Institutionelle Zuordnung
Fachbereich 11, Studiengang Bachelor Psychologie, Module Statistik und Psychologische Methodenlehre
Laufzeit
Juli 2015 bis Dezember 2016
Projektbeschreibung
Ziel unseres ForstA-Projektes war es, den Psychologiestudierenden die Möglichkeit zu geben, sich bereits ab dem ersten Semester mit Forschung vertraut zu machen und auf diesem Weg den Entwicklungsprozess von praktischen wissenschaftlichen Methodenkompetenzen so früh wie möglich zu unterstützen. Das Interesse der Studierenden an aktiver und eigenständiger Forschung sollte durch unser Projekt gefördert und gestärkt und der wissenschaftliche Habitus für die Teilnehmenden erlebbar gemacht werden.
Umsetzung
Unsere Erfahrungen mit dem ForstA-Projekt haben gezeigt, dass Studierende bereits in den ersten Semestern ihres Studiums in der Lage sind, unter Anleitung hochwertige wissenschaftliche Forschung zu betreiben und diese auch nach außen zu kommunizieren. Die ForstA-Teilnehmenden beteiligten sich aktiv am gesamten Forschungsprozess und entwickelten darüber hinaus auch eigenständig neue Forschungsfragen. Unterstützt von den Dozentinnen haben die Studierenden bereits mehrere Beiträge zur aktuellen Forschung geleistet, zum Beispiel haben sie wissenschaftliche Poster (auf Deutsch und Englisch) auf Fachkonferenzen in Deutschland vorgestellt und einen Artikel in einer Zeitschrift für studentische Forschung
nach einer Peer-Review veröffentlich (Wennike, N., Holtz, T., Bürger, J., Lüdders, L., Gerkensmeier, I., & Kedzior, K. (2017). Forschung in der Studieneingangsphase: Motivationen der Studierenden im Bachelor Psychologie. Forsch (in press)). Neben den wissenschaftlichen Erfolgen hat das Projekt die teilnehmenden Studierenden insofern verändert, als dass sie ihre Forschung mit Begeisterung umgesetzt und über das Modulhandbuch hinaus praktische Kompetenzen erworben haben, die sie für ihr weiterführendes Studium zu nutzen wissen.
Ausblick
Unsere Erfahrungen zeigen, dass die theoretische Bachelorlehre bereits in der Studieneingangsphase mit einfachen Maßnahmen effektiv verbessert werden kann. Auch über das offizielle Ende des ForstA-Projekts hinaus werden die begonnenen Forschungsprojekte mit den studentischen Arbeitsgruppen weitergeführt, sodass die wissenschaftlichen Ergebnisse schlussendlich veröffentlicht werden können. Mehrere
Abstracts sind bereits in Planung und werden demnächst für einen Forschungsband der Universität Oldenburg zum Thema „Forschendes Lernen“ eingereicht. Die Idee und Umsetzung des Projektes hat Zukunft, weil aufgezeigt werden konnte, dass sich Studierende bereits in einer sehr frühen Phase ihres Studiums aktiv an psychologischer Forschung beteiligen möchten und auch außerhalb der offiziellen Veranstaltungen praktische Forschungskompetenzen sammeln wollen. Nach nur zwei Semestern Projektteilnahme waren die Studierenden schon in der Lage, aktuelle wissenschaftliche Beiträge zu produzieren, somit ist Forschendes Studieren nicht abhängig vom Fachsemester und dem damit verbundenen Vorwissen. Über die praktische Forschungserfahrung hinaus interessieren sich unsere Studierenden auch
für die Methode des Forschenden Lehrens, Studierens und Lernens und Diskussionen in Kleingruppen haben gezeigt, dass Studierende diese Begriffe nicht einheitlich verstehen. Die sowohl theoretischen als auch praktischen Erkenntnisse unseres Projektes und die unkompliziert und schnell umsetzbaren Konzepte zur Ausgestaltung des Forschenden Lehrens und Lernens zeigen, dass unser Vorgehen auch auf die Ebene des gesamten Curriculums des Bachelors Psychologie übertragen werden kann.
Kontakt
Imke Gerkensmeier (gerkensmeier@uni-bremen.de)