1. Zum einen versuchen Sie mal die für Sie am bedeutungsvollsten Ergebnisse unserer Überlegungen aus der heutigen Sitzung festzuhalten in Bezug auf das, was die Ringvorlesungsinhalte verschiedener Einheiten für mögliche Effekte von „Corona- Bedingungen“ (also Distanz-Lernen, Home-Schooling, Digitalität etc.) in den Grundschulen mit sich bringen könnten. Stellen Sie Literaturbezüge her, wo es passen könnte. Wenn Sie zu dem Thema auch schon Praxiserfahrungen haben, bringen Sie die gerne mit ein.
Die Pandemie brachte nicht nur für Studenten Unregelmäßigkeiten mit sich, sondern auch für Schüler*innen. Besonders für Grundschüler*innen gab es ein häufiges Wechseln vom Home-Schooling zurück in die Schule. Aus diesen Unregelmäßigkeiten folgte für Schüler*innen oft Unstrukturiertheit in ihrer Organisation und in der Bearbeitung der Schulaufgaben. Außerdem war es für viele Schüler*innen nicht einfach den Unterricht online mitzuverfolgen, da einige vorher nicht mit digitalen Medien zu tun hatten. Insbesondere mussten sich alle Schüler*innen mit dem Programm itslearning auseinandersetzten und dieses neu kennenlernen.
Es ist besonders wichtig in der Zeit der Pandemie mit den Eltern in Kontakt zustehen und individuelles Feedback zu geben. Eine ständige Elternkooperation ist daher die Basis für eine gute Kommunikation (vgl. Zierer 2015, S. 25).
2. Zum anderen suchen Sie sich noch eine weitere Perspektive aus, aus der man Inhalte der Vorlesung sozusagen querlesen könnte und reflektieren Sie, was sich dabei an relevanten Erkenntnissen festhalten ließe. – Anforderungen an Kooperation von Schule und Eltern im Kontext „Umgang mit Heterogenität in der Schule“.
Wenn es um Kooperation von Schule und Eltern geht, ist die Kommunikation sehr zentral. Dabei ist es wichtig den Eltern gegenüber transparent zu sein, sei es in Bezug auf Unterrichtsgestaltung, Organisation und Planung innerhalb der Schule etc. Um diese Transparenz zu erhalten, wären informative Elternabende essenziell.
Auch ist es entscheidend den Eltern ein gewisses Mitspracherecht zu geben. Entscheidungen sollten nicht nur von der Schule selbst getroffen werden, sondern in Vereinbarung und Absprache mit den Eltern.
In Bezug auf “Umgang mit Heterogenität” ist es von großer Bedeutung, diese Elternabende als interkulturelle Elternabende zu organisieren. Auch könnte man an regulären Elternabenden aufmerksam auf benachteiligte Schüler*innen machen.
So besteht die Möglichkeit auch andere Eltern mit dem Thema der Heterogenität zu sensibilisieren.
Am wirkungsvollsten wäre es, an jedem Elternabend verschiedene Themen aufzugreifen, die mit “Umgang mit Heterogenität” in Verbindung stehen z. B. das Thema der Leistungsheterogenität, welche verschiedene Formen annehmen und sich in Lerntempo, -motivation und -produkt (vgl. Speck-Hamdan 2004, S. 56ff.) unterscheiden kann.
Falls es aus zeitlichen Gründen nicht passt mit Eltern am Elternabend in Bezug auf diesen Themen ins Gespräch zu kommen, wären Infozettel für die Eltern eine weitere Option.
Juli 23rd, 2021
Hallo liebe Blogleserinnen und -leser,
Willkommen zurück. Ich freue mich Sie wieder in einem neuen Beitrag von mir begrüßen zu dürfen. Mein heutiger Beitrag bezieht sich auf die 12. Ringvorlesung, gehalten von Herrn Trostmann, welche die Thematik Leistungen wahrnehmen, rückmelden und beurteilen, behandelt. Dies ist ein pädagogischer Diskurs zur Leistungsheterogenität im Spannungsfeld von Standardisierung und Individualisierung.
1. Welche Zusammenhänge zwischen der Leistungsheterogenität der Kinder und dem Einfluss von Lehrerinnen und Lehrern auf den Bildungserfolg unter Berücksichtigung der pädagogischen Forderungen sind für Sie heute deutlich geworden?
Ein Kind ist ein Mensch, welcher sich in einer Lebensphase befindet, in der es sich entwickeln und reifen muss, um zu einem selbstständigen und lebensfähigen Wesen heranwachsen zu können. Deswegen gilt bei den meisten Kindern von Natur aus: Neugier, Entdeckersinn, Handlung und Leistung. In dem was sie tun wollen sie bestätigt, bestärkt und unterstützt werden.
