Vielfaltsensibles Lernen an außerschulischen Lernorten

Die zehnte Ringvorlesung, gehalten von Prof. Dr. Baar, thematisierte, wie aus dem Titel zu entnehmen ist, das „Vielfaltsensibles Lernen an außerschulischen Lernorten“ und dem entsprechenden Einfluss auf die Lernprozesse von SuS.

Anhand folgender Fragen soll dieser Beitrag aufgebaut werden.

  1. Erläutern Sie gängige, in der Vorlesung thematisierte Begründungstheorien für das Lernen an außerschulischen Lernorten auf und setzen Sie diese in ein Verhältnis zum Themenkomplex „Umgang mit Diversität“ im schulischen Kontext.

Im Allgemeinen lässt sich über den Einbezug von Erfahrungs- und Lebenswelten der SuS sagen, dass diese sich am sehr gut mit Lerninhalten verknüpfen lassen und wenn es einen solchen handlungsorientierten Zugang gibt, sollte dieser genutzt werden. Natürlich ist die zusätzliche Motivation der Kinder, welche durch die Abwechslung der Ausflüge in Museen, Wälder oder ähnlichem, ein zusätzliches Argument für die Nutzung vom Lernen an außerschulischen Orten. Ich möchte gerne noch auf die folgenden Beiden Begründungstheorien eingehen, zum einen auf die Bildungstheorie und zum anderen auf die Sozialisationstheorie. Die Bildungsbegründungstheorie bezieht sich auf das Interesse der Schülerinnen und Schüler an einem bestimmten Ort, weshalb dieses für die Wahl eines Lernortes miteinbezogen und beachtet werden soll. In der Sozialisationsbegründungstheorie wird über die Gleichberechtigung für den Zugang aller Kinder an einen Ort argumentiert, in Unabhängigkeit zu ihrer sozialen Herkunft.

2. Erinnern Sie eigene Erfahrungen (in Praktika, in der eigenen Schulzeit) mit dem Lernen am außerschulischen Lernort und reflektieren Sie respektive, inwieweit diese Lehr- bzw. Lerngänge, Erkundungen oder Exkursionen dem Paradigma der Vielfaltsensibilität entsprochen haben.

In meinem im letzten Sommer absolvierten Orientierungspraktikum, habe ich leider keine Exkursion miterleben dürfen. Allerdings erinnere ich mich gerne an Ausflüge meiner eigenen Grundschulzeit zurück. Im Rahmen des Themas „Die Mühle“ wurde ein Schulausflug in ein Museum und anschließend auch in eine Mühle veranstaltet, um auch die vergangene Nutzung nachvollziehen zu können. Auch heute habe ich noch sehr positive Erinnerungen an dieses Erlebnis, weswegen ich dieses Ereignis als sehr erfolgreich reflektiere.

3. Der Forschungsstand zum Lernen an außerschulischen Lernorten ist bislang unbefriedigend. Entwerfen Sie ein Forschungsdesign, das geeignet ist, den Kompetenzerwerb beim Lernen am außerschulischen Lernort in einem der von Ihnen studierten Unterrichtsfächern zu eruieren. Berücksichtigen Sie dabei, dass das Forschungsdesign mindestens zwei frei wählbare Differenzkategorien berücksichtigt.

Um den Lernerfolg von außerschulischem Lernen auf Kinder gut erforschen zu können und daraus Erkenntnisse ziehen zu können, bietet es sich an mehrere Klassen mit ähnlichen Voraussetzungen, beispielsweise vier Parallelklassen, miteinander zu vergleichen. Hierzu könnten zwei Klassen überwiegend dem Mittel des außerschulischen Lernens arbeiten, während die anderen beiden Klassen theoriebezogener Arbeiten würden. Über einige Interviews mit Kindergruppen aus unterschiedlichen Klassen und dem Vergleich ihrer Aussagen können bereits erste Schlüsse gezogen werden.

Ein Gedanke zu „Vielfaltsensibles Lernen an außerschulischen Lernorten“

  1. Hallo David,

    vielen Dank für deinen Beitrag, den ich mir mit großem Interesse durchgelesen habe. Ich finde, du hast die zwei Begründungstheorien kurz und präzise auf den Punkt gebracht. Ich bin auch der Meinung, dass Ausflüge in außerschulische Orte eine wichtige Rolle spielen. Die SuS werden dadurch in eine Umgebung gebracht in dem sie Unterricht auf erfahrungsbasierten Kontext erleben. Der Lerninhalt erhält dadurch eine subjektive Bedeutsamkeit und SuS werden, wie du erwähnt hast, motiviert. Diese Motivation kann zu einer langfristigen Erinnerung führen. Ich kann mich beispielsweise sehr gut an einige Ausflüge aus meiner eigenen Grundschulzeit erinnern.
    In meinem Praktikum konnte ich ebenfalls in den sechs Wochen keine Exkursion erleben. Deinen positiven Erfahrungen aus der Grundschulzeit kann ich mich nur anschließen, da unsere Klassenlehrerin damals viel Wert auf Ausflüge, passend zum Inhalt des Unterrichts oder allgemeine Orte, die man kennenlernen sollte, legte. Wir haben beispielsweise eine Exkursion in die Bücherei der Stadt unternommen. Den SuS wurde beigebracht, wie man Bücher sucht, mit ihnen umgeht und wie man sie ausleihen kann. Jedes Kind hat dann am Ende der Führung eine Bibliothekskarte erhalten und man durfte sich eine Zeit lang noch alleine mit den Büchern beschäftigen. Dies hat sich als eine sehr positive Erfahrung ergeben, da ich persönlich und einige Mitschüler, nach dieser Exkursion, gerne in die Bibliothek gingen, um Bücher zu lesen und auszuleihen.
    Deine Idee bezüglich des Forschungsprojektes finde ich sehr aufschlussreich und würde mich sehr für die Ergebnisse, die dabei herauskommen, interessieren. Dabei wäre es meiner Meinung auch noch gut die verschiedenen positiven und negativen erlebten Erfahrungen der LehrerInnen gemeinsam zu diskutieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert