Umgang mit Heterogenität in der Schule – Wie sollen wir, als angehende Lehrer, damit umgehen?

Damit wir im Seminar: „Umgang mit Heterogenität in der Schule“ alle auf dem gleichen Wissensstand sind, ist es zunächst notwendig den Terminus „Heterogenität“ zu definieren. Das haben wir auch im Seminar anfangs getan. Laut dem Duden ist damit die „Verschiedenartigkeit, Ungleichartigkeit, Uneinheitlichkeit im Aufbau, in der Zusammensetzung“ gemeint. Die Verschiedenartigkeit und Uneinheitlichkeit kann sich dabei auf die Klassenzusammensetzung und auf die verschiedenen Persönlichkeiten innerhalb der Klasse, also einer homogenen Gruppe, beziehen. Hier spielen unter anderem Merkmale, wie Gender, Alter, Erziehung, Religion, nationale Herkunft, soziale Milieus sowie persönliche Wertvorstellungen und Ziele eine entscheidende Rolle. Diese Ungleichheit der individuellen Persönlichkeiten innerhalb einer Klasse sollen von uns angehenden Lehrern als eine Art Vielfalt und Bereicherung für den Unterricht gesehen werden, da diese Vielfalt der Erfahrungen für den Lernfortschritt viele Vorteile haben kann. Daher ist die Heterogenität in der Schule für uns als eine Art Herausforderung zu betrachten. Wir alle tragen unterschiedliche Geschichten in uns, die durch unterschiedliche Erfahrungen geschrieben worden sind, daher ist es notwendig jeden Menschen so zu respektieren, wie er ist, und offen an den Unterricht in den Schulen heranzugehen.

Um mit der Heterogenität also verschiedenen Individuen in einer Klasse angemessen umzugehen, müssen wir uns auf die Schülerinnen und Schüler und ihre Persönlichkeiten einlassen und versuchen diese zu verstehen. Wir werden wahrscheinlich nicht jedes Kind gleich mögen und verstehen können, daher ist es auch wichtig nicht alle Kinder gleich zu behandeln. Sie sind nämlich nicht gleich und sie gleich zu behandeln, würde nicht gerecht sein. Wir müssen selbst entscheiden was für uns einen angemessener Umgang darstellt, damit wir die unterschiedlichen Talente, Bedürfnisse und Wünsche gerecht behandeln können. Denn, wenn Lehrer ihre Schülerinnen und Schüler gleich behandeln, nehmen sie ihnen jegliche Individualität und das Recht auf eine faire Behandlung. Das passiert in den Schulen noch viel zu oft, weil die Gleichberechtigung ein moralisches Missverständnis ist. Auch ich habe es in meiner Schulzeit selbst erlebt, wenn z.B. vom Lehrer an alle die gleiche Strafe erteilt wurde, obwohl nur ein paar Schülerinnen und Schüler gegen die Regeln verstießen. Da ich nicht auch so eine Lehrerin sein möchte, werde ich bei den kommenden Praktika darauf achten, wie dieses Verhalten zu umgehen ist und versuchen es selbst zu vermeiden. Diesen Umgang mit Heterogenität in der Schule und weitere Problemfälle werden wir im Verlauf dieses Semesters lernen.

 

Eine Reaktion zu “Umgang mit Heterogenität in der Schule – Wie sollen wir, als angehende Lehrer, damit umgehen?”

  1. Agnieszka

    Liebe Marie-Sophie,
    vor allem der letzte Satz deines ersten Absatzes hat mich ergriffen. Du hast vollkommen Recht, denn Respekt und Offenheit sind das A und O, um mit der vorhandenen Heterogenität an (Bremer) Schulen richtig umgehen zu können. Des Weiteren bin ich auch der Meinung, dass Lehrer und Lehrerinnen sich individuell mit den Schülern und Schülerinnen auseinandersetzen müssten, da trotz der Homogenität in vielen Aspekten des Schulalltags die Heterogenität letztendlich überwiegt. Es ist scheinbar sinnlos jeden Schüler und jede Schülerin gleich zu behandeln, denn dafür müssten auch alle gleich sein. Wie Du bereits in deinem Beitrag festgestellt hast, hat jedes Individuum verschiedene Bedürfnisse, Talente etc., weswegen ich der Meinung bin, dass an (Bremer) Schulen das Konzept von ‚Equality vs. Equity‘ anzuwenden sei. Dabei geht es darum, dass Gleichberechtigung nur sinnvoll ist, wenn alle gleich sind, alle gleiche Kräfte/Fähigkeiten mitbringen und gleich viele Mittel zur Verfügung haben. Deswegen ist Fairness gefragt, allen also gleiche Chancen auf etwas zu schaffen, als Beispiel sich etwas mehr Zeit für den ‚schwächeren‘ Schüler/Schülerin zu nehmen oder dieser Person es etwas anders erklären, damit er oder sie am Ende der Unterrichtsstunde auf dem gleichen Stand ist wie die anderen, die auch ohne die Hilfe der Lehrkraft das Thema verstanden haben. Dabei werden Anpassungsfähigkeit, sowie Geduld und Kreativität von einer Lehrkraft verlangt.
    Sehr spannend finde ich es, dass du schon genauere Vorstellungen hast, wie du als Lehrerin sein bzw. nicht sein möchtest. Da bin ich gespannt, ob sich dies im Verlauf der Ringvorlesung oder des Praktikums noch ändern wird.
    Alles Liebe,
    Agnieszka

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