Nach Weinert wird das Leisten in der Schule als „die Überführung von eigenen Potentialen in Kompetenzen durch Eigentätigkeit“ verstanden. Der Begriff Leistung wird auch in der Physik behandelt und wird durch die Formel P=W:t definiert. Laut Budde entsteht in sozialen Vergleichen Gleichheit und Differenz, welche jeweils mit spezifischen Bedeutungen und Wertungen aufgeladen werden. Die Wahrnehmung und Bewertung dessen, fällt je nach Kultur, Epoche, Schulart oder Schulkultur unterschiedlich aus. Die Leistungsbedingte Heterogenität nach Wenning (2007) meint, dass es Unterschiede im Lernprozess gibt, sowie im Abschluss. Die Leistung durch die Eigentätigkeit, hängt auch mit dem Einfluss der Lehrer*innen zusammen. Diese bringen Kompetenzen, Wissen, Haltung, Vorurteile und Sozialisation mit. Zierer (2015) ist der Meinung, dass es auf die „Haltungen der Lehrpersonen“ ankommt. Nach Hatties Verteilung der wichtigen Faktoren nehmen die Lehrpersonen 21% ein. Die zuständige Lehrperson nimmt Einfluss auf die Schüler*innen, indem diese die Kompetenzen unterstützen, welche für die Entwicklung der Eigentätigkeit benötigt werden. Der Leistungsbegriff fasst die Betrachtung des Zuwachses der Handlungskompetenzen und ein Ausbalancieren von Autonomie und Sozialität (vgl. Jürgens 2010, S.455f.) und dies müssen die Lehrkräfte fördern.
2. Welche Herausforderungen im Bereich Leistungswahrnehmung, -rückmeldung und -beurteilung haben Sie in Ihren bisherigen Praxisphasen kennengelernt und wie haben Sie oder die Lehrperson in der schulischen Praxis darauf reagiert?
Im Umgang mit Leistungsheterogenität in Bildungsinstitutionen, spielen die Faktoren Wahrnehmen, Rückmelden und Beurteilen eine zentrale Rolle. Nach Wodzinski (2014, S.38) setzt Differenzierung in der Wahrnehmung von Leistungsheterogenität voraus, dass Lehrkräfte die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler im Blick haben. Dies habe ich in meiner Praxisphase dahingehend beobachten können, als meine für mich zuständige Lehrkraft darüber geredet hat, dass es bei einigen Schüler*innen einfacher und bei einigen schwieriger ist, einen Blick auf sie zu haben. Bsw. Wenn einige Kinder lauter sind als andere, fallen die Lauteren mehr in den Blick der Lehrkraft, als die Leisen. Die Lehrkraft muss sich somit selbst in Erinnerung rufen, auch den unauffälligeren Schüler*innen Aufmerksamkeit zu schenken, um ihre Leistungen wahrnehmen zu können. Somit habe auch ich versucht meinen Blick zu schärfen, um alle Kinder gleich viel und gerecht wahrzunehmen, unabhängig von ihrer Auffälligkeit.
Das effektive Feedback ist laut Hattie (2009) eine der wichtigsten und entscheidensten Aufgaben von Lehrer*innen. Die zu beachtenden Bereiche bestehen aus der Aufgabe, dem Prozess, der Selbstregulation und der Bewertung der Person Selbst. Die Lehrkräfte müssen „in der Lage sein, den Lernenden passende und differenzierte Rückmeldungen zu geben“ (Wodzinski 2014, S.38). In meiner Praxisphase hat sich die Lehrkraft regelmäßig Notizen gemacht, um diese später für Kriterienraster und/oder an Sprechtagen verwenden zu können.
Bei der Leistungsbeurteilung gibt es Normen (Heinzel 2009), die sich in der Individualnorm, in der Sachnorm und in der Sozialnorm ausdrücken. Ich habe in der Praxis erste Leistungsbeurteilungen für die Individualnorm erfahren können. Das heißt ich konnte die Beurteilung von einzelnen Kindern von den Lehrkräften miterleben. Darunter bsw. Besprechungen unter den Lehrkräften, wie sich in eines der Kinder innerhalb eines bestimmten Zeitraumes individuell entwickelt hat und welche Fortschritte es in spezifischen Bereichen gemacht hat.
3. Wie positionieren Sie sich zu der Aussage von Hiller selbst als angehende Lehrer*in und welche möglichen Forschungsfragen wären für Sie relevant, um die getroffene Aussage empirisch weiter zu verfolgen?
„Kinder und Jugendliche aus den unteren Statusgruppen scheitern in den Schulen an der Starrheit institutioneller Gegebenheiten und Zwänge, der Borniertheit vieler Curricula sowie an gedankenloser Routine und der Arroganz eines Personals gegenüber nichtbürgerlichen, bildungsfernen Milieus, dessen Attitüden Pierre Bourdieu als „Rassismus der Intelligenz“ (1993) bezeichnet hat.“ (Hiller 2019, S.148).
