ABSCHLUSSREFLEXION

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Der folgende Blogbeitrag dient dazu, diesem Blog einen würdigen Abschluss zu widmen. Dies tue ich indem dieser letzte Beitrag eine Abschlussreflexion mit Blick auf die Ringvorlesung „Umgang mit Heterogenität“ ist. 

Ich möchte als erstes die zentralsten theoretischen Kenntnisse, die ich aus den Vorträgen mitnehmen konnte, benennen. Am zentralsten würde ich hier die Theorie der Heterogenität sehen. Alle Vorträge und Aufgaben drehten sich um diese Thematik. Durch die Vorlesung konnte ich mein Wissen erweitern, mehr in die Tiefe gehen und mich mit vielen Aspekten rund um Heterogenität beschäftigen. In der Ringvorlesung 09 „Inklusion in der Grundschule in Südtoril/Italien – Zusammenhänge und Gestaltungsmöglichkeiten“  habe ich besonders viel über die Begriffe „Empowerment“, „Normalisierung“ und „Konstruktion“ gelernt. Jeder habe ein Recht auf Teilhabe und man muss erkennen, dass Integration und Individualisierung in einem inneren Zusammenhang stehen und nicht im Gegensatz zueinander (Brugger, E. (2016). Die Integration von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung in einem inklusiven Bildungssystem am Beispiel Italien-Südtirol. Zeitschrift für Inklusion.).

 In der RV 11 „Integrierte Frühförderung von Sprache und Mathematik“ konnte ich mich mit dem Förderkonzept „Enter“ auseinandersetzen und somit einen Einblick in den fachdidaktischen Aspekt der Frühförderung gewinnen (nachzulesen in: Bönig, D. Thöne, B. (2017). Integrierte Förderung von Sprache und 3 Mathematik in Kita und Familie. Springer-Verlag, Wiesbaden).

In der Ringvorlesung 08 „Schule für wirklich alle?“ habe ich mich mit dem Down Syndrom (Trisonomie 21) beschäftigt und wie dies mit dem Konzept der Regelschule vereinbar sein kann. Dabei ging es vor allem um das Verhalten der Schüler*innen, sowie Lehrer*innen. Vor allem wir Lehrer und Lehrerinnen sind für eine diskrimierungsfreie Umgebung in der Schule verantwortlich und sollten für gute Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler, sowie Schüler und Schüler sorgen. Ich fand diese Vorlesung besonders Interessant, da ich mich in dem Seminar „Einführung in den Schwerpunkt Geistige Entwicklung“ bei Dr. Eileen Schwarzenberg, parallel mit dem Thema beschäftigt habe.

Im Folgenden werfe ich einen Rückblick auf meine eigenen Praxiserfahrungen und inwieweit welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität den Schulalltag besonders geprägt haben bzw. prägen. 

Zu meiner Oberschulzeit, welche von 2010-2016 ging, habe ich den Unterricht in einer Inklusionklasse besucht. Dies war die erste eingeführte Inklusionsklasse auf unserer Schule. Wir hatten über die gesamten sechs Jahre eine Betreuerin in unserer Klasse, welche eine zusätzliche Hilfe war, sowohl im erzieherischen Sinne, als auch beim Unterrichtsstoff. Unsere Klasse war eine Inklusionsklasse, weil einpaar Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf unter uns waren. Wer diese Schüler*innen genau sind, wurde nie preisgegeben, zum Schutz vor bsw. Hänseleien oder Mobbing. Unsere gesamte Klasse wurde aber von den Schüler*innen der Nachbarklassen oft beleidigt oder schikaniert, da sie ein falsches Bild vermittelt bekommen haben. Sie dachten alle Schüler*innen aus unserer Klasse seien „nicht schlau genug“ eine „normale“ Klasse zu besuchen und alle seien förderbedürftig. Zurückblickend würde ich sagen, dass die Schule Schuld daran war, die Schüler*innen nicht genügend aufzuklären und dies somit zu Vorurteilen führte, wodurch Hänseleien entstanden sind. Aus meiner eigenen Schulerfahrung heraus, würde ich genügend Aufklärung auch unter den Schüler*innen empfehlen. Ich kann aber sagen, dass meine Lehrer*innen damals sehr kompetent mit uns umgegangen sind und sie keine auffälligen oder diskriminierenden Unterschiede zwischen den Schüler*innen ohne und den Schüler*innen mit Förderbedarf gemacht haben. Besonders meine damalige Klassenlehrerin war neben ihrem kompetenten Unterricht auch auf persönlicher und emotionaler Ebene sehr stark und ich bewundere ihre Fähigkeiten bis heute. 

Ein weiteres Beispiel habe ich zu meinen eigenen Erfahrungen in der Grundschule. Als ich in der ersten Klasse war, gab es gab einen Jungen welcher eine Behinderung bzw. Körperliche Einschränkung hatte und motorisch sehr starke Schwierigkeiten hatte. Bsw. Hat seine Hand beim Schreiben stark gezittert und auch seine Haltung war sehr schief. Er hatte eine Betreuerin bei sich. Leider hat er die Schule nach der ersten Klasse verlassen und ging auf eine Förderschule. Ich bin der Meinung hier hat das Schulsystem sowie die Lehrkräfte versagt. Ich glaube mit genügend Unterstützung hätte er die Grundschule bei uns auf der Regel-Grundschule abschließen können. Dies kann ich durch die hier kennengelernten Konzepte der Heterogenität mit Sicherheit sagen. Mir hat die Vorlesung geholfen meine eigenen Erfahrungen zu reflektieren und bestimmte Dinge und Situationen aus einem neuen Blickwinkel betrachten zu können. Dadurch konnte ich zu einem Ergebnis bei meinen eigenen Erfahrungen kommen bzw. die Fehler meiner damaligen Lehrkraft erkennen.

Besonders gerne würde ich mehr zum Umgang mit förderbedürftigen Schüler*innen lernen und wie mit diesen umzugehen ist. Dies lerne ich besonders gut im Studienfach inklusive Pädagogik, da sich dort intensiv und detailreich mit einzelnen Förderbedarfen und entsprechenden Theorien und Fördermaßnahmen beschäftigt wird. Dennoch glaube ich, dass dies im weiteren Studium in Bezug auf das Modulthema UMHET wichtig ist, damit alle angehenden Lehrkräfte, unabhängig vom Studieren des Faches Inklusive Pädagogik genügend geschult sind. Ich glaube, dass die Lehrer*innen heutzutage noch nicht genügend mit den nötigen Kompetenzen geschult wurden, obwohl die Zukunft ganz nach Heterogenität in allen Schulen Deutschlandweit aussieht bzw. Dieses Ziel erreicht werden soll.

Als weiteres Thema finde ich Leistungen wahrnehmen, Rückmelden und beurteilen (RV12) wichtig.  Es ist wichtig, dass wir als angehende Lehrkräfte unsere zukünftigen Schüler*innen gerecht und kompetent bewerten können. 

Danke für eure Aufmerksamkeit.

Ich hoffe euch haben meine Blogbeiträge gefallen!

Bis dann, Meryem 🙂

Add comment August 31st, 2021


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