RV08 // Schule für wirklich alle?

11. Juni 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

für folgenden Blogbeitrag zu der Thematik „Schule für wirklich alle?“, habe ich mir das Interview von Carina Kühne ausgesucht und beziehe mich besonders auf ihre Erfahrungen in der Schulzeit. Carina ist 34 Jahre alt und hat das Down Syndrom. Sie ging in einen Regelkindergarten, sowie in eine Regelschule. Vor allem ihre negativen Erfahrungen in der Grundschule waren besonders prägend und traumarisierend für sie. Bis heute kann sie das Verhalten ihrer ehemaligen Klassenlehrerin ihr gegenüber, nicht nachvollziehen.

  1. Welche theoretischen Bezüge aus Ihrem bisherigen Studium  passen zu den Inhalten des Videos (oder sind widersprüchlich)? 

Bildung für alle gleichberechtigt zu gestalten, ist ein Menschenrecht. Inklusion möchte gegen Kategorisierung und der „klassischen“ Exklusiven (durch Sonderschulen etc.) vorgehen und die Bedürfnisse eines jeden Kindes berücksichtigen. Alle Kinder sollen in einer Gruppe gemeinsam lernen können, egal welche Herkunft, Stand oder Krankheitsbilder (wie bsw. behinderte Kinder).                                                                                                                                                                                                  Somit passt es, dass Carina in eine Regelschule gehen durfte, trotz ihres Down Syndroms. Doch das Verhalten ihrer ehemaligen Klassenlehrerin in der Grundschule, widerspricht dem Konzept der Inklusion. Sie exkludierte Carina systematisch, sagte ihr offen, dass sie „nichts könne“ und ließ Carina in vielen Aufgaben und Aktivitäten außen vor. Somit verfolgte Carinas Lehrerin nicht die Prinzipien der „Inklusion“ sondern vielmehr der „Exklusion“. Dies lässt sich nicht mit dem was wir bereits im Studium gelernt haben, vereinbaren. Damit so ein unprofessionelles Auftreten vorgebeugt und vermeidet werden kann, sollten sich die zukünftigen Lehrkräfte mit Trisonomie 21, sowie mit anderen Behinderungen und Beeinträchtigungen auseinandersetzen müssen. Um eine diskriminierungsfreie Gesellschaft erreichen zu können, sollte besonders im Bereich Schule auf Heterogenität Acht gegeben werden.

2. Welche eigenen Praxiserfahrungen sind Ihnen zum Thema des Videos in den Sinn gekommen? Es können konträre oder vergleichbare Aspekte sein.

Zum Thema „Inklusion in Schule“, habe ich die Erfahrung hautnah miterlebt, in der Mittelstufe selbst in einer Inklusionsklasse zu sein. Wir hatten keine behinderten Schüler*innen, aber mehrere mit Lernschwächen. Wir waren die erste eingeführte Inklusionsklasse auf der Schule. Im Jahrgang war bekannt, dass wir die Schüler*innen einer Inklusionsklasse waren und wurden von weiteren Schüler*innen der Nachbarklassen in einen Topf gesteckt (als seien alle Schüler*innen dieser Klasse Inklusionsbedürftig). Es wurde vermutet, dass alle Kinder der Inklusionsklasse „dumm“ seien. Somit glaube ich, aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus, dass auch innerhalb der Schule mehr über das Thema Inklusion und den eigentlichen Zweck informiert werden sollte, damit solche Vorfälle nicht weiterhin geschehen.                                                                                      Innerhalb des Klassenverbandes, war Inklusion kein großes Thema. Das heißt die Kinder wurden so gut in die Klasse eingebunden, dass es nicht merkbar war, welche Kinder nun die Inklusion benötigten. Es wurde weder von meiner Klassenlehrerin noch von anderen Lehrer*innen deutlich darauf aufmerksam gemacht, welche Kinder nun diejenigen mit Beeinträchtigung bzw. Lernschwächen waren. Somit sind meine ehemaligen Lehrer*innen den Prinzipien der Inklusion erfolgreich nachgegangen und haben alle Kinder so gut wie möglich inkludiert. 

3. Welche Fragen an ihre (zukünftige) Praxis ergeben sich aus dem Video ? Fokussieren Sie auf sich als Lehrperson.

  • Wie kann ich alle Kinder, unabhängig von ihren Fähigkeiten, so gut wie möglich inkludieren?
  • Wie erreiche ich gegenseitige Akzeptanz, auch zwischen den Schüler*innen?
  • Wie kann ich gegen jegliche Art von Diskriminierung effektiv angehen?
  • Wie schaffe ich es, dass sich jedes Kind wertgeschätzt fühlen kann?

Ich danke euch für das Lesen meines Beitrages. Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen! 🙂

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