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Abschlussreflexion

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten (mindestens zwei verschiedene) theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich als besonders prägnant mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret sowohl Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächerbeziehen und b.) generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht. Bitte benennen Sie dabei konkret mindestens zwei relevante Literaturquellen an den entsprechenden Stellen in Ihren Ausführungen (Autor*innen, Jahr, Titel).

Vor den interessanten Vorträgen der Ringvorlesung – Umgang mit Heterogenität in der Schule, war mir gar nicht bewusst wie wichtig es ist sich mit Heterogenität auseinander zusetzen, nicht nur als zukünftige Lehrerin sondern auch im allgemeinen Schul- und Arbeitstag.

Als zukünftige Spanischlehrerin, hat mir der Unterricht „ Umgang mit Sprachvarietäten im Fremdsprachunterricht“ von Barbara Roviró sehr gefallen. In dieser Vorlesung ging es erstmal darum auf welches Spanisch oder Französisch Varietät wir zukünftige Lehrer*innen unterrichten sollen. Erst dort wurde mir klar, dass ich davor nie in Gedanken hatte auf welche Varietät des Spanischen ich zukünftig unterrichten möchte und vor allem auf welchen Spanisch ich unterrichtet wurde in meiner Schulzeit. Mir war zwar bewusst, dass überall Spanisch unterschiedlich ist, aber nicht wie sehr und wie wichtig es ist sich damit auseinander zu setzen.Es war mir auch nicht richtig bekannt, warum zum Beispiel das Spanische aus Spanien in den Unterrichten bevorzugt wird. 

Der Linguisten Francisco Moreno Fernández sagt: „ Das unterrichtende Spanisch ist das, welches den Bedürfnissen und Erwartungen der Lernenden passt.“ ( Moreno Fernández, 2015. S.12) und da kann ich mich ihn nur anschließen. Als Lehrer*in muss man darauf achten wie die Heterogenität in der Klasse ist und nur so kann man wissen wie man eine Sprache beibringen kann. Jede*r Schüler*in ist anders und die Lehrer*innen sollen sich am besten nach den Bedürfnissen der Schüler*innen anpassen.

Eine weitere Vorlesung die mir sehr gefallen hat aber nichts mit meinen Fächerkombination zutun hat, war die Vorlesung von Nadja Belova. In meiner Schulzeit war ich nie an dem Fach interessiert. Frau Belova sagte in ihre  Vorlesung, dass ein Fach zum großen Teil von den Lehrkräften abhängen.Schüler*innen verbinden öfters ihren Alltag mit den Themen die im Unterricht behandelt werden, je mehr die Schüler sich für ein Thema interessiert, desto mehr steigert sich das Interesse in einem Fach. Es ist in allen Fächern anwendbar, nicht nur im Chemieunterricht ( Nadja Belova, 2021 – Kein Fach für alle?) Es wurde mir bewusst, dass Chemieunterricht anders ist als ich in Erinnerung habe.

Im Großen und Ganzen hat mich jeder einzelne Vortrag inspiriert und dazu gebracht zu reflektieren. Wir haben viele Themen behandelt mit denen ich mich selten auseinander gesetzt habe wie politische Themen oder auch über Fächer wie Chemie und Mathematik. 

Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte, Lehrer*innenhandeln)), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen im Rückblick auf ihre eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Berichte aus der Praxis, ggf. auch schon eigene Praxiserfahrungen) den Schulalltag besonders stark – und warum? Hier können Sie aus Ihrer Sicht besonders gelungene oder auch weniger gelungene Beispiele geben. Inwiefern helfen Ihnen die Inhalte der Vorlesung, eine solche Einschätzung vorzunehmen? Nehmen Sie konkret Bezug auf entsprechende Begriffe, Theorien, Konzepte, die Sie jetzt kennengelernt haben mit Bezug zu Autor*innen, auf die sich die Referent*innen bei der Verwendung dieser Begriffe, Theorien, Konzepte in ihren Präsentationen bezogen haben.

Meine Klassen in meiner Schulzeit waren sehr heterogen, dennoch waren viele Lehrkräfte, meiner Meinung nach nicht gut ausgebildet um diese Klassen zu unterrichten. Es gab mehrere Fälle die meine Meinung widerlegen.

Seitdem ich nach Deutschland kam, war es ein Wunsch von mir, einen guten Schnitt in der Mittelstufe zu haben um das Abitur Level zu erreichen. 

Mit 16 war ich noch frisch in Deutschland, 4 Jahren und am letzten Tag in der 10. Klasse musste ich von meiner Klassenlehrerin hören, dass ich lieber eine Ausbildung anfangen sollte, da ich mein Abitur nicht schaffen würde trotz guter Notenschnitt. Durch ihre Aussage habe ich 1 Jahr darauf verzichtet mein Abitur zu machen. Zum Glück hatte ich Menschen um mich herum die mir den Mut gemacht haben, doch das Abitur zu machen. Es gibt aber hingegen Schüler*innen die es sehr zu Herzen nehmen was ihre Klassenlehrer*innen zu Ihnen sagen, wenn es um deren weiterführendes Leben geht. In meiner Zukunft werde ich darauf achten, jede Schüler*in so behandeln wie ich es mir gewünscht habe ich meine Schulzeit und ihre Meinungen und Wünschen zu unterstützen. 

Ein weiterer Fall war bei einer Mitschüler*in mit asiatischen Hintergrund. Unser Mathelehrer war besonders wichtig, dass sie guten Noten schreibt und wenn sie es nicht tat, konnte man die Enttäuschung in seinen Augen sehen. Dadurch fühlte sich meine Mitschüler*in Unterdruck gesetzt und dies führte dazu, dass sie immer mehr Fehler machte. Diese Stereotypisierung passiert öfter als man sich es vorstellt. Frau Karakasoglu sagt, dass die Menschen öfters dazu tendieren zu stereotypieren, deswegen ist es zum Vorteil eine kritische Selbst- Reflexion zu eigenen Bildern und Stereotypen als pädagogischer- Kernkompetenz anzuerkennen. ( (Karakaşoğlu,/Mecheril 2019) 

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema BAUMHET? Welche haben Sie vermisst? Bitte begründen Sie Ihre Wahl.

Ich wünschte mir für die BAUMHET Module, dass das jetzige Thema „ Die Corona Pandemie“ einbezogen wird. Da unser ganzes Leben dadurch verändert hat und durch Familienmitglieder*innen konnte ich miterleben, wie es ist als Schüler*in hinter einem Laptop zu sitzen und sich zu konzentrieren. Ich selber als Studentin finde es sehr schwierig bei einer Vorlesung 1,5 Stunden aufzupassen. Wie ist es für die Lehrer*innen in der Mittelstufe? Wie schaffen sie durchgängig die Aufmerksamkeit der Schüler*innen zu haben? Oder ist es unmöglich?

Der Vortrag von Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu und Dennis Barasi, fand ich sehr spannend und würde öfters darüber diskutieren wollen. In Deutschland vor allem ist der Alltagrassismus sehr vertreten und meiner Meinung nach, ist die Schule ein guter Ort um dieses zu minimieren. 

 

 

 

 

Quellen:

 

– Moreno Fernández, Francisco (2015). Welches Spanisch sprechen? Welches Spanisch unterrichten?. In: A.Grünewald, B.Roviró & S. Bermejo Munyoz (Hrsg.), Spanischunterricht weiterentwickeln, Perspektiven eröffnen. Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier, S. 5-21.

– Nadja Belova, 2021 – Kein Fach für alle?

– Karakaşoğlu, Y. & Mecheril, P. (2019): Pädagogisches Können. Grundsätzliche Überlegungen zu Lehrer*innenbildung in der Migrationsgesellschaft, Doreen Cerny & Manfred Oberlechner (Hg.): Das Professionsfeld Schule in der Migrationsgesellschaft. Opladen: Budrich, S.17-32 

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