passieren, dass Menschen mit Behinderung oder mit sozialen Auffälligkeiten keine Bildung zuteil wird. Allerdings muss die Bildung auch darauf ausgerichtet sein. Es reicht nicht eine Lehrkraft allein in den Klassenraum zu stellen. Es müssen zusätzlich ein bis 2 Fachkräfte engagiert werden, damit das Ziel der Inklusion erfüllt werden kann.

Die größte Herausforderung besteht allerdings wahrscheinlich darin, einen regelmäßigen Austausch mit externen Akteuren, wie zum Beispiel dem Bildungsministerium zu pflegen. Es muss ein regelmäßiger Soll-Ist Vergleich durchgeführt werden. Es reicht nicht Konzepte zu Entwickeln, die Umsetzung zu fordern, aber keine Praxiserfahrungen zu beobachten.

Für weitere Praktika ist es wichtig diese Praxiserfahrungen, die Lehrkräfte mit Inklusion machen, zu beobachten. Wie wirkt sich die Inklusion auf die Unterrichtsplanung, bzw. das Unterrichtsgeschehen aus? Und wie ist der Lernfortschritt in einer Inklusionsklasse gegenüber einer Klasse ohne Kindern mit Beeinträchtigungen?

 

Mathematische Leistungsunterschiede und Konsequenzen für das mathematische Lernen

Einführend muss unbedingt klar gestellt werden, dass das mathematische Verständnis nicht nur das Ausrechnen von Zahlen widerspiegelt. Es ist vielmehr ein Zusammenspiel aus Logik und Kombinatorik, welches sich auch auf alltägliche Situationen in denen diese kognitiven Fähigkeiten gebraucht werden übertragen lässt.

Ist es also ein Grund zur Sorge, dass die Unterschiede, was mathematische Fähigkeiten betrifft, unter den SuS immer größer werden? Im Grunde ist das logische Denken eine der wichtigsten Fähigkeiten, die der Mensch besitzt. Es hilft uns in sekundenschnelle fundierte Entscheidungen zu treffen. Deswegen ist es in der tat bedenklich, dass die Unterschiede immer größer werden. Das zweigliedrige Schulsystem spielt dabei in der Tat eine wichtige Rolle. Studien belegen, dass das mathematische Niveau an Oberschulen deutlich geringer ist, als das an Gymnasien.

Ein Lösungsansatz könnte das spielerische Lernen darstellen. Aus der Sicht einer Lehrkraft bringt dies viele Vorteile. Man kann den SuS eine Beschäftigung geben, die ihnen im besten Fall auch Spaß macht. Dabei kann die Lehrkraft individuell auf Probleme einiger SuS eingehen, ohne dass die anderen SuS dabei auf der Strecke bleiben.

Um zu überprüfen, ob das spielerische Lernen effektiv ist, könnte man sich die folgenden Fragen stellen. Wie ist die Kommunikation unter den SuS? Ziehen sie mathematische Vergleiche, oder reden sie nur über das Spielprinzip? Findet eine Fehlerdiskussion statt, oder werden gemachte Fehler ignoriert?

Beim Spielen werden auf jeden Fall mehr kognitive Fähigkeiten aktiviert, als bei einer Einzelarbeit im Klassenraum. Es findet ein aktiver Informationsaustausch, wie bei einer Gruppenarbeit statt. Der Unterschied zu einer Gruppenarbeit ist allerdings, dass die SuS wirklich Spaß haben sollten. Somit bleibt langfristig gesehen mehr vom behandelten Thema in den Köpfen und der Unterricht wird effektiver gestaltet.

Mathematische Leistungsunterschiede und die Konsequenzen für das mathematische Lernen

Einführend muss unbedingt klar gestellt werden, dass das mathematische Verständnis nicht nur das Ausrechnen von Zahlen widerspiegelt. Es ist vielmehr ein Zusammenspiel aus Logik und Kombinatorik, welches sich auch auf alltägliche Situationen in denen diese kognitiven Fähigkeiten gebraucht werden übertragen lässt.

Ist es also ein Grund zur Sorge, dass die Unterschiede, was mathematische Fähigkeiten betrifft, unter den SuS immer größer werden? Im Grunde ist das logische Denken eine der wichtigsten Fähigkeiten, die der Mensch besitzt. Es hilft uns in sekundenschnelle fundierte Entscheidungen zu treffen. Deswegen ist es in der tat bedenklich, dass die Unterschiede immer größer werden. Das zweigliedrige Schulsystem spielt dabei in der Tat eine wichtige Rolle. Studien belegen, dass das mathematische Niveau an Oberschulen deutlich geringer ist, als das an Gymnasien.

Ein Lösungsansatz könnte das spielerische Lernen darstellen. Aus der Sicht einer Lehrkraft bringt dies viele Vorteile. Man kann den SuS eine Beschäftigung geben, die ihnen im besten Fall auch Spaß macht. Dabei kann die Lehrkraft individuell auf Probleme einiger SuS eingehen, ohne dass die anderen SuS dabei auf der Strecke bleiben.

Um zu überprüfen, ob das spielerische Lernen effektiv ist, könnte man sich die folgenden Fragen stellen. Wie ist die Kommunikation unter den SuS? Ziehen sie mathematische Vergleiche, oder reden sie nur über das Spielprinzip? Findet eine Fehlerdiskussion statt, oder werden gemachte Fehler ignoriert?

Beim Spielen werden auf jeden Fall mehr kognitive Fähigkeiten aktiviert, als bei einer Einzelarbeit im Klassenraum. Es findet ein aktiver Informationsaustausch, wie bei einer Gruppenarbeit statt. Der Unterschied zu einer Gruppenarbeit ist allerdings, dass die SuS wirklich Spaß haben sollten. Somit bleibt langfristig gesehen mehr vom behandelten Thema in den Köpfen und der Unterricht wird effektiver gestaltet.

Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität?

Vergleicht man herkömmliche Unterrichtsmethoden wie Frontalunterricht, bzw. Unterricht im Klassengespräch mit dem Konzept des individualisierten Unterrichts würde wahrscheinlich niemand abstreiten, dass es sinnvoll ist, den Unterricht an jeden Schüler individuell anzupassen. Die Praxis zeigt allerdings, dass es durch zu starke Individualisierung anderen Schüler_innen an Aufmerksamkeit mangelt. Es ist daher wichtig, dass man den Unterricht der Situation und vor allem der Bedürfnisse der Schüler_innen anpasst. Die Lehrkraft sollte den Unterricht immer so gestalten, dass die gewählte Unterrichtsmethode sich der Situation anpasst. Das allein ist schon eine Form von Individualisierung.

Wie es schon im vorigen Absatz erwähnt wurde ist es wichtig, sich kritisch mit dem Thema „Individualisierung des Unterrichts“ auseinanderzusetzen, vor allem im Hinblick auf die Heterogenität in der Schule. Es ist ohne Zweifel eines der wichtigsten Ziele, jedem Schüler und jeder Schülerin die gleichen Möglichkeiten zu bieten und individuell Hilfe zu leisten. Allerdings kann es passieren, dass durch zu starke Individualisierung Schüler_innen, die vielleicht nicht so viel Hilfeleistung benötigen, benachteiligt werden. Dies passiert sowohl wegen Fachkräftemangel, als auch wegen fehlender Zeit. In diesem Fall würde die Individualisierung des Unterrichts die Heterogenität durchaus verstärken, anstatt sie zu beheben.

Es stellt sich jetzt die Frage, wie kann ich als angehender Lehrer das durchaus sinnvolle Konzept des individualisierten Unterrichts effektiv in meine Unterrichtsplanung einbinden. Wie verändert sich die Motivation und Aufmerksamkeit der Schüler_innen bei verschiedenen Unterrichtsmethoden? Wie stark lässt die Aufmerksamkeit der übrigen Schüler_innen nach, wenn die Lehrkraft individualisierte Hilfe gibt? Aber vor allem stellt sich die Frage, ob eine einzelne Lehrkraft es überhaupt schafft, jedem Schüler und jeder Schülerin gerecht zu werden. Diese und damit einhergehende Fragen können allerdings nur beantwortet werden, wenn die Situation im Unterrichtsgeschehen erörtert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nicht die eine Unterrichtsmethode gibt, die immer angewendet werden sollte. Die Individualität jeder einzelnen Situation des Unterrichtsgeschehens muss die Lehrkraft erkennen und die passende Methode auswählen.

Zentrale Aspekte von Hetero- und Homogenität

Jeder Mensch ist individuell und jeder Mensch hat seine ganz persönlichen Stärken und Schwächen. Aus diesem Grund spielt Heterogenität im Alltag immer wieder eine große Rolle. Vor allem als angehender Lehrer muss man sich bewusst sein, dass jeder Schüler und jede Schülerin individuelle Unterstützung benötigt. Homogenität ist das Wunschdenken, das bewusst oder unbewusst in den meisten Köpfen verankert ist. Es ist das Ziel jedem Schüler und jeder Schülerin die gleichen Möglichkeiten zu eröffnen, auch wenn alle mit unterschiedlichen Voraussetzungen beginnen. Jede dieser Ausgangssituationen sollte von der Lehrkraft differenziert bewertet und die passenden Maßnahmen eingeleitet werden.

Wenn man vom Konstruktionscharakter von Heterogenität spricht, bezeichnet man damit die Entstehung von Heterogenität in der Vorstellung des Menschen. Jeder Mensch hat eine andere Vorgeschichte, kommt aus unterschiedlichen sozialen Schichten und hat individuelle Fähigkeiten. Das führt dazu, dass jeder Mensch eine eigene Vorstellung von „normal“ hat. Jegliche Abweichung von dieser entstandenen Norm wird dann als Heterogenität betrachtet. Da diese Heterogenität auf jeden individuell wirken spricht man von einer konstruierten Heterogenität.

Wie aktuell die angesprochenen Kernaspekte der Heterogenität im Schul- und Bildungssystem sind wird deutlich, wenn man den Alltag an einer Bremer Schule beobachtet. Folgendes Beispiel wird die Herausforderungen mit der sich die Lehrkraft auseinandersetzen muss verdeutlichen.

An einer Bremer Oberschule habe ich in einer 9. Klasse mit ungefähr 30 Schülerinnen und Schüler. Von diesen 30 Schülerinnen und Schülern waren ca. 10 auf dem Weg zum Abitur, 14 auf dem Weg zum MSA und ca. 6 waren versetzungsgefährdet.  Hinzu kam, dass diese Klasse eine Inklusionsklasse war, das heißt 3 Schülerinnen und Schüler hatten eine Lernschwäche und eine Schülerin eine leichte geistige Behinderung. Man muss sich also einen Lehrer vorstellen, der ganz allein mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen hatte, die diese Heterogenität in der Klasse mit sich brachte. Natürlich versuchte der Lehrer die individuellen Möglichkeiten jedes einzelnen differenziert abzuwägen und somit die größtmögliche Homogenität herzustellen, allerdings kann man sich leicht vorstellen, dass einige seiner Schülerinnen und Schüler auf der Strecke geblieben sind.  Dies ist nur eine von vielen Erfahrungen, die ich während meines Orientierungspraktikums gemacht habe, bei der die Lehrkraft mit Heterogenität im Schulalltag zu kämpfen hatte.