Schüler und Schülerinnen erbringen in den jeweiligen Fächern unterschiedliche Leistungen, lernen unterschiedlich viel bzw. schnell und haben außerdem verschiedene Interessen. Diese Unterschiede vergrößern sich automatisch bei gleichen Unterrichtsfächern, stützt der bekannte Matthäus-Effekt. Die TIMSS/PISA-E – Studie kam zum Entschluss, dass Schüler bessere Ergebnisse in den Fächern Physik und Chemie erreichen als Schülerinnen. Es ist kein Naturgesetz, dass Schüler besser in Physik sind als Schülerinnen. Statistisch gesehen ist dies dennoch der Fall. Zu den Ursachen gehören unter anderem das sogenannte „Zwei-Drittel-Aufmerkamkeitgesetz, welches besagt, dass Schüler zwei drittel der Aufmerksamkeit in Physik bekämen. Außerdem finden laut der IPN-Interessenstudie Schüler und Schülerinnen unterschiedliche Kontexte interessant. Während die Mädchen sich z.B. für erstaunliche Phänomene oder für den menschlichen Körper interessieren, finden die Jungen eher die technischen Bereiche interessant.
Eine wichtige Rolle spielt auch die Lernumgebung. Leistungsstarke Schüler bzw. Schüler mit selber Interesse arbeiten lieber in homogenen Gruppen, um sich gegenseitig zu fördern. Heterogene Gruppen sind vor allem ein Vorteil für Schüler mit schwächeren Leistungen.
In meiner Schulzeit fand ich Gruppen- bzw. Partnerarbeiten am wirkungsvollsten, da man so über verschiedene Ergebnisse diskutieren konnte sowie aus den verschiedenen Ideen lernen konnte. So konnte jeder etwas neues mitnehmen.
Mein Unterricht im Fach Politik:
Ich teile die Schüler in vier Gruppen auf. Jede Gruppe bekommt jeweils einen unterschiedlichen Text. Jeder Schüler aus den jeweiligen Gruppen liest sich diesen Text aufmerksam durch und fasst das Wichtigste kurz und sachlich zusammen. Dann werden die Ergebnisse zusammengetragen. Anschließend überlegt sich jede Gruppe eine Diskussionsthese. Diese Ergebnisse werden vorne an der Tafel kurz vorgetragen und aufgeschrieben. Die Gruppen bekommen am Ende jeweils eine Diskussionsthese einer anderen Gruppe zugeteilt, um unter der Gruppe über die These zu diskutieren. So werden die Schüler in den unterschiedlichen Themen aktiver.