Genderperspektiven

Durch den gesellschaftlichen Wandel ist es schon lange nicht mehr ungewöhnlich, dass Frauen berufstätig sind und Führungspositionen übernehmen. Trotz dessen gibt es immer noch typische „Frauen- und Männerberufe“. Ebenso werden bestimmte Verhaltensweisen in der Schule mit einem Geschlecht bevorzugt verknüpft. Oft wird behauptet, dass Mädchen ruhiger, disziplinierter, aufmerksamer und besser angepasst und sind. Sie werden als „kleine Helden in Not“ beschrieben. Jungen hingegen wird unterstellt, sie seien sozialkompetent und haben mehr Selbstbewusstsein. Ein Beispiel dafür ist das „Zwei-Drittel-Aufmerksamkeitsgesetz“: Schüler lenken deutlich mehr Aufmerksamkeit im Unterricht auf sich als Schülerinnen (Faulstich-Wieland 1995, S. 128). Darüber hinaus herrscht vor allem in MINT-Fächern eine Benachteiligung von Mädchen durch Lehrkräfte und Lehrmittel.

Dies ist mir bereits in meiner eigenen Schulzeit aufgefallen. Zu der Zeit gab es an meiner Schule keine Physiklehrerin, sodass der Unterricht stets von einem Lehrer gehalten wurde. Deutlich in Erinnerung sind bei mir die Situationen geblieben, wo der Lehrer einen Versuch vor der Klasse vorgeführt hat und dafür Hilfe von einem der Schüler/Schülerin benötigte. Oft wurden in diesen Situationen Schüler nach vorne gerufen, welche gestört hatten. Dabei wurden die Mädchen, welche sich gemeldet hatten, vernachlässigt. So kam es dazu, dass der Lehrer bestimmte Schüler immer wieder aufgerufen hat und die Mädchen sich nach einer bestimmten Zeit nicht mehr gemeldet haben, da sie davon ausgegangen sind, sowieso nicht rangenommen zu werden. Bei der Notenbesprechung wurde die stets geleistete Hilfe der eigentlich zuvor störenden Schüler ausgenutzt. So bekamen sie Schüler letztendlich oft bessere Noten, da die mündliche Beteiligung am Unterricht besser war. Dies widerspricht sich aber eigentlich, da die Schüler sich zum größten Teil nicht selber gemeldet hatten. 

Während eines Praktikums würde ich daher vor allem beobachten, ob die Leistung der Schülerinnen und Schüler nicht nur vom jeweiligem Interesse am Fach abhängig sind, sondern in wie weit das Geschlecht der Lehrperson die Motivation der Schüler und Schülerinnen beeinflusst. (Sind z.B. Mädchen motivierter wenn sie von einer Lehrerin unterrichtet werden und anders herum?)

„Meint Inklusive wirklich alle?“

In der Regel wird das Lernen durch Beeinträchtigung (Erkrankungen, Lerndefiziete etc.) verschiedenster Art erschwert. Viele Kinder benötigen daher aus verschiedensten Gründen sonderpädagogischen Förderbedarf. Dabei hat jedes Individuum für sich einen eigenen Förderschwerpunkt, sei es die geistige Entwicklung, die körperliche/motorische Entwicklung, die Sprache usw., welche gefördert werden muss. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass ein sonderpädagogischer Förderbedarf jedoch keineswegs eine Eigenschaft einer Person ist, sondern eine administrative Vereinbarung zwischen den/der zu Fördernden und der jeweiligen Schule. Das Zentrum für unterstützende Pädagogik bietet Schulen in Bremen zu diesem Thema Hilfe an. Diese Hilfe sollten Schulen annehmen, da SchülerInnen mit Beeinträchtigungen ebenso eine Chance auf die gleiche Schulausbildung haben. Oftmals fühlen sich Lehrkräfte jedoch mit solchen Situationen überfordert und sind nicht bereit SchülerInnen mit Beeinträchtigungen zu integrieren (aktuelles Beispiel aus der Vorlesung: Gymnasium Horn). Daher ist es sehr wichtig, Lehrkräfte entsprechend zu schulen, um eine Integration durchführen zu können, damit SchülerInnen mit Beeinträchtigung nicht in ihrem Lernprozess behindert werden und ebenso die Möglichkeit haben an einer „normalen“ Schule ihren Schulabschluss zu absolvieren. In der Vorlesung ergab sich zu diesem Punkt die Diskussion, dass Lehrkräfte sich dann wohlmöglich zu sehr auf die „Leistungsschwächeren“ konzentrieren und die „Leistungsstärkeren“ in den Hintergrund geraten und dabei der Lehrplan nicht ausreichend durchgeführt werden kann. Um dies zu vermeiden, wäre es sinnvoll, nicht nur eine Lehrkraft für den Unterricht zu organisieren, sondern eine weitere dazu, um eine erfolgreiche Inklusion zu erreichen.

