„Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – eine Herausforderung oder eine Chance?“
Meiner Meinung nach kann man diese Frage nicht eindeutig beantworten, da ich glaube, dass sprachliche Heterogenität sowohl Herausforderung als auch Chance sein kann. Natürlich ist es für Schüler*innen schwierig sich in einem Unterricht zurecht zu finden, dem sie aufgrund einer anderen Muttersprache nur schwer folgen können. Für Schüler*innen wäre dies also erst einmal eine Herausforderung. Andererseits kann man den deutschsprachigen Unterricht natürlich auch als Chance sehen, neben den naturwissenschaftlichen Inhalten die Sprache Deutsch zu lernen. Ich gehe davon aus, dass Eltern von Schüler*innen, die kein oder nur wenig deutsch sprechen, ebenfalls kaum Kenntnisse der Sprache haben. Für die Schüler*innen ist es also wahrscheinlich extrem schwierig in ihrem direkten Umfeld eine neue Sprache zu erlernen. Der täglich stattfindende Unterricht ist also eine einzigartige Möglichkeit, die Sprache des jeweiligen Landes zu erlernen.
Für die lehrende Person sehe ich diesen Zwiespalt ähnlich. Einerseits ist es natürlich schwierig den Unterricht so zu gestalten, dass ihm alle folgen können. Mit Schülern und Schülerinnen in einer Klasse, die die Sprache nicht beherrschen wird dies logischerweise noch einmal ein wenig schwieriger. Andererseits sehe ich diese Problematik auch als Chance einen reflektierten Unterricht zu gestalten. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass eine Lehrkraft immer wieder ihr Tun und ihre Methoden hinterfragt. Die sprachliche Heterogenität der Schüler*innen kann dabei als Anreiz für die eigene Reflexion dienen. Ist der Unterricht klar verständlich? Ist die Aufgabenstellung deutlich? Nur durch dieses Hinterfragen kann die Qualität des eigenen Unterrichts stetig gesteigert werden. Auch hier bietet die sprachliche Heterogenität also Herausforderung und Chance.