Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität

 

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass Frontalunterricht, indem die Lehrkraft größtensteils im Monolog den SuS gegenübersteht und dabei das „Basiswissen“ erfragt, wird die Lehrkraft zum Zentrum des Lernens nicht die SuS. Im Gegensatz steht der Individualunterricht, in dem die Lehrkraft eher weniger im Fokus steht. Die gemeinsamme Gestaltung des Unterrichts wird mit den SuS zusammen festgelegt, indem die SuS über Aufgaben können o.ä.. Dabei kann das Leistungsniveau den SuS besser angepasst werden.

Die Individualisierung ist nur dann möglich, wenn ein kleiner Klassenverband gegeben ist, da es sonst der Lehrkraft nicht möglich ist, das Leistungsniveau an alle SuS anzupassen. Eine den Schülern überlassene Individualisierung birgt die Gefahr, dass die SuS es sich einfach machen und somit stetig unter ihrem eigentlichen Niveau arbeiten, welches langfristige Konsequenzen mitsichbringt.

Wird auf leistungsstarke SuS mehr geachtet (bzw. gefördert/gefordert) als leistungsschwache SuS?

Auf dem Weg zu einer Schule

Eine schwerwiegende Konsequenz könnte eine  Isolation dieser SuS sein. Diese kann durch die Zuweisung auf eine Förderschulen passieren, denn auf diesen speziellen Förderschulen befinden sich oftmals auch andere „Außenseiter“. Somit können eigene soziale Kontakte verloren gehen und eine stärkere soziale Isolation wird unabsichtlich gefördert.  Unter „Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung“  wird verstanden, dass eine motorischen als auch sensorischen Einschränkung der SuS vorliegt. Jedoch sind Beriffe wie  „Förderschwerpunkt Lernen“ sehr unpräzise und drücken nicht in vollem Maße die Schwierigkeiten der SuS aus.Es muss auf  SuS individuell eingegangen werden. Jedoch ist der Lehrermagel ein Problem hierfür. Es kann sehr schwiering auf einer individuellen Ebene die SuS gefördert bzw. gefordert werden. Außerdem würde eine Fokussierung des Lehrers auf einen Schüler dazu führen, dass die anderen SuS vernachlässigt werden.

„Meint Inklusive eigentlich alle?“

In dem Modell medizinische Behinderung werden alle Menschen miteingeschlossen, die eine  körperliche Einschränkung haben, während mit dem soziale Modell, Menschen beschrieben werden, die durch Umstände der Umwelt beeinträchtigt werden. Das Problem ist, dass unsere Gesellschaft sozial behinderte Menschen ausgrenzt und somit überhaupt erst eine Behinderung im Alltag für diese Menschen schafft. Durch eine Doppelstrategiesind höhere Chancen gegeben, um Menschen mit Binderhung in unserer Gesellschaft zu integrieren.

Bereits in der Grundschule, die ich in Niedersachsen besucht habe, wurde ich mit den ersten Versuchen einer „full inclusion“ konfrontiert. In meiner Schulklasse hatten wir eine integrierte „Lebenshilfe-Gruppe“ von fünf bis sechs Mitschülern mit Down-Syndrom. Durch meine ganze Schullaufbahn hinweg, hatte ich die Möglichkeit mit körperlich- oder geistig- „eingeschränkten“ Kindern zu lernen und zu leben. Für mich, als eine Person die außerhalb der Schule keinen Kontakt zu Menschen dieser Art pflegte, war dies sehr schwer. Rückblickend auf meine Schulzeit kann ich mich an keinen Augenblick erinnern, in dem ich beim lernen mit Kindern der Lebenshilfe, mich völlig wohlgefühlt habe(ich gab ihnen selbstverständlich nicht das Gefühl, dass ich mich unwohl fühle). Lustigerweise war trotz meines inneren Zwiespaltes, ich über die Jahre hinweg in meiner Klasse stetig diejenigen, die nach Aussage der LehrerIn am besten mit den Lebenshilfe-Kindern umgehen konnte, welches stets zu Verwunderung meinerseits führte. Jedoch muss ich nachdem nun einige Jahre vergangen sind, ich mir zugestehen, dass diese Art der Inklusion mich als Person sehr stark wachsen ließ. Schlussendlich bin ich sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte diese Kompetenz zu erlernen, denn ich bin der Meinung, dass nicht jeder/jede (Schulkind) ad hoc ohne jegliche Erfahrung verantwortungsbewusst mit körperlich oder geistig behinderten Menschen umgehen kann. Ich wünsche mir in eine Gesellschaft zu leben die abseits jeglicher Diskriminierung existiert sei es aufgrund von Religion, Herkunft oder Behinderung, daher muss auch ich lernen so gut wie nur möglich mit Menschen die Art umzugehen. Ich viele, viele emotionale Break-downs von den Lebenshilfe-Mitschülern miterleben, wie als einmal einer beim Kochunterricht völlig am durchdrehen war aufgrund seiner Überforderung und schlussendlich mit den Kochwürstchen um sich herum zu werfen began.

