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Vorurteile bei SuS

Wie entstehen in didaktischen Prozessen kulturelle und religiöse Zuschreibungen und wie lassen sie sich reduzieren?

 

Zunächst einmal würde ich sagen, dass Vorurteile über Kulturen und Religionen meistens weniger in „didaktischen Prozessen“, sondern eher durch Freunde, Familie, Fußballverein oder eben durch andere SuS entstehen. Von vielen Seiten bekommt man bestimmte kennzeichnende Eigenschaften über Menschen, die nicht so sind, wie man selbst, beigebracht. Das ist so, weil Menschen gerne pauschalisieren und gerne nur in bequemen Mustern denken. Ausnahmen werden zur Regel gemacht und werden als Vorurteile bezeichnet und bspw. von einigen Eltern, Freunden oder sogar den Medien verbreitet.

Um dem entgegenzuwirken sollte man den SuS einfach erklären, dass Vorurteile zu großem Teil ausgedacht und einfach schlichtweg falsch sind. Am besten beginnt man damit dieses „Vorurteils-Denken“ ad absurdum zu führen, zu erklären wie es entsteht, warum es entsteht und was dahinter steckt. Dann könnte man einfach Gegenbeispiele aufzeigen, um dies zu unterstützen.

Religiöse Diversität in der Schule

Wie kann sich religiöse Diversität in der Schule positiv abbilden ohne in „religiöses Othering“ zu verfallen?

 

Meiner Meinung nach kann dieses „religiöse Othering“ in der Schule nur entstehen, wenn dem Thema Religion und die Vielfalt der Religionen zu wenig Beachtung geschenkt wird. Damit meine ich, dass es wichtig ist in der Schule den SuS sehr früh deutlich zu machen, dass es erstmal keine Unterschiede in der Wertigkeit der Religionen gibt. Es gibt keine bessere oder schlechtere Religion. Außerdem ist es wichtig Unterschiede klar zu zeigen, aber vor allem auf die Gemeinsamkeiten heraus zu stellen, um einem „religiösen Othering“ vorzubeugen. Am besten wäre es meiner Meinung nach, wenn man die Schüler beispielsweise kleine Präsentationen anfertigen lässt. In den Präsentationen werden die Religionen vorgestellt und die vortragenden Gruppen sollten bunt gemischt sein, was die Religion der jeweiligen Schüler angeht. Egal welcher Religion man angehört und egal welche Religion man vorstellen soll, jeder Schüler soll sich mit einer für ihn unter Umständen fremden Religion objektiv beschäftigen. Das wären so ein paar Ideen meinerseits. Der Schlüssel liegt – um es noch einmal auf den Punkt zu bringen –  einfach darin die Schüler möglichst früh mit Religionen zu konfrontieren und ihnen einfach die Angst vor dem Fremden, die wohl aus Unwissen entsteht, zu nehmen, indem man ihnen einfach die Religionen dieser Welt näher bringt.

Gender-Neutralität bei Aufgaben in Schulbüchern

Da es mir leider an passenden Lehrwerken mangelt bzw. ich nur über welche verfüge, die bereits eine gewisse Gender-Neutralität in ihren Aufgaben habe, werde ich versuchen die Aufgabe von einem allgemeinen Standpunkt aus zu betrachten.

Ich kann mich selbst noch gut erinnern, dass man in der Grundschule oft mit Aufgaben zu tun hatte, die oft auf die Interessen des einen oder des anderen Geschlechtes abzielten. Egal um welchen Bereich es sich handelte, man hat bspw. entweder irgendetwas mit Autos, Fußbällen und ähnlichem, oder mit Tieren, Puppen und solchen Dingen in den Aufgaben als Beispiel (zB. in einer Matheaufgabe in der die Grundrechenarten geübt werden sollen) gehabt. Ich muss sagen, einerseits unterstellt einem die Aufgabenstellung (also die, die ich gerade hier bearbeite) schon dreist, dass man eben so verkopft-stereotypisch denkt, wie wohl ein großer Teil der Menschen es tut. Um der Lösung der Aufgabe willen, werde ich mal so tun, als würde ich genau so denken und dem nach würde man wohl, so wie man es von einem erwartet, denken, dass Aufgaben mit Autos und Fußbällen eher die Jungen und die Aufgaben mit Tieren und Puppen eher die Mädchen ansprechen.

Um so etwas zu vermeiden, wäre es eventuell sinnvoll „gender-neutrale“ Aufgaben für die Lehrbücher zu wählen, um einem möglichen Desinteresse der Schüler für die Aufgabe durch „Gender-Implikation“ (?) entgegen zu wirken. Dies wird wahrscheinlich nicht immer realisierbar sein, was ich persönlich nicht besonders tragisch finde, weil es meiner Meinung nach viel tragischer wäre, wenn man, weil man ja alles „gender-neutral“ halten möchte, Aufgabenstellungen total ins Lächerliche zieht und ganz absurd formuliert nur um sie möglichst neutral zu halten. Ich glaube das würde niemandem helfen einen Zugang zu der Aufgabe zu finden.

