In diesem Blog möchte ich euch gerne meine Praktikumsschule vorstellen, da ich das Schulkonzept ganz interessant und spannend finde.
Die Amerikanische Schule in Bremerhaven ist eine gebundene Ganztagsschule. Aktuell zählt die Schule über 200 Schüler und Schülerinnen. Dazu kommen Lehrpersonal: elf Grundschullehrer und -lehrerinnen, zwei Sonderschulpädagoginnen davon eine ZUP Koordinatorin. Das pädagogisches Personal umfasst: fünf Erzieher und Erzieherinnen, drei pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie externe Förderkräfte: eine Logopädin, zwei Ergotherapeutinnen / Psychomotorik und ggf. Honorarkräfte. Zeitweise sind unter anderem Referendare und Referendarinnen sowie Praktikanten und Praktikantinnen anwesend.
Die Schüler und Schülerinnen werden in fünf Klassenfamilien jeweils 1/2 und fünf Klassenfamilien jeweils 3/4 unterrichtet. Durch veränderte Tagesstrukturen in einer Ganztagsschule entsteht ein anders gestalteter Ablaufplan sowohl für unterrichtliche Tätigkeiten, als auch für das soziale Lernen.
Es wird versucht den Kindern ein möglichst ausgewogenen Rhythmus aus Belastungs- und Entlastungsphasen anzubieten und darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten des Förderns und Forderns innerhalb des Ganztagsschulbetrieb zu bieten.
Um 7.00 Uhr beginnt die Frühbetreuung mit einem Frühstücksangebot. Die Ganztagsschule endet um 16.00 Uhr mit der Spätbetreuung. Die gebundene Kernzeit beginnt um 7.45 Uhr und endet um 15.30 Uhr. Alle Kinder der Schule nehmen am Unterricht, an den Kursangeboten in der Mittagszeit und am Mittagessen verpflichtend teil.
Die Mittagspause ist auf zwei Stunden ausgedehnt, damit die Kinder auch in den nachmittäglichen Unterrichtsstunden wieder belastbar sind, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass trotzdem viele der Kinder gerade in der Schuleingangsphase weniger motiviert sind am Nachmittag und auf den Schulschluss hinfiebern. Dementsprechend bin ich der Meinung, man sollte in den Nachmittagsblöcken meiner Meinung nach keine neuen Inhalte in Mathe und Deutsch einführen, sondern sowas immer auf den Vormittag legen.
Die Früh- und Spätbetreuung ist ein freiwilliges Angebot. Am Montag- und Freitagnachmittag gibt es ein freiwilliges Kursangebot für die Zeit ab 14:00 Uhr. So haben Eltern die Möglichkeit, mit ihren Kindern auch am frühen Nachmittag etwas zu unternehmen bzw. bestimmte Termine oder Veranstaltungen wahrzunehmen.
Momentan ermöglicht die Schule in der Wiw-Zeit (Was-ihr-wollt-Zeit) Angebote in den unterschiedlichsten Bereichen zu nutzen. Dabei können die Kinder unteranderem aus folgenden Möglichkeiten wählen: Schulhof, Schulgarten, Bibliothek, Spieleraum, Ruheraum, Computerraum, Basteln, Tanzen, Entspannung, Fußball, Sport aller Art. Es wird ermöglicht, dass Kinder aus den 1. und 2. Klassen an einem Förderangebot teilnehmen können. Hierbei handelt es sind unter anderem um Sprachspaß, logopädische Förderung, ergotherapeutische Förderung, psychomotorische Förderung und sozial-emotionale Förderung. Die Kinder wählen auch ein festes Angebot aus. In der Klassenfamilie 1/2 mindestens ein Angebot, in den Klassenfamilien 3/4 mindestens zwei feste Angebote pro Woche. Diese Angebote laufen in der Regel über 1/3 des Schuljahres (z.B.: Theater, Erlernen eines Instruments, Sportangebote). Des Weiteren gibt es noch das Lernbüro. Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Übungszeit. Dort können Kinder noch nicht geschaffte Übungen nachholen. ( vgl. Konzept für eine gebundene Ganztagsschule, S. 6 ff.) Hausaufgaben gibt dann natürlich keine mehr.
Ich muss sagen, dass das Arbeiten in einer Jahrgangsübergreifenden Klasse mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich hatte den Eindruck, dass das Patensystem dort sehr gut funktioniert und die Lehrerin in der Klasse, in der ich war, hat es auch sehr schön hinbekommen, wie ich finde, gut auf beide Altersgruppen einzugehen.
Außerdem war das Kollegium und die Schulleitung sehr offen und freundlich und hätte sicher nichts gegen Hospitationen, um mal so ein Ganztagskonzept kennen zu lernen. 😉