Methoden zur Erhebung von Schüler/innenvorstellungen

Skizzieren sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von SchülerInnenvorstellungen.

Um die Vorstellungen und Vorkenntnisse der Schüler und Schülerinnen aktiv im Unterricht mit ein zubringen, kann man mehrere verschiedene Methoden als Lehrkraft in der Schule anwenden. Die folgenden drei Methoden werde ich auf ein konkretes Unterrichtsbeispiel anwenden. Im Französischunterricht gibt es die Möglichkeit über die Pariser „banlieues“ (Vororte) zu sprechen und welche Probleme und Schwierigkeiten dort vorherrschen. Um den bereits vorherrschenden Wissenstand der Schüler/innen über dieses Thema zu erfahren, kann die Lehrkraft mehrere Vorgehensweisen haben.

Die erste Methoden wäre, den Schülern am Ende der Stunde den Begriff „banlieue“ zu nennen und sie aufzufordern auf einem Zettel alle ihre Assoziationen und Ideen aufzuschreiben. Dabei können die Schüler/innen alles aufschreiben, egal ob sie sich sicher sind oder nur ungeordnete Gedanken haben. Es ist wichtig, dass die Schüler/innen erstmal alleine über die Thematik nachdenken und sich nicht von den Vorstellungen anderer beeinflussen zu lassen. Daraufhin kann die Lehrkraft die verschiedenen Vorstellungen in die nächste Unterrichtseinheit mit einfließen lassen.

Eine weitere Methode zur Sammlung von Ideen wäre ein Dreiecksschaubild in einer Dreier-Gruppe. Bei dieser Vorgehensweise wird ein Dreieck auf ein Plakat gemalt und die Schüler/innen schreiben als Erstes ihre individuellen Vorstellungen über die Thematik an die Ecken des Dreiecks. Nach dieser ersten Überlegung folgt ein Vergleich der Ideen mit den anderen Mitgliedern der Gruppe. Dabei werden die Ideen, die alle Gruppenmitglieder hatten in die Mitte des Dreiecks geschrieben und die Ideen, die nur zwei Schüler/innen hatten an die jeweils gemeinsame Seite. Dadurch entsteht bereits ein reger Austausch zwischen den Schüler/innen über die Thematik. Als Abschluss kann die Lehrkraft die Schüler/innen bitten, die Vorstellungen anhand des Plakates der Klasse vorzustellen. Schließlich wird nach Beendigung der Präsentationen der Unterricht fortgesetzt, um das Wissen der Schüler/innen zu erweitern.

Eine dritte Methode ist die gemeinsame Erstellung einer Mind-Map. Dabei schreibt die Lehrkraft den Begriff „banlieue“ an die Tafel und die Schüler/innen können daraufhin eigenständig ihre Ideen um den Begriff herum anordnen. Während dieses Prozesses sollen die Schüler/innen ins Gespräch kommen und gemeinsam überlegen, wie man die verschiedenen Vorstellungen am Besten einordnet und zusammenfasst. Es ist möglich, dass ein Schüler/in die Rolle eines Moderators/in übernimmt und zwischen den Mitschülern/innen vermittelt. Die Lehrkraft überwacht dabei nur den Vorgang.

Abschließend ist zu sagen, dass es sehr hilfreich sein kann bei bestimmten Unterrichtsinhalten die Vorstellungen der Schüler/innen zu erfassen, um einerseits das Vorwissen zu überprüfen und um später, im weiteren Unterrichtsgeschehen, besser als Lehrkraft darauf aufbauen zu können.

Ein Gedanke zu „Methoden zur Erhebung von Schüler/innenvorstellungen“

  1. Liebe Marlyn,

    vielen Dank für deine guten Ideen. Ich habe deinen Beitrag sehr gerne gelesen und fand ihn kreativ und interessant.

    Besonders deine Methoden (im Französischunterricht) anhand des Beispiels Pariser Vororte zu erklären ist sehr einfallsreich.
    Deine erste gewählte Methode, um die Vorstellungen und Vorkenntnisse der Schüler und Schülerinnen zu ermitteln und zu fördern. ist die des sog. „brainstorming“. Diese ist wahrscheinlich die üblichste, macht aber deshalb nicht weniger Sinn. Es ist sehr wichtig, dass die SuS sich zuerst selbst ein Bild verschaffen und die Möglichkeit haben nachzudenken, schließlich kann die Lehrkraft nur dadurch wirklich ALLE Vorstellungen berücksichtigen und auf diese eingehen.
    Bei der Mindmap ist es wichtig, dass die gesamten genannten Begriffe jedem klar sind, denn eine Mindmap dient nicht der Erklärung sonder n Übersicht. Außerdem würde ich persönlich als Lehrkraft versuchen, die Map so übersichtlich wie möglich zu gestalten, sei es durch Farben die die jeweiligen Stichpunkte zum Unterthema deutlich erkennen lässt, oder durch klare Abgrenzungen oder Symbole etc..

    Liebe Grüße,
    Leonie

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