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Kleinstadt

Übers Wochenende war ich in meiner Heimatstadt, Oldenburg. Eine eigentlich ganz netten Kleinstadt. Für die Größe ist es eigentlich eine ziemlich belebte Stadt, durch Corona aber teilweise wie ausgestorben. Ich bin an einem Samstag Abend durch die Innenstadt und Kneipenstraße gelaufen und war etwas geschockt von der Tristesse. Bis ich in meine Lieblingskneipe gegangen bin.

Das Marvins. Hier treffen junge Menschen, Studenten auf Oldenburger Urgesteine. Hier Duzt sich jeder, man trifft immer jemanden den man kennt, an dessen Tisch man sich setzen kann. Und wenn nicht dann lernt man im Hand um drehen nette neue Leute kennen. Und eigentlich landet man an einem guten Abend immer hier und versackt einfach am Tresen bis zum Zapfenstreich. So war es auch an diesem Samstag. Ich habe viele alte Freunde wieder getroffen und gute Gespräche geführt. Das Problem am Marvins ist nur das man keinen Grund hat woanders hinzugehen. Wenn man Hunger hat gibt es die legendären Bratkartoffeln und selbst wenn einem der Tabak oder die Blättchen ausgehen wird man an der Bar versorgt. Für Abwechslung sorgen Tischkicker, Flipperautomat oder Dartscheibe. Und deswegen endet jeder Abend an dem man nicht weiß was man machen soll, weil meine geliebte Heimatstadt nunmal nicht sonderlich viel mehr zu bieten hat im Marvins.

In Bremen bin ich noch am erkunden und auf der einen Seite genieße ich es so viel Abwechslung zu haben aber auf der anderen Seite sehne ich mich seit diesem Wochenende langsam nach etwas routinierten und bekannten.

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Start ins Neue Jahr

Weihnachten ist vorbei, ich hatte eine schöne Zeit mit der Familie, freue mich aber wieder in Bremen zu sein. Meine Mitbewohnerin ist schon wieder in der WG als ich ankomme und mein anderer Mitbewohner meldet sich, dass er heute Abend auch ankommt. Jetzt steht einem entspannten Abend bei einem Bierchen und Geschichten die über Weihnachten und Silvester entstanden sind nichts mehr im Wege.

Dann kurz bevor mein Mitbewohner in Bremen ankommt, die Nachricht auf seiner Silvesterparty wäre mindestens eine coronapositive Person gewesen. Am nächsten Tag dann das Ergebnis, er hat sich angesteckt und wir sind in Quarantäne. Zwei Tage später hat auch meine Mitbewohnerin Symptome, wird aber negativ getestet. Trotzdem geht man sich aus dem Weg, man muss jedes  mal bevor man das Zimmer verlässt horchen ob jemand in der Küche oder im Bad ist. Fast zwei Wochen lang, isoliert im kleinen Zimmer, unsicher darüber ob man noch krank wird. Ich könnte jetzt nicht mehr so genau sagen was bei mir in der Zeit passiert ist. Ich hab ein Buch gelesen welches ich mir schon länger vorgenommen habe, aber viel produktiver war ich nicht, die Tage gingen einfach so vorrüber. Ich hab mich nicht angesteckt aber, ich konnte es die ganze Zeit nicht ausschließen und war deshalb auch in Isolation. Manchmal hätte ich mir gewünscht das wir uns alle angesteckt hätten, dann hätte man wenigstens die Zeit zusammen aussitzen können. Am vierten oder fünften Tag ist auch noch unsere Waschmaschine kaputt gegangen und hat dabei den ganzen Keller geflutet. Zwei Stunden lang das Wasser abschöpfen hat einem die Laune nicht wirklich erheitert. Am Abend haben wir uns dann Coronakonform, bei einer Flasche Gin auf dem kalten Balkon zusammen gesetzt und haben wirklich das beste draus gemacht.