In zukünftigen Praktika werde ich besonders mit meiner eigenen Erfahrung versuchen, die SchülerInnen bei der Umsetzung eines adäquaten Umganges mit Menschen die spezielle Hilfe oder Aufmerksamkeit benötigen zu helfen. Und ich werde besonders darauf achten, wie sich die Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf gegenüber ihren Mitschülern verhalten.

Sprachliche Fähigkeiten im Deutschunterricht

Unter Seiteneinsteiger werden jene Kinder und Jugendlichen verstanden, welch eine eigenstädigen Migration (mit der Familie) erlebt haben und somit deutsch als eine völlig neue sprachliche Kompitenz erlernen müssen. In Bremen wird jenen Kindern und Jugendlichen, die einen offiziell Aufenhaltsstatus haben ein Schulplatz angeboten. Jedoch ist die Problematik hierbei, dass diese Registration mehrere Woche, gar, Monate dauern kann und somit die Kinder oder Jugendlichen in ihrer Bildunglaufbahn eine Lücke aufweisen können.

 

In meiner Schullaufbahn habe ich die Sprachförderung von Seiteneinsteiern, als eine schlecht umgesetzte Maßnahme erlebt. Ich hatte zwei Freundinnen, die aufgrund des Iraq-Krieges nach Deutschland kamen. Diese konnten kein Wort deutsch und wurde nach kurzer Zeit in den Schulklassen integriet. Jede von ihnen wurde jeweils zwei Klassenstufen unter ihren eigentlichen Schulalter eingeschult. In den Klassen gab es die bekannten binnendifferenzierende Maßnahmen, wie Arbeitsblätter in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Oftmals waren die leichtesten Arbeitsblätter viel zu schwer, gerade in im Deutschunterricht.

Ich würde mir in dem naturwissenschaftlichen Fächern, bei denen die Sprachbarriere nicht als so hoch ist wie in deutsch, mir spezielle Aufgaben für Seiteneinsteiger, wie ein besonderes Experiment ausdenken. Dabei würde ich die Vorgehensweise mit Bildern auf den Arbeitsblättern darstellen und nur die wichtigsten Worte zum auswendig lernen der SuS auf dem Arbeitsbatt erwähnen. Im Anschluss sollen die SuS ein Protokoll in Form von gezeichneten Bildern malen oder einfach formulierte Texte verfassen. Es ist essentiel die bereits vorhandenen Schulfähigkeiten und besonders die Interessen zu fördern und neue Schulfähigkeiten zu fördern (bzw. zu entwickeln). Diese Methode gibt den Seiteneinsteigern nicht das Gefühl, dass sie nicht in der Lage sind einen Text zu verstehen, ganz im Gegentei, dies führt letztlich zu einer positive Lernerfahrung und somit ist es auch für weitere Lernerfolge motivierend.

Soziokulturelle Heterogenität

In meiner schulischen Laufbahn habe ich zwei Initiativen näher kennenlernen können, nämlich die „Diversity Education“ und die „Antirassistische Pädagogik“. Bereits in der Grundschule, die ich in Niedersachsen besucht habe, wurde ich mit den ersten Versuchen eines antirassistischen Pädagogik Konzeptes konfrontiert. In meiner Schulklasse hatten wir eine integrierte „Lebenshilfe-Gruppe“ von fünf bis sechs Mitschülern mit Down-Syndrom. Durch meine ganze Schullaufbahn hinweg, hatte ich die Möglichkeit mit körperlich- oder geistig- „eingeschränkten“ Kindern zu lernen und zu leben. Für mich, als eine Person die außerhalb der Schule keinen Kontakt zu Menschen dieser Art pflegte, war dies sehr schwer. Rückblickend auf meine Schulzeit kann ich mich an keinen Augenblick erinnern, in dem ich beim lernen mit Kindern der Lebenshilfe, mich völlig wohlgefühlt habe(ich gab ihnen selbstverständlich nicht das Gefühl, dass ich mich unwohl fühle). Lustigerweise war trotz meines inneren Zwiespaltes, ich über die Jahre hinweg in meiner Klasse stetig diejenigen, die nach Aussage der LehrerIn am besten mit den Lebenshilfe-Kindern umgehen konnte, welches stets zu Verwunderung meinerseits führte. Jedoch muss ich nachdem nun einige Jahre vergangen sind, ich mir zugestehen, dass diese Art der Inklusion mich als Person sehr stark wachsen ließ. Schlussendlich bin ich sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte diese Kompetenz zu erlernen, denn ich bin der Meinung, dass nicht jeder/jede (Schulkind) ad hoc ohne jegliche Erfahrung verantwortungsbewusst mit körperlich oder geistig behinderten Menschen umgehen kann. Ich wünsche mir in eine Gesellschaft zu leben die abseits jeglicher Diskriminierung existiert sei es aufgrund von Religion, Herkunft oder Behinderung, daher muss auch ich lernen so gut wie nur möglich mit Menschen die Art umzugehen. Auch wenn ich viele, viele emotionale Break-downs von den Lebenshilfe-Mitschülern miterleben durfte, wie als einmal einer beim Kochunterricht völlig am durchdrehen war aufgrund seiner Überforderung und schlussendlich mit den Kochwürstchen um sich herum zu werfen began. In zukünftigen Praktika werde ich besonders mit meiner eigenen Erfahrung versuchen, die SchülerInnen bei der Umsetzung eines adäquaten Umganges mit Menschen die spezielle Hilfe oder Aufmerksamkeit benötigen zu helfen.  