Inklusion im Deutschunterricht

Wie kann ein gemeinsamer Deutschunterricht gelingen, an dem auch Kinder und Jugendliche mit begrenztem Zugang zur Schriftsprache teilnehmen?

Selbstverständlich sollte man den Deutschunterricht, wenn es Kinder gibt die nur begrenzten Zugang zur Schriftsprache haben, nicht auf schriftsprachliche Medien fokussieren. Alternativ bietet es sich an auf andere Medien wie zB. Hörspiele, Filme und vielleicht so etwas wie „Sprachspiele“ im Unterricht zu verwenden. Meines Erachtens nach tut sich hier jedoch ein Problem auf: Zum lernen einer Sprache bzw. zum vollständigen beherrschen und meistern einer Sprache gehört meines Erachtens nach auch zu lernen wie man schreibt und ließt. Das heißt, für mich, ist die Schriftsprache fester Bestandteil der Sprache und sollte nicht einfach ausgelassen werden. Da jedoch, die Kinder, wie in der Aufgabenstellung beschrieben, einen schweren Zugang zu eben dieser Schriftsprache haben, stellt es sich für mich als äußerst schwierig heraus, ihnen die Schriftsprache beizubringen. Ich muss auch sagen, ich finde die Aufgabenstellung nicht ganz eindeutig formuliert. Soll ich nun eine Art Unterrichtskonzept entwerfen, in dem ich, weil ich Kinder in der Klasse habe, die nicht schreiben können, nur Medien verwende, die nichts mit Schriftsprache zu tun haben? Oder soll ich erklären, wie ich einem Kind, welches einen eher schwierigen Zugang zu Schriftsprache hat, jene näher bringen könnte?

Zusammenfassend ist meine Meinung folgendes: Man kann den Unterricht so gestalten, dass diese Kinder einen großen Teil der Inhalte auch via audio(-visueller) Medien verstehen. Jedoch kommt man ab einem gewissen Punkt (und sollte man auch nicht) um die Schriftsprache einer Sprache herum und muss auch diese irgendwie lernen/vermitteln. Wie man diese, Kindern, die eben einen schwierigen Zugang hierzu haben, vermittelt, ist eine andere Frage.

Inklusion im Kontext der Schule

Aufgabe:  Aus welchen Gründen ist Inklusion im Kontext der Schule besonders umstritten und wie positionieren Sie sich hierzu?

 

„Umstritten“ ist Inklusion meiner Meinung nach gar nicht so sehr. Der Begriff Inklusion ist im Kontext der Schule relativ klar bestimmt und heißt, dass alle Kinder, ob mit oder ohne Behinderung, das Recht haben auf eine „gewöhnliche“ Schule zu gehen und unabhängig von ihrer Behinderung den gleichen Unterricht genießen sollen wie Kinder ohne Behinderung. Ich finde jedoch, dass Inklusion einige problematische Aspekte beinhaltet. Zunächst wäre da das Problem, dass ein großer Teil der Lehrkräfte an Regelschulen gar nicht dafür ausgebildet wurde Kinder mit Förderbedarf adäquat zu betreuen. Desweiteren fehlen auch die finanziellen Mittel im Bildungssektor um solch eine Inklusion gut zu verwirklichen. Was vielleicht noch zu klären wäre, bezüglich des Begriffs Inklusion: Zielt Inklusion darauf ab auch Kinder mit geistiger Behinderung gemeinsam mit denen ohne geistiger Behinderung zu unterrichten? Diese Frage führt mich nun zu meiner eigenen Meinung zum Thema Inklusion.

Ich befürworte Inklusion im Kontext der Schule bis zu einem bestimmten Grad: Kinder, die sich lediglich durch Hautfarbe, Herkunft, körperlicher Verfassung (körperlicher Beeinträchtigung) und ähnlichen Dingen unterscheiden, können meiner Meinung nach gut und gerne gleich unterrichtet werden. Ich denke, dass es nur Vorteile bringen würde in diesem Fall Inklusiven Unterricht zu betreiben – hier sehe ich nur geringe Barrieren (Lehrkräfte sollten vielleicht weiter im Umgang mit solch einer Heterogenität geschult werden um einen adäquat inklusiven Unterricht bieten zu können).

Ganz anders denke ich jedoch bei Kindern, die sich in ihren kognitiven Fähigkeiten unterscheiden. Damit meine ich, dass es Kinder mit geistiger Behinderung gibt und welche ohne. Es gibt auch Kinder, die einfach nur weniger schnell lernen als andere. Ich weiß, die gemütliche und meist verbreitete Meinung wäre jetzt zu sagen, dass doch gleiches Recht für alle gelten soll und jeder eine Chance haben sollte „normalen“ Unterricht zu genießen. Und ja, diese „Chance“ darf auch ruhig jeder haben, aber ich frage mich: Macht es überhaupt Sinn Kinder mit unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten zusammen zu Unterrichten?

Dies könnte man von unterschiedlichen Perspektiven betrachten, Stichwort: Unterschiede in der Lerngeschwindigkeit als Chance und Förderung.

