Ermitteln Sie in einer Lehrbuchreihe Ihrer Wahl Aufgaben, die Ihrer Ansicht nach besonders Jungen oder besonders Mädchen ansprechen. Versuchen Sie diese Aufgabe(n) mit einer umgekehrten Gender-Orientierung umzuformulieren.
Aufgaben im Schulunterricht sollten alle Schüler und Schülerinnen ansprechen und interessant den Stoff vermitteln. Doch aufgrund der hohen Heterogenität der Schüler und Schülerinnen ist dies schwer durchzusetzen. Besonders das Geschlecht ist oftmals ein heterogener Faktor der entscheidet, ob das Thema der Schulaufgabe ansprechend und interessant ist. Die Wahl der richtigen Aufgaben in Lehrbüchern kann daher ausschlaggebend für die Mitarbeit der Schüler und Schülerinnen sein.
Als Beispiel kann man eine Aufgaben aus dem Oberstufen Englisch-Lehrbuch „Context 21“ von Cornelsen nehmen. In der Aufgabenstellung sollen die Schüler und Schülerinnen Poster, Autoaufkleber oder T-Shirt Slogans erstellen. Als Kontext wird dabei das Waffenrecht in den USA genannt und es soll zugunsten einer stärkeren Waffenkontrolle argumentiert werden. Meiner Meinung nach ist diese Aufgabe besonders für Jungen interessant, da das Thema des öfteren in Filmen und/oder Videospielen vorkommen kann.
Die Kompetenz der Erstellung von kurzen und prägnanten Sätzen auf Englisch kann für Mädchen an einem anderen Beispiel geübt werden. Dabei kann der Lehrer/in eine Auswahl an verschiedenen Themen geben. Ein Beispiel, das für Mädchen interessanter wäre, könnte der Tierschutz in den USA sein.
Trotz der genderorientierten Bespiele im Unterricht sollte jeder Schüler/in frei entscheiden können, welche Aufgaben das eigene Interessenfeld am Besten wiederspiegeln. Wichtig ist vor allem, dass am Ende die gleichen Kompetenzen erreicht und geübt worden sind und nicht an welchem Beispiel. Nur somit, kann verantwortungsvoll mit der vorherrschenden Heterogenität umgegangen werden.
Liebe Marlyn,
ich finde besonders erwähnenswert, dass du deinen Beitrag begonnen hast mit der Aussage, dass jeder Schüler und jede Schülerin individuell ist und es sehr wichtig ist, dass man als Lehrperson darauf eingeht.
Ich denke, dass die Aufgabenstellung deines Beispiels für beide Geschlechter interessant sein könnte, da die Jungen evtl. das Thema spannend finden und, meiner Meinung nach, die Mädchen den kreativen Teil des Erstellens eines Posters ansprechen könnte. Aber wie du in deinem Beitrag geschrieben hast, ist es immer sehr individuell zu betrachten, was den Schüler’innen gefällt. Deine zentrale Aussage, dass es letztendlich darauf ankommt dass alle Schüler’innen die Themenunabhängigen fachlichen Kompetenzen erworben haben, ist somit sehr treffend. Ein sehr guter Beitrag!
Hallo Marlyn,
wie du bereits in deinem Beitrag erwähnt hast, ist der Aspekt der Binnendifferenzierung die Grundvoraussetzung der Interessensorientierung der Schülerinnen und Schüler. Die Auseinandersetzung mit der, für Mädchen und Jungen, optimalen Aufgabenstellung finde ich hinsichtlich der „Gender-Debatte“ schwierig.
Durch Beispiele wie: Mädchen lesen Pferdebücher und Jungen Fußballbücher, wird meiner Meinung nach die stereotypische Verankerung der Gesellschaft deutlich. Aus diesem Grund würde ich in deinem Beispiel, welches ich in den Grundzügen sehr passend finde, ein bisschen sensibler mit der Themenpräferenz der Kinder umgehen, da es immer „Abweichungen gibt“.
Alles in allem finde ich deinen Beitrag sehr gelungen, da du die Kernaspekte gut auf den Punkt gebracht hast.
Liebe Grüße und ein schönes Restwochenende!