4.Blogeintrag (Greta) – Zukunft


Bevor ich angefangen habe Kulturwissenschaften zu studieren, war mir nicht bewusst, dass es diesen Studiengang gibt und auch mit meinem Nebenfach „Kunst, Medien, ästhetische Bildung“ konnte ich anfangs noch nicht wirklich viel mit anfangen. Wie damals in der 10. Klasse als ich meine Leistungskurse wählen sollte und ich mich aus dem Bauch heraus für Soziologie entschieden habe, was sich am Ende auch wirklich als vernünftige Entscheidung herausgestellt hat, obwohl ich damals ähnlich ahnungslos war, was den Inhalt der Thematik betrifft, hat sich jetzt herausgestellt dass es an sich genau das richtige für mich ist. Es ist alles und nichts genaues gleichzeitig. Quasi jedes Thema kann man in irgendeiner Form kulturell aufwerten oder analysieren. Und ich bin so dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit habe, diesen Studiengang wählen zu können. Das nicht nur, weil der gesamte Ablaufplan sehr locker ist, sondern gerade die Themen. Ich finde immer wieder etwas, bei dem mein Interesse enorm geweckt wird. Und mit am besten gefällt mir die Art wie Leistungen abverlangt werden. Zum Beispiel in form eines Beobachtungsprotokoll. Ich meine, sich irgendwann in ein Café zu setzen, ein Stück Kuchen zu essen und sein Umfeld zu beobachten, ist etwas worauf man natürlich auch außerhalb des KuWi- Studiums hätte draufkommen können, was man sonst aber denke ich in der Form nicht so aktiv gemacht hätte. Oder auch die Objektbeschreibung. Ich habe mich dort für die Form des Briefes geschrieben und Elemente von meinem Uropa, der damals von der Front an meine Uroma geschrieben hat dafür genutzt. Auch das hätte ich ohne das Kulturwissenschaftstudium nicht gemacht.

Dementsprechend bin ich sehr froh über die Wahl meiner Fächer.

Andererseits, habe ich ab und zu immer mal wieder kleine Zweifel ob es das ist, was ich mir für die Zukunft wünsche. Gerade die Frage von Freunden oder Familie was ich mal damit werden könne, die bestimmt der ein oder andere schon zu hören bekommen hat, lässt dies einen selbst ab und zu diese Entscheidung überdenken. Denn auch wenn es viele Möglichkeiten gibt, nach dem Studium berufliche Wege einzuschlagen, die mit Kulturwissenschaft in Verbindung stehen, ist die Richtung, die dieser Weg vorgibt nicht so konkret, wie zum Beispiel bei einem Medizin- Lehramt- oder Jurastudium. Und genau das bestärkt diese Zweifel, ob man später die gleiche Chance auf Selbstverwirklichung und die Möglichkeit auf eigene Beinen zu stehen hat oder ob es die Zukunft vielleicht ein wenig erschwert.

Ich bin aber zu dem Schluss gekommen, der vielleicht auch ein Phänomen unsere Generation ist, nämlich sich selbst zu verwirklichen und mehr auf das hier und jetzt zu achten. Natürlich ist diese Form der Arbeitsmoral auch ein Privileg, das die Generationen vor uns oft nicht hatten bzw. die ganze Einstellung zum Arbeitsleben (zum Beispiel der typische 9 to 5 Job) komplett anders war. Aber nur weil man einen Studiengang wählt, der vielleicht nicht direkt vorgibt welchen Beruf man dadurch später einmal antreten wird, bin ich unglaublich glücklich mit diesem kleinen aber feinen Studiengang. Die Themen, die Aufgaben und vor allem die Menschen,…all das macht die Zeit jetzt zu einer sehr sehr schönen Zeit. Und mein Ziel ist es nicht zu sehr in Jahren zu denken, was mal wie werden soll, sondern mehr das zu genießen, was ich jetzt habe – nämlich einen tollen Studiengang mit wunderbaren Menschen 🙂

Welchen Studiengang könntet ihr euch eventuell auch och für euch vorstellen oder habt ihr schonmal etwas anderes studiert? Oder habt ihr ähnliche Gedanken was KuWi betrifft?

Greta

 


Eine Antwort zu “4.Blogeintrag (Greta) – Zukunft”

  1. Liebe Greta, um gleich am Anfang meines Kommentars auf deine Frage einzugehen: ja, ich studierte davor schonmal, und zwar auf Lehramt. Ich entschied mich für diesen Studiengang da ich froh war, etwas zu haben, was mir diesen genauen Weg vorgab, welchen du ja auch in deinem Blog beschrieben hast, allerdings merkte ich dann im laufe des Semesters wie sehr mich das auch einschränkte. Dann wechselte ich zu Kuwi, und natürlich sorge ich mich manchmal um die Zukunft, da ein klarer Berufsweg natürlich seine Vorteile hat. Allerdings finde ich vor allem Kuwi in der Kombi mit Kunst so toll da man viele Aussichten auf kreative Jobs hat und sich nach und nach seinen Fokus suchen kann. Ich beneide Menschen, die nach ihrem Abschluss direkt wissen was sie machen wollen, für die, die das nicht wissen gibts dann vermutlich so Fächer wie unsere 🙂

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