Andererseits sehe ich doch eher das Problem in der Tatsache, dass man versuchen müsste ein einheitliches Unterrichts-/Lerntempo vorzugeben. Ich meine damit Folgendes: Geben die schnellen Schüler das Tempo an, kann es passieren, dass weniger schnelle Schüler das Tempo nicht halten können. Geben die weniger schnellen Schüler das Tempo vor, kann es passieren, dass die schnellen Schüler sich unterfordert fühlen und deren Potential nicht optimal genutzt wird / werden kann.

Knifflige Angelegenheit. Ich verbleibe mit geteilter Meinung.

Mehrsprachlichkeit im Schulunterricht

Aufgabe: Finden Sie ein Lehrwerk für Ihre studierte Schulform (ein Deutschlehrwerk ist am besten; Sie können aber jedes Werk nehmen, solange es NICHT für ein Fremdsprachenfach ist!). Finden Sie eine Übung oder Aufgabe, die eine andere Sprache als Deutsch einbezieht. Analysieren Sie die Übung anhand der Punkte, die in der Vorlesung diskutiert wurden. Geben Sie dann die genaue Quellenangabe an, beschreiben Sie kurz die Übung oder Einheit, und reflektieren Sie diese kritisch.

Eines vorweg: Ich hatte, so wie viele andere, große Schwierigkeiten damit entsprechende Aufgaben zu finden. Wenn man nicht grade in der glücklichen Lage ist Geschwister im Schulalter zu haben, ist das sehr schwierig kann ich mir vorstellen. Und selbst mit Geschwistern ist das so, dass solche Aufgaben in aktuellen Schulbüchern sehr selten zu sein scheinen. Nun aber zur Aufgabe:

Ich habe mich für eine Aufgabe aus dem Buch „Politik & Co. Politik-Wirtschaft für das Gymnasium“ für die achte Klasse an Gymnasien in Niedersachsen entschieden (aus dem CC. Buchner Verlag). Die Aufgabe ist zu finden auf Seite 165:

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Das war so ziemlich die einzige Aufgabe, die ich gefunden habe, wo tatsächlich mal eine andere Sprache als die deutsche benutzt wurde.

In der Aufgabe geht es darum, dass man für ein kommerzielles Projekt ein geeignetes Marketinginstrument finden soll, aus den vieren die auf der Grafik angegeben sind. Daraus soll man dann eine Maßnahme für das Projekt entwickeln. Die Mehrsprachlichkeit in dieser Aufgabe sehe ich in den Namen der jeweiligen Instrumente in der Grafik und auch hier und da in den Beschreibungen der Instrumente. Nun also die kritische Auseinandersetzung damit:

So wie ich es der Aufgabenstellung entnehme (der Aufgabenstellung für diesen Blogbeitrag) sollten wir überprüfen, in wie fern die Fremdsprache, die in der Aufgabe auftaucht, dazu beiträgt, dass diese Sprache aktiv im Unterricht besprochen wird und eventuell sogar ein wenig kultureller Hintergrund dementsprechend diskutiert wird. Ich denke, dass wenn diese Aufgabe den Kindern im Unterricht gestellt wird, werden die englischen Begriffe mit großer Sicherheit, wenn auch nur kurz, angesprochen und vielleicht noch einmal erklärt. Ob dies zu einer Förderung einer Mehrsprachlichkeit bei den Schülern führt? Eher nicht; und wenn dann auch nur äußerst geringfügig. Kinder, die die Worte vielleicht vorher noch nicht kannten, haben diese dann mit Sicherheit neu gelernt und in ihren Wortschatz eingebunden. Kinder, die die Worte schon kannten, haben diese Worte in einem neuen Kontext kennenlernen dürfen und sich somit weitere Verwendungsfelder erschlossen. Darüber hinaus aber, sehe ich hier keinen all zu großen Beitrag zur allgemeinen Mehrsprachlichkeit bei den Schülern. Aber warum sollte dies auch einen Beitrag liefern? Ich würde es ehrlich gesagt sogar eher unpassend finden den Kindern, neben den ohnehin schon anspruchsvollen Inhalten, einen Exkurs in andere Sprachen abzuverlangen. Dies ist eine Aufgabe aus einem Politik-Wirtschaft Buch, hier sind andere Sprachen – zumindest im Zusammenhang mit dem Thema, auf das die Aufgabe abzielt – nicht das Hauptaugenmerk oder das Thema. Um das ganze nun noch einmal auf den Punkt zu bringen: Diese Aufgabe fördert die Mehrsprachlichkeit der Schüler nur geringfügig, aber meiner Meinung nach ist das auch in Ordnung so, da es sich hier um eine Aufgabe aus dem Politik-Wirtschaft Unterricht handelt und nicht aus einem Sprachunterricht.

Noch ein letztes kurzes Statement: Ich verstehe, dass es in heutigen Zeiten viel Sinn macht, den Kindern, unabhängig vom Schulfach, das ein oder andere Wort in einer Fremdsprache zu erklären und beizubringen, jedoch bin ich nicht der Meinung, dass dies eine all zu große Gewichtung im Unterricht haben sollte. Schließlich geht es ja um, in diesem Fall, Politik und Wirtschaft und nicht notwendigerweise um Englisch.