Hillers Wortwahl ist sehr hart, dennoch glaube ich, dass er recht hat. Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass es immer noch viele Lehrkräfte gibt, die die „schlauen“ (bzw. Die Schüler*innen aus gebildeten Haushalten) merklich bevorzugen. Oft waren diese dann auch als die „Lieblingsschüler“ unter den Mitschülern bekannt. Ich empfinde das aus heutiger Sicht, als sehr kritisch. Lehrkräfte stehen in der Verantwortung jeden Schüler und jede Schülerin gleich zu behandeln und keine Schüler*innen zu bevorzugen oder andere zu vernachlässigen. Ansonsten kann es zur Folge haben, dass sich Schüler*innen nicht gut genug in ihren Fähigkeiten wertgeschätzt fühlen und die Motivation sich am Unterricht zu beteiligen, verlieren. Auch die „gedankenlose Routine“ kratzt an der Motivation vieler Schüler*innen. Unterricht sollte an vielen Punkten noch offener gestaltet werden, um der „Borniertheit“ vieler Curricula entgegenzuwirken.
Mögliche Forschungsfragen:
- Was für einen Einfluss hat der soziale Status auf die individuelle Beurteilung?
- Wird ein höherer Lernerfolg durch offenere Aufgabenstellungen erzielt?
Danke für eure Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal! 🙂
Eure Meryem
Juli 9th, 2021
Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Beitrag beschäftige ich mich mit der Vorlesung „Integrierte Frühforderung von Sprache und Mathematik“ von Frau Prof. Dr. Dagmar Bönig. Ich werde drei Fragen beantworten.
1. Inwiefern lässt sich das vorgestellte Förderkonzept für die Kita auf den schulischen Kontext übertragen? Wo rechnen Sie mit Problemen und wie könnten Sie diesen begegnen?
Das Förderkonzept „Enter“ (Entdecken und Erzählen) soll die sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten fördern. So sollen Kita und Vorschulkindern, vor allem aus sozial benachteiligten Familien, die Möglichkeit zur Weiterentwicklung gegeben werden. Insgesamt soll für ein alltagstaugliches Setting gesorgt werden, damit innerhalb der Familien zusammen gelesen und gespielt wird. Es werden Materialien mit mathematischen Inhalt wie bsw. Spiele, Bilderbücher, Hörspiele etc. bereitgestellt. Anschließend findet wöchentlich ein Stuhlkreis (ca. 45 Minuten) und die Kinder können rückblickend das Material welches sie genutzt haben, vorstellen. Weiterhin soll die mündliche Erzählfähigkeit sowie die arthmetischen und geometrischen Kompetenzen der Kinder gefördert werden. Auf den schulischen Kontext bezogen schaffen die Materialien einen ersten Einblick ins Schulleben. Die Kinder erlangen ein erstes Vorwissen, welches sie in der Schule weiterhin anwenden können. Ich glaube, dass das Konzept auch weiterführend in der Schule angewendet werden kann. Durch das Konzept werden narrative und mathematische Fähigkeiten gefördert. Die Kinder lernen mit verschiedenen Medien umzugehen. Durch die Freiheit der Auswahl der zu nutzenden Medien, können die Kinder nach eigenen Interessen ihre Lernmethode wählen. Vor allem für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache, wird dieses Konzept als eine zusätzliche Unterstützung förderlich sein. Sie setzen sich spielerisch mit der Sprache auseinander. Wenn dieses Konzept in der Schule angewendet werden soll, müsste dies gut organisiert und dem Stundenplan angepasst werden. Es dürfte kein Unterricht zu kurz kommen oder Lernstoff verpasst werden. Dies könnte für die Umsetzung eine Herausforderung darstellen.
2. Konkretisieren Sie die verschiedenen Funktionen der Sprache jeweils an einem konkreten Beispiel in einem Ihrer Unterrichtsfächer.
Ich beziehe die verschiedenen Funktionen der Sprache auf das Unterrichtsfach Kunst. Die kommunikative Funktion der Sprache dient als Mittel der Verständigung. Im Kunstunterricht können sich somit über verschiedene Werke, Künstler und Materialien ausgetauscht werden. Auch um die Sinnhaftigkeit hinter Werken erkennen zu können oder über Bedeutungen zu spekulieren ist die Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler, sowie zwischen den Schüler*innen wichtig. So können verschiedene Meinungen und Ideen basierend auf den Hintergründen und Erfahrungen der einzelnen Schüler*innen ausgetauscht werden und neue Perspektiven eröffnet werden. In diesen Gesprächen kann die Kreativität weiter angeregt werden. Die kognitive Funktion der Sprache, wird im Kunstunterricht genutzt um Vorgänge verstehen und nachvollziehen zu können, um diese anschließend anwenden zu können. Die Vorgaben der Lehrkraft können dann mit eigenem Können und eigenen Erfahrungen/Ideen verknüpft werden, so dass ein individuelles Werk entsteht.
3. Formulieren Sie zwei Beobachtungsfragen zum Thema Sprachförderung im fachlichen Kontext für kommende Praktika.
– In Bezug auf die Anwendung des Förderkonzeptes: Können nach einem bestimmten Zeitraum Fortschritte im Wortschatz der Kinder festgestellt werden?
– Können die verschiedenen Funktionen der Sprache gezielt im Unterricht beobachtet werden und wie äußern sich diese?
Ich danke für eure Aufmerksamkeit! Über einen Kommentar würde ich mich freuen 🙂
Juli 2nd, 2021