Die ausgesprochene Empfehlung der KMK bezüglicher einer interkulturellen Bildung und Erziehung im Jahre 1996 bezieht sich darauf, dass es von Nöten sei eine Kenntnis über andere Kulturen zu erwerben und somit Ängste und potentielle Spannungen auszuhalten. Hierbei kann ich mich an ein Projekt meiner Mittelstufe erinnern, in dem die Schulleistung im Fastenmonat der Muslime einen Empfang für alle muslimische als auch nicht-muslimische SchülerInnen und Eltern veranstaltet hatte. Dieser Abend war noch lange in guter Erinnerung bei allen Teilnehmenden und ich wünschte mir, dass solche Interkulturellen Programme hätten regelmäßiger stattfinden sollen.   

Umgang mit Heterogenität in der Schule

Die Heterogenität an den Schulen zeigt sich an der Individualität der SchülerInnen einer Schule. Leistungsunterschiede der Schüler, Motivation, Biografie als auch Herkunft bilden Faktoren und Identifizierungsmerkmale der Heterogenität. 

Die Institution Schule hat die Aufgabe gemäß des AGG keinerlei Unterschied zwischen den SchülerInnen vorzunehmen, sei es auf Grund der ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Das Land Bremen hat eine besondere Stellung hierbei, denn 2009 wurde im Bremischen Schulgesetztes die Entwicklung der Schulen in ein Inklusions -System vorgesehen. Diese Inklusion soll abseits sämtlicher äußerlich bewertbaren Maßstäben durchgeführt werden.

Es kann die Annahme entstehen, dass Ungleichheit an Schulen durch Heterogenität entstünde. Vielmehr ist ein inadäquater Umgang mit Heterogenität der Grund, welcher die Folge einer Ungleichheit mit sich bringt. In dem Konzepte wie Inklusionsklassen etabliert werden, dennoch zeitgleich I-Klassen einberufen werden, um leitungsstärkere SchülerInnen zu fördern, findet erneut eine Klassifizierung zwischen den SchülerInnen statt. Diese Maßnahmen wirken entgegen den angestrebten Ideal einer Inklusion, beidem SchülerInnen abseits jeglicher diskriminierender Kriterien unterrichtet werden können. Mit solchen Maßnahmen verhalten sich deutsche Schulen unangemessenen gegenüber der vorherrschenden Heterogenität an den hiesigen Bildungsinstituten und fördern Ungleichheit.

Jedoch gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten auf “kleiner Ebene“, einen angemessene Umgang mit einer heterogenen Schulklassen im Unterricht zu gewährleisten. Eine Differenzierung des Unterrichtsinhaltes, als auch ein bewusstes hervorheben der eigenen Kapazitäten des/der SchülerIn werden hierfür gefordert. Die SchülerInnen müssen  im Vorfeld (ideal Anfang des neuen Schuljahres) selbst für sich entscheiden, wieviel sie von den erforderten Lerninhalten erbringen können. Hierbei ist eine professionelle Einschätzung auch durch die Lehrkraft unabdingbar. Der/Die SchülerIn darf nicht das Gefühl einer Ungleichheit seiner/ihrer Leistungsstärken erfahren, denn dies könnte zu einen geschwächtem oder auch unterschätzen Selbstbild führen. Darüberhinaus soll auch die Differenzierung des Unterrichtes eine gezielte Forderungen als auch Förderungen des Potentials des/der SchülerInnen garantiert werden. Durch die Individualisierung des Lerninhaltes, kann auf SchülerInnen aus Bildungsinstitution fernen Haushalten gezielter eingegangen werden ohne, dass ein Gefühl der Ungleichheit durch klassifizierende Namen (I-Klasse) stattfindet. SchülerInnen jeder Leistungsstärke können an einem Ort eine produktive Lernatmosphäre bilden.