3. Eine Gefahr begegnungspädagogischer Konzepte ist das „Othering“. Was genau sind die Probleme, und wie werden sie didaktisch erzeugt? Erläutern Sie an einem Beispiel, vorzugsweise aus Ihrer eigenen Schulerfahrung.

Als Othering bezeichnet man eine Situation von einem „Wir-Gefühl“, welches durch ein gemeinsamen Ziel entsteht, dass nicht zu der „Wir“-Gruppe gehört. Hier werden Personen bestimmten Gruppen zugeordnet, wodurch eine Abgrenzung entstehen kann.

Nimmt man Themen in der Schule durch, z.B. in Religion, durch die bestimmte andere Glaubensgruppen „abgegrenzt“ werden, kann dies nicht nur positive Effekte wie Verständnis, sondern auch negative Effekte zur Folge haben – die Abgrenzung verschiedener Glaubensgruppen.

Ich selbst war die ersten Jahre der Mittelstufe auf der KGS Waldschule Schwanewede. Damals wurde der Unterricht in Fächern wie Kunst, Musik, Sport, Textil etc. im sogenannten IB-Unterricht durchgeführt. Dort hatten dann die Schüler der Haupt- und Realschule mit den Gymnasiasten zusammen Unterricht. Im Laufe meiner ersten Jahre, wurde eine neue Klasse gegründet, mit behinderten Kindern (keine gemischte Klasse), die in der Mehrzahl vor allem geistig eingeschränkt waren (z.B. durch das Down-Syndrom). Wir wurden über dies zwar aufgeklärt, jedoch wurde diese Klasse als einzige Gruppe nicht in im IB-Unterricht beteiligt.  Daher entstand immer eine Abneigung gegen diese Kinder und sie wurden zum Teil, gerade von den jüngeren Kindern, gemobbt.

Diese neue Erfahrung wurde damals nicht gut koordiniert von den Lehrern,  man hätte von Anfang an heran geführt werden müssen, dass dies normale Menschen sind, die genauso mit uns unterrichtet werden können.