Meine Grundschulklasse hatte eine Koop-Klasse, in der Kinder mit unterschiedlich starken Beeinträchtigungen waren. Wir hatten die meisten Unterrichtsfächer gemeinsam (mit ein paar Ausnahmen) und auch Ausflüge und Klassenfahrten wurden zusammen gemacht. Daher wurde ich schon früh an das gemeinsame Lernen mit beeinträchtigten SchülerInnen herangeführt. Ich habe gelernt, die Personen nicht als „behinderte Personen“ anzusehen, sondern lediglich als Mitschüler, welche auf eine andere Art und Weise gefördert werden müssen und dabei auch auf die Unterstützung von Klassenkameraden angewiesen sind. Dies hat mir auch während der Zeit am Gymnasium weitergeholfen. In der Oberstufe kam ein Schüler zu uns, welcher an Autismus litt. Da ich mit dieser Art an Erkrankung durch meine Grundschulzeit bereits vertraut war, ist es mir deutlich einfacher als meinen Mitschülern gefallen, auf den Schüler zuzugehen und ihn z.B. in Gruppenarbeiten mit einzubeziehen. Daher bin ich der Meinung, dass es ebenso wichtig ist, dass SchülerInnen ohne Beeinträchtigung schon früh mit SchülerInnen in Kontakt geraten, welche auf eine Förderung angewiesen sind.

Im Rahmen eines Praktikums würde mich daher interessieren, wie die SchülerInnen einer Klasse sich gegenüber einer Integration von beeinträchtigten Schülern verhalten. Gibt es bestimmte Situationen die öfter auftreten? Wie könnten diese vermieden werden? Und wie gehen die Lehrkräfte damit um? Außerdem würde es mich interessieren, inwieweit SchülerInnen, welche schon in der Grundschule oder im Kindergarten in Kontakt mit beeinträchtigten Personen gekommen sind, von ihren Erfahrungen „geprägt“ wurden und diese mit ihren Mitschülern teilen können.

Interreligiöse Konflikte im Religionsunterricht

In der Ringvorlesung haben wir bereits viele Formen der Heterogenität kennengelernt, die in der Schule eine wichtige Rolle spielen. Ein zentraler Aspekt ist ebenso die Heterogenität der Schüler und Schülerinnen in Bezug auf die religiöse Herkunft. Diese kommt vor allem im Religionsunterricht, aber auch in Unterrichtsfächern wie Musik, Geschichte etc., zum Vorschein. Das Begegnungslernen im Religionsunterricht läuft nach Lähnemann (2005,21) nach einem bestimmten Prozess ab. Zuerst lernt man sich gegenseitig kennen, sodass man sich anschließend gegenseitig verstehen kann. Dies führt zur gegenseitigen Achtung, um danach voneinander lernen zu können und vor allem auch füreinander eintreten zu können. Hierbei ist jedoch stets darauf zu achten, dass individuelle Eigenschaften nicht auf Gruppen übertragen werden. Personen sind stets unterschiedlich „stark“ religiös. Daher ist es wichtig, respektvoll mit Wertvorstellungen Anderer umzugehen und keine Vorurteile zu entwickeln, bevor eine vernünftige Auseinandersetzung mit der jeweiligen Glaubensrichtung stattgefunden hat. Andernfalls würde die Begegnung mit anderen Religionen und der damit verbundene Perspektivenwechsel deutlich schwieriger sein. Um das Ziel, Menschen mit anderen religiösen Herkünften zu verstehen und zu achten, zu erreichen, sollte also stets darauf geachtet werden, offen für neue Begegnungen mit verschiedenen Religionen zu sein.

