Gemeinsames Individuelles Lernen – Ein Widerspruch?

  1.  Fokussierung des Vorlesungsthemas:

Benennen Sie zwei zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von ‚individualisieren‘ und ‚interagieren & kooperieren‘ im inklusiven Mathematikunterricht. Erläutern Sie die damit verbundenen theoretisch konzeptionellen Grundlagen.

 

In der Vorlesung von Frau Korten, lag der Fokus auf dem Themenkomplex „Gemeinsames Lernen“. In diesem Kontext gilt es Synergien des individuellen Lernens und des kooperativen zu erzeugen. Demnach sind für mich folgende zwei Komponenten als markant und zielführend hervorzuheben. Zunächst ist ein maßgeblicher Punkt, dass der Lernprozess beziehungsweise das zu lernende ähnlich oder aufeinander aufbauend ist. Dieses lässt sich zum Beispiel anhand der Themengebiete einer Lernlandkarte oder ähnliches ermitteln. Die Bearbeitung der zu lösenden Aufgabenstellung lässt sich dann zum Beispiel durch das Ich-Du-Wir Prinzip verwirklichen, was den nächsten hervorzuhebenden Aspekt der Vorlesung darstellt. Hierbei wird die Aufgabenstellung zuerst individuell von den SuS bearbeitetet und danach sollen gemeinsam in Kooperationen oder auch Gruppen etwaige unterschiedliche Interpretationen, Herangehensweisen oder auch Grundvorstellungen besprochen und im Idealfall ausgeräumt werden. Ich denke, dass man hier als Lehrkraft eine wichtige Rolle als Beobachter einnehmen muss, um den SuS gegebenenfalls bei gruppendynamischen und sozialen Prozessen zu unterstützen. Danach soll nach dem Prinzip, dass erarbeitete Ergebnis im Plenum beziehungsweise in der Klasse besprochen werden.

  1. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen:

Wählen Sie einen der beiden unter 1) benannten Aspekte.
Erläutern Sie anhand eines Beispiels aus selbst erlebter Praxis inwiefern sich der von ihnen benannte Aspekt in einem anderen (von Ihnen studierten) Fach wiederfindet. Wählen Sie hierfür ein Beispiel aus selbst erlebtem, beobachteten oder gestalteten Unterricht aus Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

 

In meinem Praktikum war eine nach dem Ich-Du-Wir Prinzip gestaltete UE im Bereich des Deutsch Unterrichtes zu verzeichnen. Die SuS sollten zunächst aus mehreren Optionen wählen, um eine Geschichte zu erzählen, zu schreiben oder zu spielen. Die Auswahl weitete sich explizit noch in den Themen aus. In der Folge bildete die Lehrkraft Gruppen aus den Themengebieten und die SuS sollten dann eine gemeinsame Lösung finden ihre Geschichten in den genannten Kategorien zu verwirklichen. Zum Abschluss wurden dann die Ergebnisse vorgetragen. Ich denke, dass dieses Vorgehen auf das besagte Prinzip zurückgegriffen hat, denke aber dass es in anderen Bereichen doch eher nicht angebracht scheint. Wie ich bereits häufig in meinen Beiträgen erwähnt habe, ist es in meinem Praktika im Bereich Mathematik sehr Individuell nach den Lernständen der SuS zugegangen. Dadurch möchte ich bezweifeln, dass eine Diskussion in der Klasse zielführend ist. Dieses könnte in dem Bereich nur bei gemeinsam erarbeiteten Kontexten wie „Zahlen und Daten“ funktionieren.

 

 

  1. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen:

Formulieren Sie drei konkrete Fragen, die Sie einer Lehrer*in /Ihrer Mentorin in ihrem nächsten Praktikum stellen könnten, um herauszufinden wie sie mit der Aufgabe zu individualisieren und gleichzeitig das mit- und voneinander lernen anzuregen, umgeht. [Sie dürfen nicht die direkte Frage stellen ‚Wie gehen Sie mit der Áufgabe zu individualisieren und gleichzeitig das mit- und voneinander lernen anzuregen, um?‘]

 

Ich halte hier eine Fragestellung nach der Feedbackkultur für eine maßgebliche Komponente. „Werden Herangehensweisen und Prozessverläufe einer Arbeit im Unterricht thematisiert beziehungsweise reflektiert?“ Des Weiteren wäre wissenswert. „In welchen Kontexten werden Gruppen- beziehungsweise Partnerarbeiten angestrebt?“. Dahingehend vertiefend wäre zu fragen: „Inwiefern bestimmen in solchen Fällen die SuS die Zusammenstellung dieser Gruppen und welchen Einfluss übt die Lehrkraft aus?“

Ein Gedanke zu „Gemeinsames Individuelles Lernen – Ein Widerspruch?“

  1. Ich finde deine Fokussierung des Vorlesungsthemas durchaus gelungen. Du hast die zentralen Aspekte herausgearbeitet und sie kurz und prägnant erläutert.
    Dein Beispiel für das Ich-Du-Wir Prinzip finde ich interessant. Ich denke aber auch, dass diese Methode nicht für jede Unterrichtseinheit, bzw. jedes Unterrichtsfach, gut geeignet ist. So funktioniert dieses Prinzip, denke ich, besser in Schulfächern, in denen gut frei und kreativ gearbeitet werden kann. Zum Beispiel in Mathematik scheint dies schwer, da es meist weniger verschiedene Wege zum Lösen einer Aufgabe gibt. Und wie du bereits erwähnt hast, könnten bei einem Plenum mit der Klasse einige SuS auf der Strecke bleiben.
    Schlussendlich lässt sich denke ich festhalten, dass es sich bei dem Ich-Du-Wir Prinzip um eine gute Methode handelt für Themen, die kreativen Freiraum bieten.

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