Bei meinen Fächern (Mathematik und Biologie) würde ich bezüglich des Umgangs mit Heterogenität vor allem auf die Leistung eingehen. Wie heute in der Vorlesung erwähnt, und auch im Rückblick auf meine vergangene Schulzeit, haben SuS gerade an naturwissenschaftlichen Fächern unterschiedlich starkes Interesse und lernen somit auch unterschiedlich schnell. Daher würde ich deutlich auf die von den Lehrern/Lehrerinnen gegebene Lernzeit aufmerksam machen. Es ist wichtig, dass SuS genügend Zeit zur Verfügung gestellt bekommen um Neues verstehen zu können. Dies geschieht bei jedem unterschiedlich schnell und gerade SuS, die ein geringes Interesse an den jeweiligen Fächern haben, benötigen dazu in der Regel mehr Zeit. Außerdem haben SuS unterschiedliche Präkonzepte in Bezug auf unterschiedliche Themen. Ebenso werden Wörter in einem Text, der von den SuS zu lesen ist, unterschiedlich verstanden und somit wird das zu Erlernende möglicherweise von Anfang an falsch aufgenommen. Hierbei sollten Lehrer und Lehrerinnen stets darauf achten, dass Wörter, welche in dem jeweiligen Fach eine andere Bedeutung als im Alltag haben, verständlich erklärt werden.
Aus meiner Schulzeit ist mir die Zusammenarbeit von SuS mit heterogenen Leistungsständen positiv in Erinnerung geblieben. Jeweils zwei Klassenmitglieder mit unterschiedlichen Leistungsständen haben zusammen eine Aufgabe o.Ä. bearbeitet. Hierbei konnte der Leistungsstärkere den Leistungsschwächeren helfen, Wissenslücken zufüllen und dabei selbst nochmal das Erlernte wiederholen, sodass oft neue Zusammenhänge entdeckt wurden. Auch für den Leistungsschwächeren war diese Zusammenarbeit erfolgreich, da SuS meist besser nachvollziehen können, wie die andere Lernperson denkt und daher die Themen anders erklären können.
Meine zu erstellende Aufgabe würde zunächst damit beginnen, dass SuS einen Kurztext zum Thema „Fotosynthese“ ausgehändigt bekommen. Dann würden Wörter, welche in dem ausgehändigten Text eine andere Bedeutung als im Alltag haben, erklärt werden (z.B. „Energie“, „Wellenlänge“ etc.). Anschließend erfolgt Gruppenbildung mit jeweils einem/er leistungsstärkeren und einem/er leistungsschwächeren Schüler/in. In Partnerarbeit sollen nun Aufgaben gelöst werden, welche sich auf den Text beziehen. Zunächst könnte auf die Bedeutung der Fotosynthese für die einzelne Pflanze eingegangen werden. Danach wäre zu erarbeiten, welchen Stellenwert die Fotosynthese für die Umwelt hat. In einer Zusatzaufgabe könnte man ergänzend den Ablauf der Fotosynthese detailierter darstellen. Dabei sollte die Lehrperson stets darauf achten, dass alle SuS genügend Zeit zur Bearbeitung haben und keine Unklarheiten aufkommen. Als letztes sollten sich Schüler mit relativ gleichem Leistungsstand in einer Gruppen zusammen finden um die jeweils verschiedenen Aufgaben vorzustellen. Dabei sollte ein kontinuierlicher Austausch zwischen den SuS stattfinden. So kann das Erlernte vorgestellt und bei ggf. notwendigen Erklärungen vertieft werden.
Ich würde der Kollegin antworten, dass man mit der richtigen Unterrichtsform sehr wohl auch die vermeintlich Schwächeren ausreichend intensiv mit in den Unterricht einbeziehen kann. Zudem bin ich der Meinung, dass in der Schule nicht nur Faktenwissen vermittelt werden soll, sondern auch soziale Kompetenz. In gewisser Weise ist dies bezüglich Heterogenität in der Schule förderlich, was den Stellenwert von Gesamtschulen aus meiner Sicht stärkt.
Hey Nora,
ich finde es total interessant, dass uns einen kleinen Einblick aus deiner eigenen Schulzeit verschaffst. Wie du bereits erwähntest, unterscheiden sich die SuS in der Geschwindigkeit und Kapazität der Informationsverarbeitung.
Auch mir persönlich ist die Zusammenarbeit von SuS mit heterogenen Leistungsständen positiv in Erinnerung geblieben, denn abgesehen von neu gewonnenem Wissen, konnte man sich gegenseitig motivieren und neue Lernstrategien und Verfahren erlernen. Dass die SuS genügend Zeit für die Bearbeitung der Aufgaben benötigen, ist sicherlich keine schlechte Idee, denn auch hier ist es wichtig, die SuS nicht unter Druck zu setzen und ein realistisches Zeitfenster zu setzen. Deine Aufgabenstellung finde ich an sich gut und auch nachvollziehbar, dass hier nochmals spezifisch unterschieden wird zwischen Fach- und Alltagssprache. Ich fände es aber auch mal interessant, gerade in dem Fach Biologie, neue Methoden und Ausarbeitungen zu konzipieren wie beispielsweise das Einbinden der Natur und das Verlassen des Klassenraums.
Liebe Grüße
Nil