Aufgabe: Finden Sie ein Lehrwerk für Ihre studierte Schulform (ein Deutschlehrwerk ist am besten; Sie können aber jedes Werk nehmen, solange es NICHT für ein Fremdsprachenfach ist!). Finden Sie eine Übung oder Aufgabe, die eine andere Sprache als Deutsch einbezieht. Analysieren Sie die Übung anhand der Punkte, die in der Vorlesung diskutiert wurden. Geben Sie dann die genaue Quellenangabe an, beschreiben Sie kurz die Übung oder Einheit, und reflektieren Sie diese kritisch.
Eines vorweg: Ich hatte, so wie viele andere, große Schwierigkeiten damit entsprechende Aufgaben zu finden. Wenn man nicht grade in der glücklichen Lage ist Geschwister im Schulalter zu haben, ist das sehr schwierig kann ich mir vorstellen. Und selbst mit Geschwistern ist das so, dass solche Aufgaben in aktuellen Schulbüchern sehr selten zu sein scheinen. Nun aber zur Aufgabe:
Ich habe mich für eine Aufgabe aus dem Buch „Politik & Co. Politik-Wirtschaft für das Gymnasium“ für die achte Klasse an Gymnasien in Niedersachsen entschieden (aus dem CC. Buchner Verlag). Die Aufgabe ist zu finden auf Seite 165:
Das war so ziemlich die einzige Aufgabe, die ich gefunden habe, wo tatsächlich mal eine andere Sprache als die deutsche benutzt wurde.
In der Aufgabe geht es darum, dass man für ein kommerzielles Projekt ein geeignetes Marketinginstrument finden soll, aus den vieren die auf der Grafik angegeben sind. Daraus soll man dann eine Maßnahme für das Projekt entwickeln. Die Mehrsprachlichkeit in dieser Aufgabe sehe ich in den Namen der jeweiligen Instrumente in der Grafik und auch hier und da in den Beschreibungen der Instrumente. Nun also die kritische Auseinandersetzung damit:
So wie ich es der Aufgabenstellung entnehme (der Aufgabenstellung für diesen Blogbeitrag) sollten wir überprüfen, in wie fern die Fremdsprache, die in der Aufgabe auftaucht, dazu beiträgt, dass diese Sprache aktiv im Unterricht besprochen wird und eventuell sogar ein wenig kultureller Hintergrund dementsprechend diskutiert wird. Ich denke, dass wenn diese Aufgabe den Kindern im Unterricht gestellt wird, werden die englischen Begriffe mit großer Sicherheit, wenn auch nur kurz, angesprochen und vielleicht noch einmal erklärt. Ob dies zu einer Förderung einer Mehrsprachlichkeit bei den Schülern führt? Eher nicht; und wenn dann auch nur äußerst geringfügig. Kinder, die die Worte vielleicht vorher noch nicht kannten, haben diese dann mit Sicherheit neu gelernt und in ihren Wortschatz eingebunden. Kinder, die die Worte schon kannten, haben diese Worte in einem neuen Kontext kennenlernen dürfen und sich somit weitere Verwendungsfelder erschlossen. Darüber hinaus aber, sehe ich hier keinen all zu großen Beitrag zur allgemeinen Mehrsprachlichkeit bei den Schülern. Aber warum sollte dies auch einen Beitrag liefern? Ich würde es ehrlich gesagt sogar eher unpassend finden den Kindern, neben den ohnehin schon anspruchsvollen Inhalten, einen Exkurs in andere Sprachen abzuverlangen. Dies ist eine Aufgabe aus einem Politik-Wirtschaft Buch, hier sind andere Sprachen – zumindest im Zusammenhang mit dem Thema, auf das die Aufgabe abzielt – nicht das Hauptaugenmerk oder das Thema. Um das ganze nun noch einmal auf den Punkt zu bringen: Diese Aufgabe fördert die Mehrsprachlichkeit der Schüler nur geringfügig, aber meiner Meinung nach ist das auch in Ordnung so, da es sich hier um eine Aufgabe aus dem Politik-Wirtschaft Unterricht handelt und nicht aus einem Sprachunterricht.
Noch ein letztes kurzes Statement: Ich verstehe, dass es in heutigen Zeiten viel Sinn macht, den Kindern, unabhängig vom Schulfach, das ein oder andere Wort in einer Fremdsprache zu erklären und beizubringen, jedoch bin ich nicht der Meinung, dass dies eine all zu große Gewichtung im Unterricht haben sollte. Schließlich geht es ja um, in diesem Fall, Politik und Wirtschaft und nicht notwendigerweise um Englisch.