Heterogenität in der Schule

Heterogenität ist in der Gesellschaft allgegenwärtig, sie begründet sich schon alleine durch den Unterschied bezüglich Geschlecht, Alter, familiärer Herkunft und Motivation zum Erreichen bestimmter Ziele.

Bezüglich der in der Vorlesung genannten Punkte zum Thema „Heterogenität in der Schule“ stellen für mich vor allem „Leistung“ und „sprachliche Heterogenität“ die zentralen Aspekte dar. Rückblickend auf meine eigene Schulzeit waren diese am stärksten und kontinuierlichsten in den jeweiligen Jahrgängen präsent und wurden für mich in diesen Bereichen am deutlichsten. Starke Unterschiede in der Leistung sowie in den sprachlichen Fertigkeiten der Schüler einer Klasse können schnell zu Über- oder Unterforderung und Verständnisschwierigkeiten führen. Dadurch kann das gemeinsame Arbeiten erschwert werden. Homogenität bezüglich des Leistungsstandes sollte daher angestrebt werden, dieses jedoch im optimalen Fall unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Wissenstandes der Schüler. Hierfür wäre eine gezielte Förderung hilfreich.

Eine positive Erfahrung aus meiner Schulzeit dazu ist die Partnerarbeit: Es wurden jeweils zwei Schüler mit deutlichen Leistungsunterschieden zugeordnet. Diese Arbeit war für beide Schüler fördernd, und half dabei, Wissenslücken zu füllen. Außerdem wurde so die Zusammenarbeit der Klassen-/Kursgemeinschaft verstärkt und auf die individuellen Leistungsstände eingegangen, sodass alle das Gefühl hatten, etwas Sinnvolles und Hilfreiches zur Erarbeitung neuer Themen beizutragen.

Seit dem Schuljahr 2011/2012 sind alle Stadtteilschulen, Schulzentren und Gesamtschulen in Bremen in Oberschulen umgewandelt wurden. Damit wurde unter anderem der Unterricht auf zwei Anforderungsniveaus ausgerichtet und das Lernen einer zweiten Fremdsprache ist nicht mehr verpflichtend. Damit wird auf die Heterogenität der Schüler eingegangen, sodass diese ihre eigenen Ziele und Interessen verfolgen können. Alle Schüler haben somit theoretisch die gleiche Chance auf die selbe Schullaufbahn, unabhängig von ihrer sozialen, religiösen oder ethnischen Herkunft.

Im Rahmen eines Praktikums wäre es für mich interessant, zu beobachten, ob ein Thema erfolgreicher durch Frontalunterricht oder Partner-/Gruppenarbeit vermittelt werden kann. Welche Gruppenzusammensetzung und Gruppengröße sollte gewählt werden, um erfolgreiches Arbeiten für den individuellen Schüler zu gewährleisten? Welche Themenkomplexe sind für Gruppenarbeiten geeignet, wo gerät diese Unterrichtsform an ihre Grenzen? In Bezug auf die Organisation einer Unterrichtsstunde ist mir ein Beispiel aus dem Sportunterricht meiner Schulzeit (Unterstufe/Mittelstufe) positiv in Erinnerung geblieben. Der Schwimmunterricht wurde so gestaltet, dass jeder Schüler und jede Schülerin ausgehend von seinem/ihrem Leistungsstand eigene Ziele definieren konnte. Die meisten konnten so das nächst höhere Schwimmabzeichen erlangen, was zu einem sehr hohen Zufriedenheitsgrad führte. Durch diese Unterrichtsform wurden individuelle Ziele berücksichtigt und gefördert, ohne die Schüler und Schülerinnen zu überfordern.

Ein Gedanke zu „Heterogenität in der Schule“

  1. Wie bereits erwähnt gibt es innerhalb einer Klasse große Unterschiede in der schulischen „Leistung“. Diese Förderung von lernschwächeren Schülerinnen und Schülern soll in Bremen seit 2009 jedem ermöglicht werden. Bekannt ist dies als Inklusionsanspruch. Fortgehend wurde dies immer mehr erweitert und verbessert. So ist die Beschulung von nicht behinderten und behinderten Kindern und Jugendlichen mittlerweile Normalität. Hierzu werden neuere Unterrichtsmethoden angewandt um die Schüler individualisiert zu fördern. Dazu gehören Unterrichtsformen, die bereits von Dir genannt wurden, wie z.B. Partner- und Gruppenarbeiten. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass Projektstunden und -arbeiten für alle Schülerinnen und Schülern unabhängig ihres Leistungsstandes auf unterschiedlichen Ebenen zu einem Lernerfolg führen. Und in einer heterogenen Klasse sollte das homogene Ziel immer der (Lern-) Erfolg sein.

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