Reflektieren Sie in eigenen Worten ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Heterogenität und Homogenität im schulischen Feld.
Die Schule ist einer der Orte, in der man Heterogenität am Ausgeprägtesten erleben kann. Dadurch dass sie eine obligatorische Bildungseinrichtung ist, treffen sich hier Kinder und Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder von ihnen unterscheidet sich in Alter, ethnischer Herkunft, Religion und anderen Faktoren, die teils äußerlich erkennbar und teils innerlich sind. Häufig können diese Faktoren, sowie unterschiedliche Vorstellungen und Werte, zu Konflikten im schulischen Alltag führen und einen erfolgreichen Lernfortschritt verhindern.
Gerade im Unterricht wird versucht durch Homogenisierung eine Art Gleichheit in der Klasse herzustellen, obwohl die Schüler/innen eine heterogene Gruppe bilden. Durch einheitliches Alter der Schüler/innen und gleiche Lernziele für die ganze Klasse soll dieses erreicht werden. Trotzdem kommt es immer zu großen Unterschieden bezüglich der Leistungen der Schüler/innen. Manche kommen gut mit dem Unterrichtsstoff klar, andere wiederum kommen nicht hinterher, was im Laufe des Schuljahres zu schlechten Noten und im Notfall zum Sitzen bleiben führen kann.
Versuche, diese Probleme zu beseitigen, könnten zum Beispiel an die Schüler/innen angepasste Bewertungen und Lernziele sein. Somit kann man individueller auf die Bedürfnisse und Lernmethoden der Schüler/innen eingehen und produktiver mit der vorherrschenden Heterogenität umgehen. Dieses kann sich aber oft problematisch darstellen, da ein einzelner Lehrer/in oft nicht die Zeit und die Möglichkeiten hat jeden einzelnen Schüler individuell zu betreuen.
Meiner Meinung nach sollte es eine gesunde Mischung aus Homogenität und Heterogenität in der Schule geben. Zum Einen, muss man versuchen im Unterricht alle Schüler/innen zum gleichen Lernstand zu führen, sodass keiner benachteiligt ist. Auf der anderen Seite, sollte der Weg zum einheitlichen Lernstand durch einzelne Förderung und Forderung der Schüler/innen stattfinden. Dabei kann nicht nur der Lehrer/in helfen, sondern auch die Schüler/innen sich gegenseitig helfen durch die Bildung gemischter Lerngruppen im Unterricht.
Schlussendlich ist Heterogenität ein zentraler Aspekt im Schulalltag, der immer mehr an Wichtigkeit zunimmt. Es ist in der heutigen Zeit unumgänglich den richtigen Umgang damit zu erlernen, um allen Schülern die bestmöglichste Schullaufbahn zu gewährleisten.
Liebe Marlyn,
ich finde, dass du den Begriff Heterogenität am Beispiel Schule sehr gut erklärst. Du berücksichtigst die verschiedenen Faktoren, die bei Heterogenität mit hineinspielen. So wie Herkunft, Alter und Religion. Zudem erläuterst du das Problem, dass es momentan an Schulen gibt. Schülerinnen und Schüler werden immer noch zu homogen behandelt. Deine Lösungsansätze dieses Problem in den Griff zu bekommen, gefallen mir sehr gut, allerdings müssten diese meiner Meinung nach noch weiter ausgebaut werden. Wie sollen diese verschiedenen Lernmethoden aussehen? Müsste man nicht das gesamte Schulsystem umfunktionieren? Was ist zum Beispiel mit dem jahrgangsübergeifendem Lernen? Hier kann jedes Kind nach seinem eigenem Tempo arbeiten und junge und ältere Schüler helfen sich gegenseitig.
Auch deinen Punkt, dass nicht nur Heterogenität vorherrschen kann, stimme ich zu. Eine gewisse Homogenität wird sogar vorausgesetzt. Es gibt immer noch die Schulabschlüsse: Hauptschulabschluss, Realschulabschluss und Abitur. Solange es hier noch keine neues System gibt, kann nicht nur Heterogenität in Schulen stattfinden. Ich finde, dass du sehr schlüssig das Spannungsfeld zwischen Homogenität und Heterogenität dargestellt hast und man kann sehr gut verstehen, was das Komplizierte an der Umsetzung der Heterogenität in der Schule ist.