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Inklusion im Kontext der Schule

Aufgabe:  Aus welchen Gründen ist Inklusion im Kontext der Schule besonders umstritten und wie positionieren Sie sich hierzu?

 

„Umstritten“ ist Inklusion meiner Meinung nach gar nicht so sehr. Der Begriff Inklusion ist im Kontext der Schule relativ klar bestimmt und heißt, dass alle Kinder, ob mit oder ohne Behinderung, das Recht haben auf eine „gewöhnliche“ Schule zu gehen und unabhängig von ihrer Behinderung den gleichen Unterricht genießen sollen wie Kinder ohne Behinderung. Ich finde jedoch, dass Inklusion einige problematische Aspekte beinhaltet. Zunächst wäre da das Problem, dass ein großer Teil der Lehrkräfte an Regelschulen gar nicht dafür ausgebildet wurde Kinder mit Förderbedarf adäquat zu betreuen. Desweiteren fehlen auch die finanziellen Mittel im Bildungssektor um solch eine Inklusion gut zu verwirklichen. Was vielleicht noch zu klären wäre, bezüglich des Begriffs Inklusion: Zielt Inklusion darauf ab auch Kinder mit geistiger Behinderung gemeinsam mit denen ohne geistiger Behinderung zu unterrichten? Diese Frage führt mich nun zu meiner eigenen Meinung zum Thema Inklusion.

Ich befürworte Inklusion im Kontext der Schule bis zu einem bestimmten Grad: Kinder, die sich lediglich durch Hautfarbe, Herkunft, körperlicher Verfassung (körperlicher Beeinträchtigung) und ähnlichen Dingen unterscheiden, können meiner Meinung nach gut und gerne gleich unterrichtet werden. Ich denke, dass es nur Vorteile bringen würde in diesem Fall Inklusiven Unterricht zu betreiben – hier sehe ich nur geringe Barrieren (Lehrkräfte sollten vielleicht weiter im Umgang mit solch einer Heterogenität geschult werden um einen adäquat inklusiven Unterricht bieten zu können).

Ganz anders denke ich jedoch bei Kindern, die sich in ihren kognitiven Fähigkeiten unterscheiden. Damit meine ich, dass es Kinder mit geistiger Behinderung gibt und welche ohne. Es gibt auch Kinder, die einfach nur weniger schnell lernen als andere. Ich weiß, die gemütliche und meist verbreitete Meinung wäre jetzt zu sagen, dass doch gleiches Recht für alle gelten soll und jeder eine Chance haben sollte „normalen“ Unterricht zu genießen. Und ja, diese „Chance“ darf auch ruhig jeder haben, aber ich frage mich: Macht es überhaupt Sinn Kinder mit unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten zusammen zu Unterrichten?

Dies könnte man von unterschiedlichen Perspektiven betrachten, Stichwort: Unterschiede in der Lerngeschwindigkeit als Chance und Förderung.

Andererseits sehe ich doch eher das Problem in der Tatsache, dass man versuchen müsste ein einheitliches Unterrichts-/Lerntempo vorzugeben. Ich meine damit Folgendes: Geben die schnellen Schüler das Tempo an, kann es passieren, dass weniger schnelle Schüler das Tempo nicht halten können. Geben die weniger schnellen Schüler das Tempo vor, kann es passieren, dass die schnellen Schüler sich unterfordert fühlen und deren Potential nicht optimal genutzt wird / werden kann.

Knifflige Angelegenheit. Ich verbleibe mit geteilter Meinung.

1 Kommentar

  1. Karoline

    Hallo Marcel,

    Deine Thesen zum Thema Inklusion finde ich sehr interessant und was den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne körperliche Behinderung anbelangt, stimme ich Dir zu.
    Beim Thema geistige Behinderung habe ich einige Ergänzungen:
    Bedeutet eine geistige Behinderung wirklich gleich eine langsamere Lerngeschwindigkeit?
    Können wir nicht auch bei nicht behinderten Kindern zum Teil große Unterschiede in der Lerngeschwindigkeit feststellen? Wo wollen wir denn dann die Grezen ziehen?
    Außerdem hast Du doch selbst gezeigt, dass Inklusion eben doch umstritten ist: Wer ist von der Inklusion „inkludiert“ und wer nicht? Welche Vor-und Nachteile hat ein solches Konzept? Wo sind seine Grenzen?

    Kinder mit Behinderung können in Gemeinschaft mit nicht Behinderten deutlich besser lernen, als wenn sie unter sich sind. Und für die nicht behinderten Kinder bedeutet ein inklusiver Unterricht meiner Meinung nach einen großen Zugewinn an sozialen Kompetenzen.

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