Mathematische Leistungsunterschiede

Die in der Vorlesung von Prof. Dr. Knipping gestellte Frage: „Sind die Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?“ kann meines Erachtens nicht einfach so beantwortet werden, da sie zu allgemein formuliert ist und dadurch viel zu viel Interpretationsspielraum bietet. Versteht man die Fragestellung bezüglich des Operationsverständnisses in der Mathematik, so ist die Frage mit „Ja“ zu beantworten. Interpretiert man die Frage allerdings in Bezug auf wann verschiedene Operationen, Grundvorstellungen oder mathematische zusammenhänge erlernt werden, so denke ich ist dieses lediglich auf die Heterogenität einer Lerngruppe zurückzuführen und demzufolge auch kein Grund zur Sorge.

 

Spielen im Mathematikunterricht, kann das angesichts von Leistungsunterschieden ein Ansatz sein? Beziehen und begründen Sie eine Position aus Lehrenden-Sicht, die auch Schülersichtweisen mit einbezieht.

In meinem Praktikum wurde größtenteils „gespielt“. Es handelte sich hierbei um ein Aufbau von 400 Lernspielen, welche nach Themen sortiert waren. Die SuS fragten, wenn es denn notwendig war, nach der Funktion des Spiels und nicht nach der Aufgabe. Ich glaube, dass dieses eine dem Kind angemessene Form des Lernens ist. Zudem kam die Situation, dass ein Elternteil zu der Klassenlehrerin sagte, dass das Kind sagt, es würde nur spielen und wie das denn sein könne. Die Antwort der Lehrerin daraufhin: „Wenn Ihr Kind denkt, dass es nur spielt, dann mache ich hier alles richtig“. Angesichts dieser Erfahrungen, kann ich für den Bereich der Grundschule diesem Konzept fast nur positives abgewinnen.

Formulieren Sie mindestens zwei Beobachtungsaufgaben für kommende Praktika, welche die Tiefenstruktur von Unterricht in den Blick nimmt.

Welche unterschiedlichen Formen des entdeckenden Lernens werden angewendet? Inwiefern werden unterschiedliche Zugänge zu einem Themengebiet berücksichtigt? Des Weiteren wäre es interessant Erfahrungen im Bereich der unterschiedlichen Zugänge zu machen, um in Zukunft eventuelle Einschätzungen der SuS in die Unterrichtsvorbereitung einfließen zu lassen.

2 Gedanken zu „Mathematische Leistungsunterschiede“

  1. Hallo Michael,
    auch wenn dein Beitrag eher kurz gefasst ist, so finde ich ihn doch aussagekräftig und vor allem interessant, da du einige Aspekte ansprichst, denen ich persönlich nicht/kaum begegnet bin.
    Was die erste Frage und deine Antwort darauf betrifft kann ich dir nur zustimmen – auch ich finde die Frage eher „schwammig“ und würde vermutlich erstmal pauschal nein sagen, da „Probleme“ die Gesellschaft zu leicht in Panik versetzen und somit ggf. zu undurchdachten Handlungen verleitet. Der Meinungsäußerung einer Studentin in der Ringvorlesung, dass bspw. die PISA Studie nicht die Realität abbildet (abbilden kann), da (komplexe) Textaufgaben nicht von jedem Kind gleich (gut) verarbeitet werden – vielleicht aber inhaltlich hätten gut bearbeitet werden können, stimme ich ebenfalls zu. Dasselbe hast du ja ebenfalls angesprochen.

    Was das Spielen als Unterrichtsmethode angeht bin ich mir persönlich unsicher (wie du es auch zu sein scheinst, da du „fast nur positives“ an dieser Methode siehst). Meiner Meinung nach sollte die Anwendung dieser Methode immer von Fall zu Fall individuell entschieden werden. Beinahe überzeugt hat mich allerdings dein Zitat der Lehrerin! Damit hast du ein sehr gelungenes Beispiel für Spielen als Unterrichtsmethode geschildert.
    Mich würde interessieren, ob die Kinder trotzdem eine Art „Leistungsnachweis“ erbringen mussten – d.h. wie hat die Lehrerin herfinden können, ob die Kinder „nur gespielt“ oder dabei auch wirklich etwas gelernt haben? Gab es einen Test?

    Deine Beobachtungsaufgaben sind „breit formuliert“ – ich denke dazu lässt sich einiges beobachten 🙂

    1. Zu deiner Frage. Ja es wurde am Ende eines jeden Lernlandpunktes ein Test gemacht. Die SuS mussten hier mindestens 65% erreichen, um zum nächsten Punkt zu gelangen, gelang dies nicht so wurden entweder Spiele wiederholt oder Spiele mit weiteren Zugangsmöglichkeiten durch die Lehrkraft zugeteilt.

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