Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.

In meiner Schulzeit wurde vor allem vor der Oberstufe verlangt, dass man sich im Fremdsprachenunterricht grammatikalisch korrekt ausdrückt. Diese grammatikalisch korrekte Form wurde hauptsächlich in Klausuren, Testen, Diktaten und Ähnlichem überprüft. Zu dieser Zeit wurde im z.B. Englischunterricht mehr deutsch, als englisch geredet, was sich aber bis zur zehnten Klasse und spätestens in der Oberstufe im Englisch-Leistungskurs änderte. Die Form und Grammatik rückte mehr und mehr während des Klassengesprächs in den Hintergrund, wohingegen bei Diskussionen über aktuelle oder in der Vergangenheit liegende Themenfelder, die Fähigkeit in den Vordergrund rückte, seine Meinung verständlich zu formulieren und allgemein mit Anderen ins Gespräch zu kommen. Jedoch wurden Klausuren weiterhin hauptsächlich im Hinblick auf die Form, Grammatik und Sprache bewertet. Der Inhalt wurde zwar auch bewertet, doch machte nur etwa 30-40% der Note aus.

Es wird deutlich, dass durchgehend ein großer Wert auf die Korrekte Anwendung der Sprache gelegt wurde und weitestgehend die Fähigkeit in ein Gespräch zu kommen sehr spät eine*n „gute*n Fremdsprachenlerner*in“ ausmachte.

 

Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?

Der ideale Englischunterricht der Zukunft sieht Heterogenität nicht als ein Problem an, sondern sieht sie als Chance SuS die englische Sprache über verschiedenste Wege näher und beizubringen.

Somit würde ich einerseits SuS, die eine andere Muttersprache als Deutsch haben, die Möglichkeit geben, ihre „eigene Sprache“ mit der Englischen direkt zu verknüpfen. Vielleicht könnte man dies so gestalten, dass SuS, die zweisprachig aufwuchsen oder für die Deutsch eine Zweitsprache ist, Referate gestalten, in denen sie ihre „eigene Sprache“ vorstellen und Parallelen zwischen ihrer Muttersprache und Englisch (und vielleicht sogar auch noch Deutsch) suchen und darstellen. Des Weiteren halte ich es für wichtig, dass Englischlehrer, genauso wie eigentlich jeder Lehrer jedes anderen Faches, regelmäßig an Schulungen und Weiterbildungen teilnimmt, um einerseits dafür zu sorgen, dass aktuelle Themen und Erkenntnisse den SuS vermitteln werden und andererseits die Lehrer*innen mit neuen Medien konfrontiert werden und diese dann auch in ihren Unterricht einbauen können. Ebenfalls erachte ich es als sinnvoll, den Englischunterricht durch einen Austausch mit einer anderssprachigen Schule zu fördern. Hierbei ist es meiner Meinung nach nicht notwendig Schulen des sogenanntem „inner circle“ zu wählen, sondern es kann theoretisch jede Schule weltweit, in der Englisch unterrichtet wird für einen Austausch herangezogen werden.

 

Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.

Der Fokus des Englischunterrichts sollte von Anfang auf das Sprechen und das damit verbundene Diskutieren gelegt werden. Die Grammatik und Form sollte weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts bleiben, jedoch sollte das Fehlermachen als ein förderlicher Prozess angesehen werden, den es zu akzeptieren gilt. Meiner Meinung nach sollte man so früh wie möglich den Englischunterricht auf Englisch führen. Bei Fragen der SuS können dann natürlich die Lehrer*innen auf die deutsche Sprache wechseln. Die Heterogenität der SuS, auch hinsichtlich ihrer Muttersprache sollte sich zu Nutze gemacht werden und den Unterricht fördern. Fortbildungen für Lehrer*innen sollten auf die Nutzung neuer digitaler Medien, sowie den aktuellen Änderungen des spezifischen Faches spezialisiert werden. Weiterführend sollten Austausche mit SuS anderer Länder zur Grundlage des Fremdsprachenunterrichts werden, da sie das aktive Nutzen einer anderen Sprache fördern.