In meinem Religionskurs in der Oberstufe (dieser war sehr klein und bestand nur aus ca. 15 Personen) hat eine Mitschülerin, welche Muslimin ist, von ihrem Tagesablauf während des Ramadan erzählt. Sofort stellten sich alle Schüler und Schülerinnen vor, dass sie in der gleichen Situation sind, wodurch der Respekt vor der Selbstbeherrschung der Schülerin enorm stieg. Das Interesse der Schüler und Schülerinnen mehr über diese Religion zu erfahren wurde dadurch deutlich erhöht. So haben wir als Religionskurs eine erste Begegnung mit der Religion erfahren, welche das gesamte Interesse des Kurses weckte, sich intensiver mit dieser Glaubensrichtung auseinanderzusetzen.

In kommenden Praktika möchte ich zum einem beobachten, wie Lehrer und Lehrerinnen erste Begegnungen mit anderen Religionen einleiten. Ist es möglich das Interesse der Schülerinnen und Schüler so stark zu wecken, sodass Vorurteile (von alleine und ggf. zum Teil unbewusst) aus dem Weg geschaffen werden können? Und inwiefern beeinflusst dies das Kennenlernen und Achten der anderen Religion? Andererseits möchte ich beobachten, ob und in wie weit die religiöse Herkunft die Akzeptanz von Personen und den Umgang mit ihnen beeinflusst. Dabei möchte ich vor allem darauf achten, ob dies in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen verschieden ist.

Sprachliche Heterogenität in den Naturwissenschaften

Bei meinen Fächern (Mathematik und Biologie) würde ich bezüglich des Umgangs mit Heterogenität vor allem auf die Leistung eingehen. Wie heute in der Vorlesung erwähnt, und auch im Rückblick auf meine vergangene Schulzeit, haben SuS gerade an naturwissenschaftlichen Fächern unterschiedlich starkes Interesse und lernen somit auch unterschiedlich schnell. Daher würde ich deutlich auf die von den Lehrern/Lehrerinnen gegebene Lernzeit aufmerksam machen. Es ist wichtig, dass SuS genügend Zeit zur Verfügung gestellt bekommen um Neues verstehen zu können. Dies geschieht bei jedem unterschiedlich schnell und gerade SuS, die ein geringes Interesse an den jeweiligen Fächern haben, benötigen dazu in der Regel mehr Zeit. Außerdem haben SuS unterschiedliche Präkonzepte in Bezug auf unterschiedliche Themen. Ebenso werden Wörter in einem Text, der von den SuS zu lesen ist, unterschiedlich verstanden und somit wird das zu Erlernende möglicherweise von Anfang an falsch aufgenommen. Hierbei sollten Lehrer und Lehrerinnen stets darauf achten, dass Wörter, welche in dem jeweiligen Fach eine andere Bedeutung als im Alltag haben, verständlich erklärt werden.

Aus meiner Schulzeit ist mir die Zusammenarbeit von SuS mit heterogenen Leistungsständen positiv in Erinnerung geblieben. Jeweils zwei Klassenmitglieder mit unterschiedlichen Leistungsständen haben zusammen eine Aufgabe o.Ä. bearbeitet. Hierbei konnte der Leistungsstärkere den Leistungsschwächeren helfen, Wissenslücken zufüllen und dabei selbst nochmal das Erlernte wiederholen, sodass oft neue Zusammenhänge entdeckt wurden. Auch für den Leistungsschwächeren war diese Zusammenarbeit erfolgreich, da SuS meist besser nachvollziehen können, wie die andere Lernperson denkt und daher die Themen anders erklären können.

Meine zu erstellende Aufgabe würde zunächst damit beginnen, dass SuS einen Kurztext zum Thema „Fotosynthese“ ausgehändigt bekommen. Dann würden Wörter, welche in dem ausgehändigten Text eine andere Bedeutung als im Alltag haben, erklärt werden (z.B. „Energie“, „Wellenlänge“ etc.). Anschließend erfolgt Gruppenbildung mit jeweils einem/er leistungsstärkeren und einem/er leistungsschwächeren Schüler/in. In Partnerarbeit sollen nun Aufgaben gelöst werden, welche sich auf den Text beziehen. Zunächst könnte auf die Bedeutung der Fotosynthese für die einzelne Pflanze eingegangen werden. Danach wäre zu erarbeiten, welchen Stellenwert die Fotosynthese für die Umwelt hat. In einer Zusatzaufgabe könnte man ergänzend den Ablauf der Fotosynthese detailierter darstellen. Dabei sollte die Lehrperson stets darauf achten, dass alle SuS genügend Zeit zur Bearbeitung haben und keine Unklarheiten aufkommen. Als letztes sollten sich Schüler mit relativ gleichem Leistungsstand in einer Gruppen zusammen finden um die jeweils verschiedenen Aufgaben vorzustellen. Dabei sollte ein kontinuierlicher Austausch zwischen den SuS stattfinden. So kann das Erlernte vorgestellt und bei ggf. notwendigen Erklärungen vertieft werden.

Ich würde der Kollegin antworten, dass man mit der richtigen Unterrichtsform sehr wohl auch die vermeintlich Schwächeren ausreichend intensiv mit in den Unterricht einbeziehen kann. Zudem bin ich der Meinung, dass in der Schule nicht nur Faktenwissen vermittelt werden soll, sondern auch soziale Kompetenz. In gewisser Weise ist dies bezüglich Heterogenität in der Schule förderlich, was den Stellenwert von Gesamtschulen aus meiner Sicht stärkt.

Doppelte Heterogenität

Im schulischen Alttag spielt Heterogenität nicht nur in Bezug auf die sozialen Strukturen, religiösen Zugehörigkeiten, kulturellen Prägungen usw. eine Rolle. Weitere Aspekte der Heterogenität in Schulen sind die vielen verschiedenen Vorstellungen und Interpretationen der Schüler und Schülerinnen bezüglich der zu behandelnden Themen im Unterricht (doppelte Heterogenität). Jeder hat seine individuellen Überlegungen und Deutungen zu Themenfeldern, die in der Schule behandelt werden, sodass z.B. nicht alle Schüler und Schülerinnen die gleichen Gedanken haben, wenn ein neues Wort/eine neue Definition eingeführt wird. Ebenfalls wird das neu Erlernte je nach Individuum verschieden verstanden und in einen unterschiedlichen Kontext gestellt. Häufiger kommt dies in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern vor, wie zum Beispiel in dem Unterrichtsfach Politik, indem viele unstrukturierte und zum Teil unbekannte Wörter eingeführt werden. Wie heute in der Vorlesung deutlich wurde, hatten fast alle Studenten unterschiedliche Vorstellungen sowie eigene Auffassungen zu dem Wort „Demokratie“. Aus meiner Schulzeit ist mir dies aber auch aus dem Unterrichtsfach Biologie in Erinnerung geblieben, obwohl dort häufiger strukturierte Begriffe verwendet werden. Meine Lehrerin hatte das Thema „Evolution“ mit einer Umfrage gestartet, und wollte wissen, was wir uns überhaupt unter dem Wort vorstellen. Es wurde schnell deutlich, dass jeder etwas anderes mit dem Begriff verband. So hat man selber andere Blickwinkel kennengelernt, wodurch das eigene Verständnis erweitert wurde.

Um auf die individuellen Schülervorstellungen einzugehen, wäre eine methodische Maßnahme, die Schüler und Schülerinnen aufzufordern, dass jeder für sich selbst seine Gedanken, Vorstellungen und Verbindungen zu dem eingeführten Thema, in meinem Beispiel „Evolution“, aufschreibt. So muss keinem Schüler seine Aussage unangenehm sein und jeder setzt sich mit seinen eigenen Auslegungen auseinander. Eine andere Variante ist, eine Sammlung an Vorstellungen gemeinsam zu erarbeiten (als Art „Mind-Map“). So lernen die Schüler und Schülerinnen andere Sichtweisen kennen. Ebenfalls könnten aber auch paarweise Schüler und Schülerinnen eine Konversation führen, sodass eine Diskussion aufkommt und sich noch mehr mit der Thematik auseinander gesetzt wird.

