Grundsätzlich würde ich es als Fluch und Segen ansehen.

Einerseits hat man eine unglaublich große Bindung zu dem Baby.  Man kann es mit einem Mal zur Ruhe bringen, beim Einschlafen helfen (auch beim eigenen Einschlafen) und es in jeder Situation beruhigen. Zudem kann so ein kleines Baby im Arm auch ein schönes Wärmekissen sein. Mittlerweile ist es meistens so, dass Lotta mich immer voll süß angrinst, wenn sie satt ist. Das ist absolut goldig. Zudem ist es auch einfach und zweckdienlich. Man muss nicht viel mitschleppen oder irgendwas anmixen. Es ist ja immer da. So ist man nicht aufgeschmissen, wenn man mal unverhofft auf einem Parkplatz festsitzt und nicht wegkann -ja sowas ist mir tatsächlich passiert-. Man hat auch nicht das lästige aufstehen und anmixen von Milch. Ich setze mich zwar beim Stillen hin aber kann sie schnell anlegen und danach ablegen und wieder weiter schlafen.

Andererseits geht man mit dieser Bindung auch eine enorme Verpflichtung ein. Man lebt in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander, was für mich nicht immer spaßig ist. Jetzt sind wir gerade an einem Punkt, wo es quasi keine Zeit mehr für mich gibt. Jede Verabredung, Sportaktivität oder allgemeine Auszeit darf nicht länger als eine Stunde gehen, da Lotta seit einiger Zeit nicht mehr die Flasche annimmt. So bin ich für sie die einzige Nahrungsquelle. Das ist ziemlich anstrengend und auch frustrierend. Man kriegt zwar ständig zu hören, dass es bald besser wird aber es kommt mir dennoch wie eine Ewigkeit vor. Es geht praktisch nichts ohne meine Anwesenheit und jedes Mal wenn ich mal alleine irgendwo hin gehe, stresst es mich sehr oft, da ich immer darauf achten muss wie lange ich schon weg bin. Ich hoffe es wird wirklich bals besser.

Was tut man nicht alles für dieses kleine Wesen…