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Onlinelehre und Kontaktbeschränkungen

Wehmütig denke ich an die O-Woche zurück, die ja noch eigentlich garnicht lange her ist. Neue Leute kennenlernen, neue Orte Endecken und neue Erfahrungen machen. Als man noch dachte das jetzt alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Wissbegierig und motiviert hab ich mich mit dem Studium auseinandergesetzt, voller Neugier hab ich interessanten Menschen zugehört und jetzt schaff ich es nicht mal mehr mich für eine Vorlesung von meinem Bett zum Schreibtisch zu bewegen. Das ist eine gemütliche Ausrede dafür nichts zu machen, es ist leicht alles auf Corona zu schieben. Zu sagen: „Die Klausur schreibe ich nächstes Semester, jetzt kann ich mich ja eh nicht aufs Studium konzentrieren“ und manchmal wirklich nur eine Ausrede. Aber den Unterschied den die Coronasituation auf das Studieren hat, darf man glaube ich nicht unterschätzen. Sehr viel was ein Studium an Stress bringt, ist in der momentanen Situation nicht leicht auszugleichen. 

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Richtung Weihnachten

22.12.2021 – Bremen

In der WG herrscht so langsam Aufbruchsstimmung, meine Mitbewohnerin hat sich schon verabschiedet und frohe Weihnachten gewünscht und mein anderer Mitbewohner und ich sitzen noch kurz bei einem Bier zusammen. Dann fahren auch wir mit Weihnachtsgeschenken bepackt zum Bahnhof wo wir uns von einander Verabschieden. Mein Zug hat Verspätung und ich muss deswegen noch warten. Ich steh am Gleis und schau mir andere wartende Personen an. Zwei Gleise weiter steht eine weibliche Person, die mir bekannt vor kommt. Ich frage mich ob ich sie schon mal auf dem Campus gesehen habe. Jedenfalls ist sie ebenfalls schwer bepackt mit  großem Rucksack und Tragetaschen. Danach fallen mir immer mehr Menschen auf. Ich frag mich was wohl in den ganzen Geschenken drin ist. Wohin diese Menschen jetzt alle fahren und das irgendetwas uns alle hier verbindet, nämlich, dass wir irgendwo hinfahren wo wir Weihnachten feiern werden. Die meisten sind wahrscheinlich auch nicht aus Bremen und sind bald zu Besuch in der Heimat. Ich kann sagen das ich mich freue. Ich freue mich auf ein paar entspannte Tage mit der Familie, seit dem Studium habe ich meine Familie kaum gesehen und das macht es dieses Jahr etwas besonders. Seit dem ich nach Bremen gezogen bin kann ich das viel Besser wertschätzen. Auch meine Freunde wieder zusehen, Freunde die ich früher fast jeden Tag gesehen habe.

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Literaturverzeichnis Abed Weigel

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07.12.2021 – 21:35 – Vor dem Steintor 156 – Im Haifischbecken

