3.Blogbeitrag (Greta) Österreich- Deutschland


Da wir uns hier ja im Bereich der Kulturwissenschaften bewegen und meine Mutter aus Österreich kommt, dachte ich mir ich versuche diese beiden Kulturen aus meiner Sicht zu vergleichen. Natürlich kann ich nur auf das eingehen, was mir bis jetzt in meinem Leben aufgefallen ist,  deswegen würde dieser Vergleich von Person zu Person anders ausfallen.

Wir fahren meistens ein- bis zweimal im Jahr zu meiner Familie nach Österreich in ein ganz kleines Dorf in der Nähe von Graz. Und trotz der selben Sprache und der vielen Gemeinsamkeiten gibt es doch ein paar kleine aber feine Unterschiede, die mir jedes mal auffallen.

  1. Natürlich der Dialekt. Auch wenn der grundlegende Wortschatz sich nicht groß unterscheidet, gibt es natürlich Unterschiede, die jedoch viel ausmachen, wie ich finde. Persönlich habe ich für mich festgestellt, dass ich den österreichischen Dialekt um einiges niedlicher finde und ich automatisch ein Gefühl von zu Hause sein damit verbinde, was natürlich auch damit verbunden ist, dass der Großteil meiner Familie dort zu Hause ist und viele meiner Kindheitserinnerungen in Österreich ihren platz haben. Aber nicht nur die eigene Wahrnehmung sorgt dafür, sondern der Wortschatz an sich. Als Beispiel dafür gibt es einige Begriffe, die meine Aussage etwas unterstreichen sollen: „Betthupferl“ als Begriff ist z.B. die Bezeichnung für die letzte Aktivität vorm Schlafen gehen. DAs kann eine Kleinigkeit zu essen sein oder eine Gute Nacht Geschichte. Ich finde, dass es viele Wörter gibt, die eine ganze Tätigkeit mehr auf den Punkt bringen und wunderbar zusammenfassen und gerade das macht einen großen Unterschied wie ich finde. Oder auch die Tatsche, dass an viele Wörter ein L gehängt wird, lässt die Sprache wie zu der aus einem Kinderbuch werden. Sackerl, Häferl, Heisl,…
  2. Der Umgang miteinander. Ich habe schon immer das Gefühl gehabt, dass der Umgang miteinander immer etwas lockerer und nicht ganz so steif ist, wie in der deutschen Kultur. Natürlich kann ich diesen Punkt nur aus meiner Sicht so bewerten und wichtig zu erwähnen ist vielleicht auch, dass das Dorf meiner Großeltern wirklich kein erwähnenswerter großer Fleck auf der Erde ist und man Dor und Stadt natürlich schlecht miteinander vergleichen kann. Trotzdem herrscht dort eine größere Gastfreundschaft, wie ich finde. Es wird weniger gesiezt und man wird eher in eine Runde aufgenommen bzw. schneller Anschluss.
  3. Pünktlichkeit. Vielleicht ist es auch nur ein Familienphänomen, aber mir ist aufgefallen, dass man sich in  Österreich bei abgemachten Uhrzeiten nicht ganz sicher sein kann. Wenn es heißt, wir treffen uns um diese Uhrzeit unten im Ort, kann das von jedem selber interpretiert und ausgelegt werden. Deshalb kann es gut sein, dass sich alles gerne alles um eine halbe Stunde verschiebt, aber danach dann trotzdem seelenruhig ohne Eile alles weitere angegangen wird.

Wie gesagt, diese drei Punkte sind nur ein paar der Unterschiede, die alle jedoch aus meiner Perspektive geschrieben worden sind und natürlich von jedem anderen, anders wahrgenommen werden können.

Habt ihr Bekannte aus einer anderen Kultur? Oder gibt es grundlegende kulturelle Unterschiede, die euch im Urlaub mal aufgefallen sind?

Greta

 

 


Eine Antwort zu “3.Blogbeitrag (Greta) Österreich- Deutschland”

  1. Liebe Greta, danke dass du uns einen Einblick in deine Auffassung der Kultur Österreichs gibst, ich bekam sogar etwas Urlaubsfeeling!
    Ich war länger nicht mehr in Österreich aber vor allem den Punkt mit den verniedlichenden Wörter/Redewendungen würde ich genau so unterschreiben. Natürlich gibt es im deutschen auch „süße“ Dialekte, doch an „Betthupferl“ kommt wirklich nichts ran. Ebenso das Miteinander, mein Vater kommt aus Italien und nachdem ich das Miteinander dort mitbekam fiel mir nochmal besonders auf wie unfassbar versteifft die Deutschen sind. Ich finde das ist auch ein Aspekt, der einem auch immer wieder im Urlaub auffällt: egal ob es die morgendliche Reservierung der Sonnenliege ist oder das warten vor Öffnung der Restaurants ist: die Deutschen erfüllen doch erschreckend oft den ganzen Klischees, was ja in deinem Blogbeitrag auch wieder auffällig war!

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