Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

  1. In der vergangenen Vorlesung wurde den Studierenden das Prinzip des individualisierten Unterrichts und dessen Vor- und Nachteile im Vergleich zum dominierenden Frontalunterricht vorgestellt. Die Individualisierung des Unterrichts ist eine relativ neue Methode, den Lehrstoff an die an die Schüler*innen zu vermitteln, indem dieser an den Einzelnen angepasst wird, Stärken fördert und Schwächen ausmerzt. In der Vorlesung kristallisierte sich auch heraus, dass im direkten Vergleich der individualisierte Unterricht sich erheblich mehr als Lehrmethode eignet, um das Leistungsniveau der Klassen relativ gleichmäßig zu halten. Es ist jedoch zu kritisieren, dass dies nicht immer umsetzbar ist, da das allgemeine Schulsystem nicht darauf ausgelegt ist, Schüler*innen individuell zu fördern. Individuelle Förderung bedeutet nämlich die Investition von Zeit, Organisation und Geld, welches nicht ausreichend bereitgestellt wird. Meiner Ansicht nach muss das Modell des individualisierten Unterrichts noch weiter ausgebaut und besser organisiert werden, um damit die Schulen in Deutschland vollständig ausstatten zu können, denn als ausgebautes Modell würde die Individualisierung des Unterrichts die deutschen Schulen revolutionieren und für ein hohes, allgemeines Leistungsniveau sorgen. Dies ist nämlich das Ziel aller Beteiligten.
  2. Die Individualisierung des Unterrichts bringt, wie zuvor erwähnt, auch Herausforderungen mit sich. Die größte Problematik stellt sich im allgemeinen Schulsystem, welches schon seit Jahrhunderten auf Frontalunterricht beruht. Um einen revolutionären Umschwung in der Lehrmethode zu erzielen, muss das neue Modell stark ausgebaut werden und Lehrkräfte müssten sich individuell, vor allem selbst auf diese Herausforderung einstellen. Lehrer*innen dürfen nicht mehr monoton an die Leistungsheterogenität denken, sie sollten versuchen, alle Schüler*innen individuell zu fördern und Stärken sowie Schwächen stark zu differenzieren. Die Anforderungen müssen hoch gestellt werden, wobei die Schüler*innen dabei nicht überfordert werden dürfen. Mit diesen Anforderungen, welche durchaus schwer umzusetzen sind, kann eine Homogenität des Leistungsniveau erfüllt werden. Außerdem ist zu beachten, dass kein*e Schüler*in zu kurz kommen darf, d.h. die Leistungsstarken dürfen sich nicht an die Leistungsschwächeren anpassen, das würde dazu führen, dass Potential aufgrund des Ziels der Homogenität gnadenlos verschwendet wird. Das Mittelmaß und die richtige Methode zum Lehren muss hier gefunden werden, um weiterhin harmonisch ein hohes, allgemeines Leistungsniveau in den Klassen hervorholen zu können.
  3. Im Bezug auf das Praktikum könnten für mich folgende Fragestellungen und Herausforderungen entstehen: Wie schaffe ich es, dass alle Schüler*innen individuell gefördert werden bzw. wie gehe ich überhaupt die Individualisierung an, so, dass sie auch effektiv für alle ist? Wie gehe ich mit einer Klasse um, die starke Leistungsheterogenität aufweist, kümmere ich mich eher um die Leistungsschwächeren oder fördere ich die Leistungsstarken, wie gehe ich also mit der Gerechtigkeitsproblematik um?

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert