Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion
SuS sind Menschen, die noch ihren Platz in der Welt finden wollen. Sie müssen meist erst herausfinden wer sie sind, was sie überhaupt interessiert und wohin sie wollen. In dieser Zeit sind wir sehr aufnahmefähig, was das Lernen vereinfacht. Doch in dieser Zeit lernen wir nicht nur, dass der Satz des Pythagoras a²+b²=c² lautet, sondern auch, wie man sich in eine Gesellschaft integriert und auch, was die Gesellschaft von einem erwartet. Doch die Frage, die sich uns hier auch stellen sollte: muss man sich immer so verhalten, wie die Gesellschaft es von Einem verlangt?
Neben der Familie, der Kultur, den Medien und den Freunden*innen vermittelt auch die Schule eine Geschlechter-Rollenzuschreibungen. In der Schule geschieht dies u.a. durch von Lehrern*innen getätigten Aussagen. Vor allem in den MINT-Fächern werden Mädchen durch Lehrkräfte und -mittel benachteiligt. Anders ist es bei den Jungen, die in sprachlichen Fächern benachteiligt werden und die „Männliche Sozialinkompetenz“ (Kaiser 1997, S. 195, zitiert auch 2011, www.schulentwicklung.nrw.de…)) besitzen sollen.
Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..
Aus meiner eigenen Schulzeit erinnere ich mich am besten an eine Sportlehrerin, die grundsätzlich jedem Jungen die Fähigkeit für Sportarten, wie z.B. Fußball, Basketball und Hockey und jedem Mädchen die Beherrschung von Sportarten, wie Ballett, Tanzen, und ähnlichem zu schrieb. Hinsichtlich dessen wurden die Jungen, wenn gerade Fußball gespielt wurde auch besser bewertet und vice versa. Eine Freundin von mir spielte schon seit der Grundschule Fußball. Trotz ihrer im Sportunterricht sehr guten Leistungen im Fußball bekam sie immer nur eine 2. Die Begründung der Lehrerin sei, dass sie einfach nicht die „technische Finesse besäße“. Jungen, die nur selten oder offensichtlich so gut wie gar keinen Fußball spielten und auch nur mittelmäßige und schlechte Leistungen erbringen konnten, bekamen aber trotzdem genauso die Note 2. Mädchen erhielten grundsätzlich eine 3 in den, aus der Sicht der Lehrerin „männlichen“ Sportarten. Genauso verhielt es sich auch beim Tanzen un den „weiblichen“ Sportarten für die Jungen.
Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..
Eine interessante Beobachtungsaufgabe wäre es zu überprüfen, ob Lehrer genderspezifische Zuordnungen tätigen und wie sie diese äußern. Sehr interessant finde ich in diesen Momenten auch die zu beobachtende Reaktion der SuS.
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