Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Aloha,

bezüglich der sprachlichen Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht stellen sich sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Herausforderungen ergeben sich aus dem sprachlichen Verständnis, das unter Umständen erst entwickelt werden muss. Dies kann mit Schwierigkeiten verbunden sein, da diesbezügliche Kompetenzen in einer Lerngruppe stark variieren können. Um dann sämtliche Inhalte während des Schul(halb)jahres bewältigen zu können, muss die Lehrkraft sehen, dass das Verständnis trotz aller Schwierigkeiten so schnell vorhanden ist, dass alles geschafft wird. Ist dies nicht möglich, ergeben sich keine großen Chancen für einen weiterführenden Lernerfolg.

Besitzt die Lerngruppe im Allgemeinen ausreichende sprachliche Kompetenz, um mögliche Barrieren schnell überwinden zu können, können sich durchaus Chancen für alle entwickeln, sodass insgesamt ein höheres Lernziel erreicht wird, als vielleicht vorgesehen war. Hierbei ist aber selbstverständlich auf die Leistungsfähigkeit der Gruppe zu achten.

Zudem sollte die Fachsprache aber unbedingt Teil des Unterrichts sein, um die grundlegenden Fachkompetenzen und eine anständige Ausdrucksart zu sichern. Die Förderung der Heterogenität einer Gruppe sollte meines Erachtens keinen negativen Einfluss auf den Lernerfolg der Gruppe insgesamt haben – die erforderlichen Leistungen sollten also nicht an die Gruppe, sondern die Gruppe an die erforderlichen Leistungen angepasst werden.

Gruß

Miles

Ein Gedanke zu „Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht“

  1. „Die erforderlichen Leistungen sollten also nicht an die Gruppe, sondern die Gruppe an die erforderlichen Leistungen angepasst werden.“

    Mit einer solchen Aussage wäre ich ein bisschen vorsichtig, da dies den Anspruch an die SuS stellt, bestimmte Leistungen ungeachtet ihrer Fähigkeiten erbringen können zu müssen – was, da nun mal jeder andere Stärken und Schwächen hat, nahezu unmöglich ist. Natürlich ist es richtig, dass gewisse Lernziele erreicht werden sollten, aber dennoch muss auch auf die SuS eingegangen und realistische Ziele gesetzt werden, da sonst einige SuS nicht mehr in der Lage sein werden, dem Unterricht zu folgen, und das sollte wohl niemals das Ziel einer Lehrkraft sein. Das muss ja nicht zwangsweise heißen, dass der Unterricht komplett nach den Bedürfnissen der SuS gestaltet wird, es sollte aber zumindest noch irgendwo auf die Differenzen eingegangen und auch SuS mit größeren Schwierigkeiten ermöglicht werden, sich zu beteiligen, ohne an sie den Anspruch zu stellen, mehr zu leisten, als sie leisten können. Wenn am Ende eine ganze Klasse dem Unterricht nicht mehr folgen kann, weil die Lehrkraft versucht hat, ein unrealistisches Leistungsziel zu erreichen und nicht auf die Gruppe eingegangen ist, nimmt das dem Unterricht meiner Ansicht nach den Sinn. Oder habe ich deine Aussage vielleicht falsch interpretiert?
    Liebe Grüße, Katja

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