Aufgabe zum 3. Vorlesungstermin am 16.04.2013 von Dr. Swantje Köpsell
Benennen Sie zwei Barrieren (keine physischen/architektonischen), die Menschen mit Beeinträchtigungen an der gesellschaftlichen Teilhabe hindern (können) und entwickeln Sie Ideen, wie man diese verringern oder beiseitigen könnte.
Einer der wichtigsten Barrieren, die Menschen mit Beeinträchtigungen an der gesellschaftlichen Teilhabe hindert, sind Vorurteile. Jeder Mensch ist einzigartig, egal ob „gesund“ oder „beeinträchtigt“, doch in unserer heutigen Gesellschaft werden in der Regel beeinträchtigte Personen des öfteren ausgeschlossen. Viele Menschen denken negativ über diese Personen und wollen Ihnen nicht helfen, wenn diese Mal hilfe auf Öffentlichen Verkehrmitteln (Bus/Bahn) benötigen. Ist es deshalb so, weil heutzutage viele mit sich selbst beschäftigt sind und deshalb auf andere Mitmenschen keine Rücksicht nehmen oder weil diese Menschen nicht als „normale Menschen“ wahrgenommen und dementsprechend ignoriert werden?
Beeinträchtigte Menschen können schließlich nicht dafür, dass Sie so auf die Welt gekommen sind. Niemand kann sich Ihr Aussehen/körperlich aussuchen. Ich persönlich finde, dass jeder Mal eine beeinträchtigung bekommen kann, deshalb sollte man Rücksicht auf diese Menschen nehmen und bei bedarf Ihnen zur Seite stehen und helfen.
Eine weitere Barriere wäre unsere heutiges Arbeitsmarkt. Der Arbeitsmarkt bevorzugt überwiegend Personen, die keine beeinträchtigung haben. Menschen mit Beeinträchtigungen werden dagegen abgelehnt und ausgestoßen. Wieso werden Sie denn ausgestoßen und bekommen keine Chance ? Ich verstehe das nicht… auch beeinträchtigte Menschen haben besondere Fähigkeiten und können sich dementsprechend engagieren. Der Arbeitsmarkt sollte Ihnen eine Chance geben und sie nicht direkt verurteilen.
Die in der Gesellschaft verankerte Denkweise „In Schubladen denken“ verhindert den Menschen mit Beeinträchtigung das Partizipieren. Diese Denkweise hat zur Ettiketierung und Stigmatisierung der Menschen mit Beeinträchtigung geführt. Aufgrund dessen muss die Gesellschaft, die Barrieren aufheben, die in der Gesellschaft verankert sind. In dem Moment wo die Gesellschaft anfängt Menschen mit Beeinträchtigung als „normal“ zu betrachten kann man auch die bevorstehenden Barrieren in den institutionellen Einrichtungen und auf all den anderen Lebensbereichen bestehenden Barrieren beheben.
Hey :),
die Barrieren die du oben aufgeführt hast, stimme ich voll und ganz zu. Was mich total fasziniert hat in der Vorlesung, war das „Beispiel: Gehörlosigkeit auf Martha`s Vineyard“. Damals waren dort viele Gehörlos, jedoch wurden diese von ihren Mitmenschen nicht als behindert oder beeinträchtigt angesehen bzw. wahrgenommen, weil sie ja wunderbar zurecht kamen.
Ich finde das ist der richtige Ansatz das Denken in unsere Gesellschaft über Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen positiv zu ändern. Man muss Chancen ermöglichen die Kommunikation zwischen den Menschen mit und ohne Behinderungen zu verbessern, wie zum Beispiel durch das Angebot an Schulen, die Gebärdensprache zu erlernen. Zudem sollte man Kinder früh an das Thema Behinderung heranführen, aufklären und sensibilisieren, um die Möglichkeit zu schaffen, dass die Menschen mit Behinderungen nicht mehr als „anormal“ angesehen werden, sondern als ganz normal. Was auch, meiner Meinung nach, die Diskriminierung verringern würde. Dies könnte ein neues Weltbild schaffen, dass nicht auf Perfektion aus ist, sondern die große Vielfalt in der Gesellschaft und im jedem einzelnen Menschen als Bereicherung ansieht.