Das  Haifischbecken oder einfach Haifi ist einer der ersten Bars in der ich war als ich nach Bremen gezogen bin. Hier bin ich in der Orientierungswoche meinen jetzigen Mitbewohnern zum ersten mal begegnet und habe Freundschaften, in einer mir fremden Stadt geschlossen. Ich betrete diesen Ort daher heute mit einer gewissen Vertrautheit aber auch mit einer Ungewissheit in meiner Rolle als Beobachter. Beim Betreten werde ich nett von dem jungen Mann hinter der Bar begrüßt. Es läuft Modern Man von Bad Religion. Ich war zunächst besorgt, an einem Dienstag Abend könnte nicht viel los sein und mir würde es dadurch schwer fallen unterzugehen und zu beobachten aber dem war nicht so. Mich eingeschlossen waren während meiner Beobachtung bis zu 14 Personen anwesend, was eine angenehme Anzahl ist für die Größe der Bar. Die Plätze direkt an der Theke sind, mit 7 Personen fast alle besetzt. Am Ende der Theke, in einer etwas versteckten Ecke sitzt eine Gruppe junger Männer. Gegenüber der Theke, sind die meisten Plätze unbesetzt, nur an einem Tisch sitzen sich eine männliche und eine weibliche Person gegenüber. Ich entscheide mich direkt an den rechten Nachbartisch zu setzen, auf eine harte Holzbank, mit Blick auf die Rücken der an der Theke sitzenden Personen. Auf meiner rechten Seite befindet sich in ungefähr zwei Meter Abstand der Eingang zum WC. Jedesmal wenn jemand die Tür öffnet, wird der Geruch von Bier und Tabak kurz von einem leichten Uringeruch übertönt. Dafür habe ich, bis auf die Gruppe in der hinteren Ecke alle anwesenden Personen des Ortes im Blick. Von hieraus kann ich den Konversationen an der Theke nur in stillen Momenten Folgen, was es mir aber leichter macht die Beziehungen der einzelnen Personen anhand der Körpersprache zu analysieren. Am Anfang der Theke, von mir aus am weitesten entfernt sitzen drei Männer im geschätzten Alter zwischen 45 und 55 Jahren. Ich kann eine relativ beständige Konversation erkennen. Wobei der ganz rechts sitzende Mann der Gruppe eher seltener einbezogen wird und stattdessen meistens nach vorne auf die Bilder über der Bar guckt und viel damit beschäftigt ist zu rauchen. Wohingegen die anderen beiden beim Reden sich einander zu wenden, leicht gestikulieren und mal laut lachen. Der Barkeeper setzt sich in der Zeit wo er nichts zu tun hat, ihnen oft gegenüber und bezieht dabei auch den ganz rechts sitzenden Mann mit ein. Neben den dreien sitzen ein junger Mann und eine Frau die sich sich Englisch unterhalten, wobei der Mann immer mal wieder deutsch mit dem Barkeeper spricht. Relativ kurz nach meiner Ankunft rollt er noch einen Joint und die beiden verlassen die Bar. Sie verabschieden sich vom Barkeeper und von den drei Herrschaften neben ihnen. Neben den beiden jetzt leeren Plätzen sitzen noch zwei Frauen. Die links sitzende, sitzt mir nahezu direkt gegenüber und sitzt frontal zu Theke mit dem Rücken zu mir. Ihre Begleiterin, sitzt Beine überschlagend, links zu ihr Gewand. Sie führen eine sehr beständige Konversation. Beide haben gleichermaßen viel Sprachanteil. Ab und zu wird der junge Barkeeper einbezogen, ansonsten interagieren sie mit niemanden. Sie wirken einander sehr vertraut und amüsiert. Die links sitzende Person steht grinsend auf Richtung WC an mir vorbei, als würde sie schon länger dringend auf Klo müssen aber die Konversation damit nicht unterbrechen wollen. Ihre Begleiterin sitzt jetzt alleine an der Theke, immer noch zur Seite Gewand und lachend. Es wirkt als könnte sie es kaum erwarten die Konversation weiterzuführen.

Das Geschehen der Gruppe in der hinteren Ecke bleibt mir von meinem Platz verwehrt. Nur wenn sich etwas neues bestellt wird, kommt meistens ein einzelner vor mir an die Bar und interagiert dabei mit dem Mann der an meinem Nachbartisch sitzt. Dieser wirkt sehr vertraut mit dem Ort und scheint die meisten heute anwesenden Personen zu kennen. Vor ihm liegt eine leere Packung Marlboro Zigaretten bekommt aber ungefragt eine Zigarette vom Barkeeper bei seiner Bestellung. In der Konversation mit seiner Begleiterin hat er den meisten Sprachanteil. Sie stellt häufig fragen über das was er gesagt hat woraufhin mit ausführlichen Monologen geantwortet wird in denen er sich verliert und abschweift. Er kann sehr leidenschaftlich über bestimmte Themen reden. Seine Begleiterin reagiert darauf oft sehr interessiert und erstaunt. 

Das Geschehen der Gruppe in der hinteren Ecke bleibt mir von meinem Platz verwehrt. Nur wenn sich etwas neues bestellt wird, kommt meistens ein einzelner vor mir an die Bar und interagiert dabei mit dem Mann der an meinem Nachbartisch sitzt. Dieser wirkt sehr vertraut mit dem Ort und scheint die viele heute anwesenden Personen zu kennen. Vor ihm liegt eine leere Packung Marlboro Zigaretten bekommt aber ungefragt eine Zigarette vom Barkeeper bei seiner Bestellung. In der Konversation mit seiner Begleiterin hat er den meisten Sprachanteil. Sie stellt häufig fragen über das was er gesagt hat woraufhin mit ausführlichen Monologen geantwortet wird in denen er sich verliert und abschweift. Er kann sehr leidenschaftlich über bestimmte Themen reden. Seine Begleiterin reagiert darauf oft sehr interessiert und erstaunt.

