RV03 Kognitive Dimensionen von Heterogenität

Filed under: Allgemein — Martina at 11:12 am on Sonntag, Mai 5, 2019  Tagged

1.) Die Heterogenitätsdimensionen Intelligenz und Wissen haben beide einen großen Einfluss auf den Lernerfolg.  Die Intelligenz gilt als Prädikator für den Schulerfolg (Deary, Strand, Smith & Fernandes, 2007) und wurde schon 1905 von Binet und Simon in Intelligenztests genutzt um den Schulerfolg hervorzusagen. Dabei ist die Intelligenz erst ab einem Alter von 4-5 Jahren stabil um Messungen durchzuführen. Diese Stabilität verstärkt sich noch bis zum 9. Lebensjahr und erst ab diesem Alter lässt die Intelligenz eine weitreichende Vorhersage zu. Die Intelligenz selbst ist nicht alleine von genetischen Dispositionen abhängig, sondern wird auch zu gleichen Teilen durch die Umwelt beeinflusst. Eine Studie von Rost und Wild von 1995 zeigt, dass Schule einen großen Einfluss auf die Intelligenz hat.

Neben der Intelligenz hat auch das Vorwissen eine große Bedeutung für den Lernerfolg. Nach einer Studie von 1989, mit 500 Schüler/innen aus verschiedenen Jahrgangsstufen, hat das Vorwissen sogar einen größeren Einfluss auf den Lernerfolg als die Intelligenz. Somit sind beide Faktoren entscheidend für den Lernerfolg und ergänzen sich gegenseitig. Vorwissen oder Intelligenz alleine führen nicht zum Lernerfolg.

Um den Einfluss der beiden Heterogenitätsdimensionen empirisch zu untersuchen, muss man eine möglichst große repräsentative Testgruppe wählen, die sich in vier Gruppen teilen lässt:

  • IQ hoch / Vorwissen hoch
  • IQ hoch/ Vorwissen niedrig
  • IQ niedrig/ Vorwissen hoch
  • IQ niedrig/ Vorwissen niedrig

Nur so lässt sich genau sagen, welcher Faktor einen größeren Einfluss hatte.

 

2.) Ich selbst habe bisher noch keine eigenen Erfahrungen sammeln können im Umgang vom Vorwissen von SuS, aber ich konnte einige Beobachtungen in meinem Orientierungspraktikum machen.

So habe ich in der ersten Klasse beobachtet, dass die SuS zunächst gefragt wurden was sie schon zum Thema wissen bzw. können. Teilweise gab es auch Aufgabenzettel um einige Fähigkeiten zu testen. Ein positives Beispiel im Umgang mit diesem heterogenen Vorwissen konnte ich im Deutschunterricht beobachten, hier hat die Lehrkraft für die unterschiedlich starken SuS unterschiedliche Aufgaben in den Unterricht gebracht, so dass sie entsprechend ihrem Stand arbeiten konnten. Ein negatives Beispiel konnte ich im Mathematikunterricht beobachten, hier hat die Lehrkraft trotz Kenntnis der Heterogenität ihren geplanten Unterricht zum Kennenlernen der Zahlen von 1 bis 10  bei allen SuS gleich durchgeführt. So gab es SuS die immer wieder gefragt haben, wann wir mit „richtigem“ Mathe anfangen oder einige SuS waren deutlich früher mit der Bearbeitung von den Aufgaben fertig und hatten keine richtige Aufgabe mehr und durften zum Beispiel dann ein Bild malen oder sich ruhig in der Spielecke beschäftigen.

 

3.) Durch die Vorlesung hat sich bei mir die Frage gestellt: Wie lässt sich möglichst umfangreich das Vorwissen von SuS ermitteln? Ich denke um mir diese Frage zu beantworten, muss ich zum einem mich mit passender Literatur auseinander setzen und zum anderen Lehrkräfte nach ihren Methoden fragen und wie sie diese selbst beurteilen. Mit dem Wissen über verschiedenste Möglichkeiten, kann man später selbst herausfinden, welche Methoden gut oder weniger gut funktionieren.

 

 



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