Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in der Schule
Kurzfilme „The Light“ und „In a Heartbeat“
Beide Kurzfilme, The Light und In a Heartbeat, thematisieren zentrale Aspekte des schulischen Alltags und der emotionalen Entwicklung Jugendlicher. Gemeinsamer Handlungsort ist die Schule. Die Protagonisten beider Filme sind Schüler, deren Erfahrungen exemplarisch für die Herausforderungen der Adoleszenz stehen. In In a Heartbeat wird die erste gleichgeschlechtliche Verliebtheit sensibel inszeniert und verweist auf Themen wie Identitätsfindung und Akzeptanz innerhalb eines schulischen Umfelds. The Light behandelt, je nach Version, Themen wie Mobbing, soziale Ausgrenzung oder emotionale Dunkelheit, die durch Empathie und Unterstützung überwunden werden. Beide Filme transportieren eine klare Botschaft, sie fordern Mut, Toleranz und Mitgefühl.
Möglichkeiten der Lehrkräfte für ein inklusives Miteinander
Lehrkräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung eines sicheren Lernraums, der die individuelle Entwicklung von Geschlechtlichkeit und Sexualität ermöglicht. Ein solcher Raum zeichnet sich durch eine diskriminierungsfreie, wertschätzende und inklusive Atmosphäre aus, in der Vielfalt als Normalität verstanden wird. Die Verankerung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Unterricht sowie der Einsatz geschlechtersensibler Sprache fördern die Sichtbarkeit und Anerkennung unterschiedlicher Identitäten. Zudem stärkt eine klare pädagogische Haltung gegen Ausgrenzung das Vertrauen der Schülerinnen und ermöglicht ein unterstützendes soziales Klima (Hartmann 2015: 36ff.). Durch die Kooperation mit außerschulischen Fachstellen und das Angebot niedrigschwelliger Beratungsstrukturen kann die Schule als Schutzraum fungieren. So leisten Lehrkräfte einen wichtigen Beitrag zur psychosozialen Entwicklung und zur Chancengleichheit aller Schülerinnen im Bildungskontext (Siemoneit 2021: 64ff.)
Kommunikation und Akzeptanz im Lehrkräfteteam
Cis- und heterosexuell lebende Lehrkräfte tragen eine zentrale Mitverantwortung für die Schaffung eines diskriminierungsfreien und sicheren Arbeitsumfelds für queer lebende Kolleg*innen. Durch eine reflektierte Haltung gegenüber sich selbst sowie durch sichtbare Solidarität, etwa in Form von Allyship, dem Eintreten gegen queerfeindliche Äußerungen oder der Unterstützung queersensibler Schulentwicklungsprozesse, kann aktiv zu einer inklusiven Schulkultur beigetragen werden. Die Förderung eines kollegialen Klimas, das von Respekt, Vertraulichkeit und Anerkennung von Vielfalt geprägt ist, stärkt nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die berufliche Handlungsfähigkeit queerer Lehrpersonen. Eine diskriminierungskritische Schulentwicklung ist dabei nicht allein Aufgabe queerer Kolleginnen, sondern bedarf der gemeinsamen Verantwortung aller im Kollegium (Siemoneit 2021: 183ff.).
Literaturquellen:
Siemoneit, J.K.M. (2021). Schule und Sexualität, Bielefeld: transcript Verlag
Hartmann, J. (2015). Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Kontext von Schule und Hochschule. Verfügbar unter: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839429617-002/pdf?licenseType=restricted [Letzter Zugriff 13.06.25]