Im Rahmen einer Beobachtungsaufgabe wäre es möglich, zu untersuchen, in wie weit vom Lehrer geschilderte Zusammenhänge und Aufgabenstellungen von den Schülern erfasst und umgesetzt werden können. Hat der Lehrer sich konkret ausdrücken können und unter Berücksichtigung des Wissenstandes der Klasse verständlich formuliert? Ist das vom Lehrer Ausgesprochene klar und verständlich bei den Schülern angekommen? Herrschen im Klassenverband stark ausgeprägte, unterschiedliche Verständnisse bezüglich des vom Lehrer angesprochenen Themas?

Heterogenität in der Schule

Heterogenität ist in der Gesellschaft allgegenwärtig, sie begründet sich schon alleine durch den Unterschied bezüglich Geschlecht, Alter, familiärer Herkunft und Motivation zum Erreichen bestimmter Ziele.

Bezüglich der in der Vorlesung genannten Punkte zum Thema „Heterogenität in der Schule“ stellen für mich vor allem „Leistung“ und „sprachliche Heterogenität“ die zentralen Aspekte dar. Rückblickend auf meine eigene Schulzeit waren diese am stärksten und kontinuierlichsten in den jeweiligen Jahrgängen präsent und wurden für mich in diesen Bereichen am deutlichsten. Starke Unterschiede in der Leistung sowie in den sprachlichen Fertigkeiten der Schüler einer Klasse können schnell zu Über- oder Unterforderung und Verständnisschwierigkeiten führen. Dadurch kann das gemeinsame Arbeiten erschwert werden. Homogenität bezüglich des Leistungsstandes sollte daher angestrebt werden, dieses jedoch im optimalen Fall unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Wissenstandes der Schüler. Hierfür wäre eine gezielte Förderung hilfreich.

Eine positive Erfahrung aus meiner Schulzeit dazu ist die Partnerarbeit: Es wurden jeweils zwei Schüler mit deutlichen Leistungsunterschieden zugeordnet. Diese Arbeit war für beide Schüler fördernd, und half dabei, Wissenslücken zu füllen. Außerdem wurde so die Zusammenarbeit der Klassen-/Kursgemeinschaft verstärkt und auf die individuellen Leistungsstände eingegangen, sodass alle das Gefühl hatten, etwas Sinnvolles und Hilfreiches zur Erarbeitung neuer Themen beizutragen.

Seit dem Schuljahr 2011/2012 sind alle Stadtteilschulen, Schulzentren und Gesamtschulen in Bremen in Oberschulen umgewandelt wurden. Damit wurde unter anderem der Unterricht auf zwei Anforderungsniveaus ausgerichtet und das Lernen einer zweiten Fremdsprache ist nicht mehr verpflichtend. Damit wird auf die Heterogenität der Schüler eingegangen, sodass diese ihre eigenen Ziele und Interessen verfolgen können. Alle Schüler haben somit theoretisch die gleiche Chance auf die selbe Schullaufbahn, unabhängig von ihrer sozialen, religiösen oder ethnischen Herkunft.

Im Rahmen eines Praktikums wäre es für mich interessant, zu beobachten, ob ein Thema erfolgreicher durch Frontalunterricht oder Partner-/Gruppenarbeit vermittelt werden kann. Welche Gruppenzusammensetzung und Gruppengröße sollte gewählt werden, um erfolgreiches Arbeiten für den individuellen Schüler zu gewährleisten? Welche Themenkomplexe sind für Gruppenarbeiten geeignet, wo gerät diese Unterrichtsform an ihre Grenzen? In Bezug auf die Organisation einer Unterrichtsstunde ist mir ein Beispiel aus dem Sportunterricht meiner Schulzeit (Unterstufe/Mittelstufe) positiv in Erinnerung geblieben. Der Schwimmunterricht wurde so gestaltet, dass jeder Schüler und jede Schülerin ausgehend von seinem/ihrem Leistungsstand eigene Ziele definieren konnte. Die meisten konnten so das nächst höhere Schwimmabzeichen erlangen, was zu einem sehr hohen Zufriedenheitsgrad führte. Durch diese Unterrichtsform wurden individuelle Ziele berücksichtigt und gefördert, ohne die Schüler und Schülerinnen zu überfordern.

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