 

 

 

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Gar nicht mal so unpraktisch

Ich sitze in der Uni und soll eine Objektbeschreibung machen. Jeder soll einen Gegenstand mitbringen den dann jemand anderes beschreibt.
Ich steh also vor dem Tisch mit den mitgebrachten Gegenständen und kann mich nicht entscheiden welchen ich nehmen soll. Das weiße BMW-Modellauto? Eine gelbe Schere Was kann man da großartig zu schreiben? Mein langes Zögern hat hat zur Folge, dass jetzt die meisten Sachen vergriffen sind. Auf dem Tisch liegen jetzt nur noch ein Paar Stifte (welche offensichtlich notgedrungen rausgekramt wurden), eine Powerbank und etwas was aussieht wie eine Kamera.
Dadurch das ich gerne fotografiere und Kameras deswegen eigentlich ganz cool finde greife ich zu und nehme sie mit zu meinem Platz. Ich sitz also mit der Kamera an meinem Platz und während ich durch den Sucher in dem Raum mit meinen Kommilitonen gucke frage ich mich wer denn diese Kamera mitgebracht haben könnte, lasse mich dann aber ziemlich schnell von der Kommilitonin ablenken die meinen Gegenstand in der Hand hat. Eine billige auf Vintage gemachte Uhr die ich irgendwann mal bei Zalando in meinen Warenkorb gemacht habe um auf den Mindestbestellwert für kostenlosen Versand zu kommen. Ich frag mich wieder was man darüber großartig schreiben kann und bin ganz froh mit meiner ausbeute.

Die Kamera ist zum größten Teil aus Kunststoff gefertigt und farblich größtenteils grau-blau-gelb gehalten. Irgendwie wirkt diese Kombination auf mich als wäre sie für Kinder designed. Der gelbe Auslöser, oben auf der Kamera lässt sich nach rechts und links drehen. Dadurch kann man unterschiedliche Modi einstellen. Off, dann ein Symbol auf dem ein Männchen in einem Haus ist, ein Sonnensymbol und ein Symbol von einer Sonne hinter einer Wolke. Alles wieder sehr einfach gehalten.
Polaroid I-Zone, Instant Pocket Camera steht vorne unter dem integrierten Blitz. Polaroid. Ein Name dem man wahrscheinlich auch schon begegnet ist selbst wenn man sich garnicht für Fotografie interessiert. Ich und wahrscheinlich die meisten Menschen verbinden damit aber eher diese klotzigen, dicken Sofortbildkameras, aus denen auf magische Weise ein fertig entwickeltes Bild rauskommt. Wenn man so drüber nachdenkt eine krasse Erfindung. Ich erinner mich noch wie es mal cool war sich diese kleinen Polaroids ins Zimmer zu hängen. Das hat eine Zeit lang richtig polarisiert…
Wie auch immer, diese Pocket Kamera hat mit den kultigen Apparaten von früher (rein optisch jedenfalls) nicht mehr viel zu tun. Sie ist natürlich um einiges kleiner und damit auch praktischer als die gewohnten Modelle. Sonst dürfte sie sich auch nicht „Pocket Camera“ nennen denk ich mir. Und das spricht wirklich für die Kamera. Ein berühmter Fotograf, der Name fällt mir gerade nicht ein, hat auf die Frage welche Kamera denn seiner Meinung nach die beste sei geantwortet: Die die man dabei hat. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass da was dran ist, denn wenn man sich so eine fette Spiegelreflexkamera mit riesigem Objektiv anschafft, kann man damit natürlich super Fotos machen. Die Tatsache aber, dass die Dinger nicht unbedingt günstig und vor allem groß und schwer sind, lässt einen meistens zweimal überlegen ob man seine Kamera jetzt mitnimmt oder lieber zuhause lässt. Und dann hat man gar kein Foto.