Schönen Tag noch! 😀
Vorurteile sind mit Sicherheit eines der größten Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigungen. Den Punkt den du jedoch eher meintest ist, dass sich „gesunde“ Menschen oftmals nicht mit den Barrieren für beeinträchtige Menschen auseinandersetzen da diese Ihnen nicht bewusst sind und für diese kein Hindernis darstellen. Eine mögliche Idee dieses Umdenken zu bewegen wäre, eine Art Zivildienst für sowohl Frauen als auch Männer einzuführen indem sie sich mit solchen Barrieren auseinander setzen. Solche Hindernisse sind mir auch erst dann bewusst geworden, als ich in meinem Studium einen Freund kennenlernte, der körperlich beeinträchtigt ist. Als wir anfingen öfter Sachen zu unternehmen viele mir die Barrieren des Alltags, wie enge Gassen, Treppen in Diskotheken aber auch Verspottung und Beschimpfungen gegenüber ihm auf. Da er mir schon sehr ans Herz gewachsen war, wurden diese Barrieren im Alltag dann auch zu meinen Problemen. Erst wenn man Menschen dazu bewegt, sich mit den Problemen beeinträchtigter Menschen auseinanderzusetzen, erst dann kann man an diesen Barrieren etwas verändern und diese beseitigen.
Eine weitere Barriere die du genannt hast, sind die Einstellungskriterien für beeinträchtige Menschen im heutigen Arbeitsmarkt. Dabei ist es m. E. eher ein „Aushängeschild“ für ein Unternehmen, wenn sie Menschen eine Chance geben, die beeinträchtigt sind. Durch stattliche Unterstützungen ist es zudem heutzutage möglich, ein Arbeitsplatz behindertengerecht einzurichten. Ebenso denke ich, dass so wie bei mir, als ich dieses Freund im Studium kennenlernte, dass es den Blickwinkel von „gesunden“ Menschen erweitert sowie die soziale Kompetenz der Mitarbeiter fördern würde. Darüber hinaus denke ich, dass es ein Unternehmen wertvoller macht, wenn dieses anfängt, soziale Verantwortung zu übernehmen.
Hallo Nebiye,
ich finde, du hast einen sehr interessanten und verständlichen Blogbeitrag verfasst.
Ich denke auch dass die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung zum Teil sicher daran liegt, dass unsere Gesellschaft insgesamt rücksichtsloser und Ich-bezogener wird. Und das nicht nur in Bezug auf Menschen mit Beeinträchtigung.
Trotzdem hast du auch Recht, wenn du sagst, dass dies sicher nicht der einzige Grund für die Diskriminierung solcher Menschen ist. Seltsam ist es ja, dass Kinder anderen Kindern mit Behinderung überhaupt nicht ablehnend gegenüberstehen. Die Abneigung, die in unserer Gesellschaft Menschen mit Beeinträchtigung oftmals entgegengebracht wird, ist also nicht „naturgegeben“, sondern wird uns in irgendeiner Form beigebracht.
Menschen dürfen nicht nach dem beurteilt werden, wofür sie überhaupt nichts können, das hast du richtig gesagt. Das fängt schon bei der Bewertung nach dem Aussehen an und gilt genauso für den Umgang mit Behinderten. Allerdings ist es allein mit dem Rücksichtnehmen und Helfen in bestimmten Situationen, wie in Bus und Bahn, nicht getan. Soll die Diskriminierung Behinderter wirklich aufhören, darf ihnen nicht einfach Mitleid entgegengebracht werden, sondern sie müssen ganz einfach als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft angesehen werden, die an erster Stelle keine Hilfe brauchen, sondern Raum für Mitspracherecht und eigene Interessenvertretung. Ich denke nämlich dass das Mitleid und damit das Herabschauen auf Behinderte in unserer Gesellschaft heute ein größeres Problem ist, als das Nicht-zur-Hilfe-kommen.
Viele Grüße, Inga
Hallo :),
ich finde du hast die wesentlichen Probleme gut und präzise geschildert.
Du hast vollkommen Recht, dass aufgrund der Vorurteile gegenüber den körperlich oder psychisch beeinträchtigten Menschen wir, als ihre Mitmenschen, eine schwer überwindbare Barriere aufstellen.
Heutzutage zählen Geld, Erfolg und Zeit eine viel wichtigere Rolle als ein sorgenfreies Miteinander-Leben aller Menschen.
Es ist zwar eine große Herausforderung ohne jegliche Vorurteile zu sein, jedoch ist es nicht unmöglich.
Jedes Individuum sollte sich Bemühen empathisch und respektvoll sich seinem Gegenüber zu verhalten.
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